KWG-Wohungen: Drei Millionen mehr als geplant

2 Min
So sieht die sanierte Wohnanlage der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft am Kaulanger aus. Fotos: ZBI
So sieht die sanierte Wohnanlage der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft am Kaulanger aus. Fotos: ZBI
Vor der Sanierung sah die Gerhart-Hauptmann-Straße so aus.
Vor der Sanierung sah die Gerhart-Hauptmann-Straße so aus.
 
Nach der Sanierung ist unter anderem der Dachstuhl neu.
Nach der Sanierung ist unter anderem der Dachstuhl neu.
 
Vorher: Wachtersflurstraße
Vorher: Wachtersflurstraße
 
Nachher: Wachtersflurstraße
Nachher: Wachtersflurstraße
 
Vorher: Eichendorffstraße
Vorher: Eichendorffstraße
 
Nachher: Eichendorffstraße
Nachher: Eichendorffstraße
 
Vorher: Paul-Keller-Straße
Vorher: Paul-Keller-Straße
 
Nachher: Paul Keller-Straße
Nachher: Paul Keller-Straße
 
Vorher: Gottfried-Neukam-Straße
Vorher: Gottfried-Neukam-Straße
 
Nachher: Gottfried-Neukam-Straße
Nachher: Gottfried-Neukam-Straße
 

Die Sanierung der KWG-Wohnungen wird deutlich teurer. Aber bis Mitte 2015 soll alles fertig sein.

Die Sanierung der Wohnungen der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG) wird nun doch teurer als ursprünglich geplant. Rund drei Millionen Euro mehr muss die Zentral Boden Immobilien Gruppe (ZBI), die die KWG im April 2012 übernommen hat, ausgeben. "Bei diesem sehr umfangreichen Vorhaben müssen wir mehr investieren als die kalkulierten sieben Millionen Euro", sagte Peter Groner, der Aufsichtsratsvorsitzende der ZBI.
Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Mark Münzing und Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) informierte er gestern im Rathaus über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten.

Bereits in den ersten eineinhalb Jahren seien rund 5,2 Millionen Euro in 163 von insgesamt 775 Wohnungen investiert worden. Bis Mitte 2015, dem geplanten Ende der Sanierungsarbeiten, müsse nun noch einmal die gleiche Summe in die Hand genommen werden, erklärte Grone.
Er betonte, dass es sich bei den Arbeiten nicht um Luxussanierungen handle, sondern nach Gesichtspunkten der energetischen Sanierung und der Vermietbarkeit gehandelt werde. Die Kostensteigerung von drei Millionen Euro erklärte Peter Groner mit dem schlechten Zustand vieler Wohnungen: "Da wurde einfach 40 Jahre lang nichts gemacht.

In einigen Wohnungen waren noch Kohle- oder Ölöfen zum Heizen." Als Grundlage für die ursprüngliche Kostenschätzung sei die ZBI von Durchschnittswerten ausgegangen, die sie aus ihren rund 17 000 Immobilien im gesamten Bundesgebiet ermittelt habe. Aber viele der Kronacher Wohnungen waren von diesen Werten weit entfernt. Die ZBI habe mit 4000 bis 8000 oder vielleicht Spitzen von 10 000 Euro Sanierungskosten pro Wohnung gerechnet. "In Kronach hatten wir sogar Ausreißer, bei denen allein der Innenraum 40 000 Euro gekostet hat", sagte Groner.

Mietpreise leicht gestiegen

Mit Vorher-Nachher-Bildern erläuterte Münzing die Sanierungsmaßnahmen, unter anderem in der Eichendorffstraße und am Kaulanger. Dort seien unter anderem neue Dachstühle und teilweise neue Balkone angebracht sowie an der Wärmedämmung Hand angelegt worden. "Alle Wohnungen entsprechen den aktuellen energetischen KfW-Standards", betonte Münzing. Während der Sanierungsarbeiten habe die ZBI keinem Mieter gekündigt. Aber nicht alle der 775 Wohnungen seien sanierungsbedürftig. Bei 40 der bereits 163 sanierten Wohnungen habe man lediglich neue Fenster einbauen oder Malerarbeiten machen müssen.

Bei der Übernahme der KWG-Wohnungen durch die Erlangener ZBI lag die Kaltmiete pro Quadratmeter durchschnittlich bei rund 4,04 Euro. Aktuell liegt sie bei 4,44 Euro, erklärte Vorstandsmitglied Münzing. Bei den bereits sanierten Wohnungen, unter denen bereits neu vermietete seien, liege die Durchschnittsmiete bei 5,32 Euro. Dabei gebe es auch Spitzen von 7,50 pro Quadratmeter für Einzimmerwohnungen, weil diese höhere Sanierungskosten hätten.

Im Vertrag zwischen KWG und ZBI war vereinbart, die Miete drei Jahre lang nicht zu erhöhen. Danach werde die ZBI die eigentlichen Sanierungskosten auf die Miete umlegen. Peter Grone beruhigte aber und nannte eine einmalige Erhöhung von 40 Cent pro Quadratmeter. "Es gibt eine gute Nachfrage nach sanierten Wohnungen in Kronach. Die sind sofort weg. Wir haben keinen Leerstand", sagte Münzing.

Blockheizkraftwerk

Bereits im November 2012 plante die ZBI ein Blockheizkraftwerk, das einen Teil der Häuser energetisch versorgen sollte. "Ich rechne im März mit einer Entscheidung in dieser Sache", sagte Münzing. Man habe den Bedarf ermittelt und die vorhandenen Leitungen geprüft. Zurzeit liefen zwei Ausschreibungen. Eine für das geplante Blockheizkraftwerk und eine für die dezentrale Lösung mit kleineren Einheiten für ein bis zwei Häuser.
"Das Blockheizkraftwerk ist nicht vom Tisch, aber es könnte kippen", sagte Münzing. Er habe den Eindruck, dass es auf die dezentrale Lösung hinauslaufe. Es lägen zwar Leitungen, aber die würden nicht reichen, und bei zu langen Leitungen wäre der Wärmeverlust zu groß.

Die Kommunikation zwischen der KWG-Geschäftsstelle in der Siechenangerstraße, dem Rathaus und der ZBI-Zentrale in Erlangen klappe sehr gut und schnell, betonte Bürgermeister Beiergrößlein. "Wir haben eine gute Mannschaft in Kronach und sind mit den Kronacher Firmen sehr zufrieden", sagte Münzing. Rund 25 Firmen aus Kronach und dem näheren Umkreis arbeiten an den Sanierungen.

Das Stadtoberhaupt ist nach wie vor sehr zufrieden mit dem Verkauf an die ZBI."Stadt und Landkreis hätten das nicht schaffen können", sagte Beiergrößlein. Er versprach bei den Straßensanierungen in diesem Jahr teilweise nachzuziehen und diese den "schönen Häusern anzupassen."