Der Schnee ist auch in den höheren Lagen des Frankenwaldes so weit dahingeschmolzen, dass Skifahren nicht möglich ist. Dabei hatte sich der Skiclub Kronach so auf die Kurse in Tettau gefreut. Die Liftbetreiber bleiben skeptisch.
Noch dominiert die falsche Farbe. Wo in Ludwigsstadt wahlweise auf Skiern oder Snowboards fröhlich den Hang hinuntergesaust werden soll, ist der grüne Rasen durch die dünne Eisschicht noch deutlich zu erkennen. "Wir haben derzeit wahrscheinlich zwischen null und drei Zentimetern Schnee", schätzt Heinrich Pfeiffer. "Da fehlt noch einiges. 20 Zentimeter sollten es schon sein, um den Schnee verdichten zu können."
Ein schlechtes Gefühl
Neu ist die schneearme Erfahrung nicht. Dass der Winter nicht mitspielen will, hat der geschäftsführende Gesellschafter der Ludwigstadter Liftbetriebe in den 19 Jahren seiner Amtszeit öfters erlebt. "Vergangenes Jahr konnten wir die Lifte erst Ende Januar in Betrieb nehmen", erinnert sich Pfeiffer. Ein ähnliches Schicksal könnte die Betreiber auch in diesem Jahr ereilen.
Pfeiffer glaubt nicht, dass sich in der kommenden Woche etwas an dem Bild ändert: "Vom Gefühl her gehe ich nicht davon aus, dass es auch in der kommenden Woche reichen wird. Es soll ja sogar wieder wärmer werden. Zwar werden auch die Lifte in Tettau weiter Winterschlaf halten, doch die Chancen, dass sie in der kommenden Woche erwachen, dürften etwas besser stehen - immerhin sieht der Hang dort schon aus, wie sich der geneigte Wintersportler ihn sich vorstellt: weiß. Doch zu den zehn Zentimetern Schnee müssen noch einige hinzukommen. "Das Doppelte sollte es schon noch sein", sagt Heinz Daum, Geschäftsführer der Tettauer Liftbetriebe.
Er ist angesichts der Wettervorhersage ähnlich skeptisch ist wie sein Ludwigstatdter Kollege. "Wenn er einmal liegt, liegt er. Aber dazu muss er erst einmal fallen, dieser komische Schnee", scherzt Daum. Gerhard Burkert-Mazur ist da schon zuversichtlicher. "Ich gehe davon aus, dass wir am 16. und 17. Januar in Tettau unsere ersten Skikurse dieses Winters abhalten können", sagt der Ehrenvorsitzende des Skiclubs Kronach. Zweimal wurde den 40 Teilnehmern bereits abgesagt. Druck mache sich der Verein jedoch nicht. "Wir sind da aber ganz entspannt." Er habe auch schon Winter erlebt, in denen überhaupt kein Kurs möglich war. "Die Liftbetreiber dürften sich da wohl größere Sorgen machen", vermutet der 70-Jährige.
Mittelfristig gehe es durchaus ums Überleben, bestätigt Heinrich Pfeiffer: "Das macht einem schon zu schaffen und ist wirtschaftlich ein Riesen-Problem." 15 bis 20 Tage Liftbetrieb seien schon nötig, um zu überleben.