Die Jugendfeuerwehr Ludwigsstadt war am Wochenende auf der A73 zu einer Jubiläumsfeier unterwegs. Nur wenige Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausflügler jedoch plötzlich gebraucht: Ein brennendes Auto stand auf der Fahrbahn.
Die JugendfeuerwehrLudwigsstadt wollte am Sonntag (9. Juni 2024) eigentlich nur zu einem Jubiläumsfest des Rettungshubschraubers"Christoph 60" am Klinikum Suhl fahren. Auf der A73, nur wenige Kilometer vor dem Ziel, stieß die Truppe dann jedoch auf ein brennendes Fahrzeug und musste aktiv werden. "Wir haben schon von weitem gesehen, dass da irgendetwasqualmt", schildert Christian Conrad, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Ludwigsstadt und "Jugendwart-Rentner", wie er selbst schmunzelnd über seine 15-jährige Tätigkeit als Jugendwart sagt.
Der Trupp bestand aus zwei Autos: Das eine war mit Kindern der Feuerwehr ab zwölf Jahren, das andere mit Kindern des Jugendrotkreuzes vom BRK Lauenstein besetzt. "Die waren natürlich totalaufgeregt, als vor uns ein brennendes Auto aufgetaucht ist", erzählt Conrad inFranken.de. "Es zog sich eine lange Ölspur über die Autobahn, auch Teile hatte das Fahrzeug bereits verloren. Vermutlich ein technischerDefekt. Der Fahrer hatte das Auto auf dem Seitenstreifen zum Stehen gebracht", schildert der Kommandant. Dort hatten auch schon zwei andere Autos gehalten, um zu helfen.
"Unglaublich und super gefährlich": Auto fährt auf A73 durch brennendes Benzin
Die beiden Autos der Feuerwehr Ludwigsstadt und des BRK hielten ebenfalls an. "Wir haben mit Verkehrskegeln die Autos an der Einsatzstelle vorbeigeführt und unsere Feuerlöscherausgepackt", erinnert sich Conrad. Auch die anderen Ersthelfer versuchten, mit Feuerlöschern den Brand in den Griff zu bekommen. "Das hat aber alles nichts gebracht." Trotz aller Bemühungen stand das Auto innerhalb kürzester Zeit in Vollbrand.
Im Verlauf sei schließlich noch der Tank des Fahrzeuges aufgegangen und "das brennendeBenzin einmal komplett über die Fahrbahn gelaufen", schildert er weiter. "Daher mussten wir die Autobahn dann voll sperren. Das hat aber manche Verkehrsteilnehmer nicht davon abgehalten, da noch darüberzufahren."
"Wir haben gewunkenundgewedelt, aber anscheinend war das nicht von Bedeutung", berichtet der Jugendwart-Rentner fassungslos. "Unglaublich und super gefährlich, da hätte sich auch irgendwas entzünden können oder die Reifen hätten kaputtgehen können." Doch nicht nur die Feuerwehr wurde als qualifizierter Ersthelfer tätig. "Währenddessen kümmerte sich das BRK um den Fahrer des in Brand geratenen Autos, der zwar unverletzt, aber durchaus geschockt war."
Schließlich trafen auch die örtlichen Einsatzkräfte auf der A73 ein. "Wir haben dem Einsatzleiter dann erklärt, was Sache ist. Der war natürlich total überrascht, dass die Einsatzstelle schon abgesperrt war und auch der Fahrer bereits betreut wurde", führt er aus. "Wir hatten super nette Gespräche vor Ort. Das hat uns wieder einmal mehr gezeigt, dass die Blaulichtfamilie sich immer versteht, egal wo man ist. Das war wirklich schön zu sehen."
Der Ausflug-Trupp musste zwar noch warten, bis die Einsatzstelle wieder freigegeben wurde, machte sich anschließend aber auf den Weg zum Jubiläumsfest und Tag der offenen Tür in Suhl, der von der DRF Luftrettung und dem Klinikum organisiert wurde. "Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer, dessen Auto abgebrannt ist, lustigerweise ursprünglich sogar dasselbe Ziel."
Die Kinder der Feuerwehr waren an dem Einsatz nicht aktiv beteiligt. "Aber das war natürlich den restlichen Tag Gesprächsthema Nummer eins", sagt Conrad. Mehr Nachrichten aus Kronach findest du in unserem Lokalressort.