Lauenstein soll schöner werden

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Im Ludwigsstädter Ortsteil soll sich einiges tun. Vom Anlegen einer Buswendeschleife über den Abriss der Burgbräu-Brache bis hin zur Wiederbelebung des Burghotels.

VierProjekte sollen das Erscheinungsbild von Lauenstein maßgeblich verändern. Finanziell ermöglicht wird dies durch die Regierung von Oberfranken mit der Aufnahme des Orts in die Stadtsanierung.

auenstein setzen. Lauenstein hat es verdient - auch als Dank für die vielen engagierten Mitbürger, denen wir damit etwas zurückgeben können", erklärte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD). Die Stadtsanierung biete hierfür die Chance, die es zu nutzen gelte. Für die Weiterentwicklung müsse man Schritt für Schritt vorgehen.
Bei der Ortsteilversammlung ging der Rathauschef auf den Sachstand der einzelnen Projekte ein, die im Rahmen der Stadtsanierung in Angriff genommen werden sollen. Hierzu zählt die Errichtung der Buswendeschleife, für die der Vorentwurf des Architekturbüros Dr. Neumann, Lauenstein vorliegt.

Joachim Neumann stellte die Maßnahme vor.
Auf dem Freigelände der ehemaligen Anwesen Orlamünder Straße 16 bis 20 soll eine Bushaltestelle mit Wendeschleife und fünf Pkw-Parkplätzen entstehen. Die ehemalige Schreinerwerkstatt erscheint aus städtebaulicher Sicht erhaltenswert. Sie soll saniert und ein Teil davon weiter als Buswarte Verwendung finden. Der restliche Teil werde der Stadt zugeführt.

Gefahrensituation beseitigt

"Es war unser Ziel, die Haltestelle an der B 85 aufzulösen und sie mehr in den Ort zu rücken", betonte der Bürgermeister. Damit wolle man auch eine Gefahrensituation für die bislang an der B 85 wartenden Kinder beseitigen.

Anlieger Erwin Hollederer äußerte Bedenken, dass Regenwasser auf sein angrenzendes Grundstück laufen könnte. Dies wird noch abgeklärt. Zudem wurde von den Anwesenden gewünscht, dass die Infotafel außen bleibt und nicht - wie angedacht - in das Buswartehäusche integriert wird. Heuer soll Baubeginn sein. Als Bauzeit rechnet man mit drei Monaten. Für die Gesamtkosten von 250 000 Euro gibt es Fördermittel im öffentlichen Personennahverkehr und durch die Städtebauförderung.

Für die Revitalisierung der Burgbräu-Brache wurde ebenfalls von der Regierung von Oberfranken eine Städtebauförderung in Aussicht gestellt. Die Planungen sehen vor, das Areal vom Gebäudebestand zu beräumen, im Bereich der Orlamünder Straße zwei Bauparzellen zu schaffen und den Hang zur B 85 hin zu restaurieren. "Das Gebäude ist nicht zu retten, sondern muss dem Erdboden gleich gemacht werden", verdeutlichte Ehrhardt.

Großzügige Begrünung

Aufgrund der Brache sei der erste Blick, den man von der B 85 auf den Ort werfe, nicht optimal. In die Diskussion werde man die bisherigen Nutzer, die ihre Fahrzeuge auf dem Areal unterstellen, einbeziehen. Dass man eine Förderung von 250 000 Euro für die 400 000 Euro teure Maßnahme erhalte, sei dem Sonderprogramm für Revitalisierung von Industriebrachen zu verdanken. Mit dem Eigentümer sei man handelseinig.

Nach Abschluss der derzeit laufenden Untersuchungen auf Altlasten, werde man das Areal kaufen. Dieses dürfe dann keine gewerbliche Nutzung mehr haben, weil dies als Blickfang für Lauenstein nicht gewollt sei. 3000 des rund 5000 Quadratmeter großen Gesamtareals werden renaturiert, also begrünt. Zudem werden zwei Bauplätze mit circa 1000 Quadratmetern entstehen. Für den Abriss müsse man etwa 16 Wochen einplanen.

Die Maßnahme soll mit der Buswendeschleife koordiniert werden. Es sei vorstellbar, dass die Buswendeschleife bis zum Oktober fertiggestellt sei und man danach die Burgbräu-Brache angehe. Dies hätte den Vorteil einer geringeren Staubbelastung aufgrund des kalten Wetters. "Das kostet uns Steuerzahlern viel Geld. Warum muss der Besitzer nichts dazu beisteuern?", ärgerte sich Erwin Hollederer.

Der Eigentümer sehe keinen Handlungsbedarf, so der Bürgermeister. Die Frage sei, ob man die Brache weghaben wolle oder nicht. Dies sei die Entscheidung der Bevölkerung. Gleichzeitig betonte er, dass die Stadt nicht jede Schrottimmobilie kaufen könne. Hierbei handele es sich aber um ein strategisches Objekt, das man einer vernünftigen Nutzung zuführen wolle.

Im Rahmen der Stadtsanierung hatte der Stadtrat ein Nutzungskonzept am Anger beschlossen. Die Stadt ermittelt derzeit bei 18 Vereinen deren Bedarf. Erhard Witte befürchtete einen Abriss aufgrund der zu niedrigen Nutzung. Der Treffpunkt solle beibehalten werden. Man warte die Ergebnisse der Befragung ab, erklärte Ehrhardt. Es künstlich am Leben zu erhalten, mache aber keinen Sinn.

Pächter wird gesucht

Weiter informierte er über die Neuinwertsetzung des Burghotels. Gemeinsam mit dem Freistaat Bayern war ein Plangutachten zur künftigen Nutzung von Gastronomie und Hotellerie auf Burg Lauenstein durchgeführt worden. Aufbauend auf den ausgewählten Planentwurf sucht die bayerische Schlösserverwaltung nun einen Pächter für ein künftiges Burghotel und plant die Sanierung in Eigenregie. Die Gesamtkosten lagen hierfür bei 200 000 Euro, wofür  die Stadt aber eine hohe Förderung erhielt. Derzeit finden Gespräche mit Interessenten statt.

"Der Freistaat nimmt Geld in die Hand für die Wiederbelebung des Burghotels", zeigte sich Ehrhardt dankbar. Als realistischen Zeitpunkt für eine mögliche Eröffnung nannte er 2020.

Robert Bauer regte eine Umnutzung des Hotels wie anderenorts beispielsweise als Klinikum an. Man habe eine nur sechsmonatige Saison und die Besucheranzahl nehme ab. Dies sah der Rathauschef anders: "Die Region bemüht sich, attraktiver zu werden. Dafür brauchen wir Übernachtungsmöglichkeiten". Derzeit sei die Rede von 38 Betten, was seiner Meinung nach 22 zu wenig seien. Sein Ziel sei das Schaffen von 100 Fremdenverkehrsbetten in den nächsten fünf Jahren. Das Burghotel stelle eine Aufwertung der Anlage dar. Diese leide sehr unter der Schließung. Mit einer Öffnung kämen auch wieder mehr Besucher.

Spielplatz wird aufgewertet

Unter dem Punkt Sonstiges lobte der Bürgermeister die sehr gelungene Gestaltung des Festplatzes. Er dankte allen Verantwortlichen. Lobende Worte fand er auch für den Kinderspielplatzverein Lauenstein. Dieser trägt 10 000 Euro für die Sanierung und Aufwertung des Kinderspielplatzes Lauenstein am Großparkplatz. Weitere 10 000 Euro übernimmt die Stadt. Die Maßnahme soll heuer erfolgen. Durch eine Vergrößerung der Teichanlage will man die Löschwasserversorgung im Berliner Ring verbessern.