Im Wald bei Kronach: Paketzusteller entsorgt 80 Pakete

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Statt die Pakete den rechtmäßigen Empfängern zu übergeben, entsorgte ein Paketbote die Sendungen in einem Waldstück im Landkreis Kronach. Foto: Polizei
Statt die Pakete den rechtmäßigen Empfängern zu übergeben, entsorgte ein Paketbote die Sendungen in einem Waldstück im Landkreis Kronach. Foto: Polizei

Wenn der Postmann keinmal klingelt: Ein Paketzusteller hat am Osterwochenende gut 80 Sendungen einfach im Wald entsorgt.

Ein ungewöhnliches Osternest fand ein Mann aus dem Raum Weißenbrunn am Dienstagnachmittag. Wie die Polizei berichtet, wurde an einem Flurweg zwischen Weißenbrunn und Eichenbühl eine größere Ansammlung von Paketen aufgefunden.

"Rund 80 Pakete lagen dort abseits des Weges am Waldrand", erklärt Gerhard Anders, Pressesprecher der Polizeiinspektion Kronach. "Relativ schnell lag die Vermutung nahe, dass die Pakete dort entsorgt worden sind."

Recherchen über ein Postverteilungszentrum in Kulmbach führten schnell zum verantwortlichen Paketzusteller - kein Unbekannter. "Als wir den Namen des Fahrers ermittelt haben, war er dem einen oder anderen Kollegen direkt ein Begriff", so Anders. Der Mann war in der Vergangenheit wiederholt polizeilich in Erscheinung getreten. Den Ermittlungen zufolge muss der Mann bereits am Karsamstag sein "Paketdepot" im Wald angelegt haben.


Pakete sollten nach Steinberg und Wilhelmsthal

Die Empfänger der Paketsendungen stammen ausschließlich aus dem Raum Wilhelmsthal und Steinberg. Sie werden von der Polizei kontaktiert und bekommen ihr langersehntes Paket in Kürze von der Logistikfirma zugestellt. Eine beruhigende Info hat Anders noch für die Empfänger: "Die Pakete sind weitestgehend unversehrt."

Das Motiv des Paketzustellers ist bislang noch unbekannt. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Unterschlagung. Laut Gesetz liegt das Strafmaß der Unterschlagung bei einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.