Ludwigsstadt beweist: Hier tut sich was

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Das Gebäude der ehemaligen Bäckerei soll umgebaut, das Wohnhaus Kronacher Straße 20 soll abgerissen werden. Der Besitzer kann mit Unterstützung aus dem kommunalen Förderprogramm rechnen. Foto: V. Schadeck
Das Gebäude der ehemaligen Bäckerei soll umgebaut, das Wohnhaus Kronacher Straße 20 soll abgerissen werden. Der Besitzer kann mit Unterstützung aus dem kommunalen Förderprogramm rechnen. Foto: V. Schadeck

In Ludwigsstadt werden leer stehende Häuser wieder genutzt und Plätze für Kinder geschaffen - sowohl zum Spielen als auch für die Betreuung.

In Ludwigsstadt bewegt sich einiges. Es werden Straßen gebaut, die ersten "Pflänzchen" des Stadtumbau- und Leerstandsmanagement kommen nach einem Jahr zum Tragen. Die World of medicine GmbH (Wom) will ihr vor zwei Jahren eingeweihtes Produktionsgebäude erweitern.
In Ebersdorf wurde ein Baugebiet ausgewiesen. Außerdem erhält der Stadtteil im Rahmen der Dorferneuerung einen neuen Spielplatz. Und in Lauenstein soll ein Kultur- und Vereinshaus in Angriff genommen werden. Das wurde bei der Stadtratssitzung am Donnerstag deutlich.
Zuerst stellten Ann-Sofie Beuerle und Stadtplaner Günter Schramm vom Büro Planwerk ihre Ergebnisse des Stadtumbau- und Citymanagement vor. Vor einem Jahr wurde das Büro beauftragt, als Art "Kümmerer" zu fungieren, beispielsweise wenn es um die Beseitigung von Leerständen geht oder um die Wiederbelebung des Einzelhandels und der Gastronomie.

Am Marktplatz 10 wurde ein Beratungszentrum für Stadtentwicklung eingerichtet. Des Weiteren gibt es einen Expertenkreis, der monatlich tagt und mit den Leuten von "Planwerk" Projekte und Ideen entwickelt. Beuerle zog ihr erstes Fazit. Sie berichtete unter anderem von einem Einkaufsführer, von einem Einzelhandelsworkshop, von der Neugestaltung des Marktblattes, der Einführung des Rennsteigtalers und von Veranstaltungsreihen.


Weniger Leerstand

Anhand des Bauantrages "Umbau der ehemaligen Bäckerei", bei der es um eine Gewerbenutzung mit Wohnungen in der Kronacher Straße 10 und einen Abbruch des Wohnhauses in der Kronacher Straße 20 durch Jürgen Harnisch geht, sprach Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) davon, dass nun die ersten Früchte des Leerstandsmanagement zum Tragen kommen.
Der Antragsteller Jürgen Harnisch könne mit einer Bezuschussung rechnen. Durch das von der Stadt ins Leben gerufe Programm können Renovierungsmaßnahmen von privaten Eigentümern gefördert werden, sofern sich deren Projekte im ausgewiesenen Sanierungsgebiet der Stadtentwicklung befinden.
Wie Ehrhardt berichtete, hat die Regierung von Oberfranken eine Verlängerung dieser Einrichtung von bis zu drei Jahren bewilligt. Ursprünglich war ein Jahr angedacht. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, den Vertrag mit Planwerk zunächst um ein weiteres Jahr zu verlängern. Einstimmig befürwortete das Gremium die Pläne der Regierung von Oberfranken, was den alten Kindergarten, das alte Rathaus und die alte Schule in Lauenstein betrifft. Lauenstein ist im Stadtentwicklungsprogramm integriert.
Wie Ehrhardt berichtete, habe man den Ansatz verfolgt, eines der drei Gebäude abzubrechen. Das sei von der Regierung von Oberfranken nicht mitgetragen worden. Stattdessen sollen in den Gebäudekomplex öffentliche Nutzungen sowie Wohnungen untergebracht werden. Das Gremium kam dem Vorschlag nach, das alte Rathaus als Vereins- und Kulturtreff umzufunktionieren und in der alten Schule und im Kindergartenanbau Wohnungen zu schaffen. Die Stadt kann mit hohen Fördermitteln rechnen.
Einstimmig wurde die Generalsanierung mit einer Erweiterung des Hauses für Kinder St. Michael beschlossen. Vor allem will man dem Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren nachkommen. Statt wie bisher 15 sollen 25 Krippenplätze angeboten werden. Der Träger ist die evangelische-lutherische Kirchengemeinde. Einstimmig beschlossen wurde die Sanierung des Gehsteiges an der Thünahofer Straße, die derzeit durch den Landkreis ausgebaut wird. Hierfür fallen Kosten in Höhe von 75 000 Euro an.
Einen besonderen Spielplatz erhalten die Ebersdorfer. Auf rund 3000 Quadratmetern werden neben Spielgeräten auch ein Bolzplatz und ein Basketballfeld geschaffen. Die Kostenschätzung beläuft sich auf derzeit 144 000 Euro. Wie Ehrhardt erklärte, sind durch das Amt für ländliche Entwicklung Förderungen in Höhe von 90 000 Euro zu erwarten. Die Stadt zahlt einen Eigenanteil in Höhe von 35 000 Euro.