Küps spricht mit einer Stimme

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Volle Straße: Sollte der Marktgemeinderat mit seinem Antrag erfolgreich sein, dürfte es an der Ortsdurchfahrt Küps eines Tages deutlich ruhiger zugehen. Noch ist dieser Zeitpunkt aber in weiter Ferne. Foto: Alexander Müller
Volle Straße: Sollte der Marktgemeinderat mit seinem Antrag erfolgreich sein, dürfte es an der Ortsdurchfahrt Küps eines Tages deutlich ruhiger zugehen. Noch ist dieser Zeitpunkt aber in weiter Ferne. Foto: Alexander Müller

Die Bundesstraße 173 bei Küps soll mit aller Macht zurück in den Bundesverkehrswegeplan. Eine Alternativlösung ist (noch) kein Thema.

Es sollte ein Zeichen werden. So deutlich, dass es weder in München noch in Berlin ignoriert werden kann. Zu groß war das Entsetzen in Küps und Umgebung, als deutlich wurde, dass die Ausbaupläne für die Bundesstraße 173 im Bereich Oberlangenstadt/Küps nicht wie erhofft im Bundesverkehrswegeplan 2030 auftauchten. Auch der dafür geplante Bau eines Tunnels ist damit vorerst vom Tisch.

Bis zum 2. Mai hatte der Marktgemeinderat die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Und er sprach mit einer Stimme. "Erstmals seit 20 Jahren besteht Einigkeit. Das ist wichtig", betonte der Zweite Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) vor der Abstimmung, die so ausfiel, wie es sich alle Parteien gewünscht hatten. Bereits im Vorfeld hatten sich die drei Fraktionen darauf verständigt, einen Antrag zu stellen, dass der Teilabschnitt in den Verkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf aufgenommen werden soll. Der Kreistag hatte bereits am Montag angekündigt, den Markt Küps bei dessen Entscheidung unterstützen zu wollen.


Ein klares Bekenntnis

Ebenso einstimmig wurde vom Marktgemeinderat beschlossen, an dem Anfang April getroffenen Beschluss festzuhalten, sich bei der Straße für eine sogenannte "Tunnel-/Troglösung" auszusprechen. Der Verkehr soll also zu Teilen unter Küps hindurchführen und nicht daran vorbei.

Auf den vom Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU) eingebrachten "Kniff", das Projekt über Bundesmittel zu finanzieren, die dem Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt werden, möchte sich die Marktgemeinde nicht verlassen. Schließlich handelt es sich dabei mehr um eine Art Absichtserklärung, die rechtlich in keiner Weise abgesichert ist. Fakt bleibe, dass die Ortsumfahrung als zentrale Verbindung nicht im Bedarf auftauche, betonte Bürgermeister Herbert Schneider.

"Bis der Plan Ende des Jahres ins Bundeskabinett eingebracht wird, ist es noch viel Arbeit", sagte Rebhan. Es sei einfach wichtig, dass der Landkreis angeschlossen wird. Denn Kronach sei in Bayern einer von nur drei Landkreisen, die keinen eigenen Autobahnanschluss haben. Die CSU sprach sich klar für die Bestandstrasse aus. "Das haben wir immer gesagt", betonte Rebhan. "Eine andere Trassenführung kommt für uns nicht in Frage."

Die in der Tischreihe gegenüber sitzenden Ratsmitglieder der SPD sahen dies nicht viel anders. "Wir müssen diese Punkte unbedingt in den Beschluss aufnehmen, um zusammen mit dem Kreistag mit einer Stimme zu sprechen", forderte der SPD-Fraktionssprecher Dieter Lau. Außerdem müsse angestrebt werden, neben der Strecke Oberlangenstadt/Küps auch Zettlitz/Oberlangenstadt in den Verkehrswegeplan aufzunehmen.

Auch die Freien Wähler erklärten, abermals hinter den Plänen der Marktgemeinde für die B 173 zu stehen. "Wir sind uns hoffentlich auch heute wieder einig", sagte Volker Wündisch. Notfalls sei die Fraktion auch damit einverstanden, auf die von Michelbach vorgeschlagene Finanzierung zurückzugreifen. "Es verwundert mich nur, dass Bayern Gelder erhält und der Bund das Geld nicht direkt in die Hand nimmt", sagte Wündisch.

Doch davon sollte im Beschluss zunächst nichts zu lesen sein. Ursprünglich war im Entwurf des Beschlusses zu lesen, dass es der Marktgemeinderat auch begrüßen würde, wenn der "Notfallplan" durch den Freistaat finanziert werden sollte. "Ich finde es klarer, diesen Absatz nicht zu beschließen", sagte Schneider, der auch von CSU und Freien Wählern keinen Widerspruch hörte. Es sollte schließlich ein Zeichen gesetzt werden.


"Ein weiterer Baustein"

Während noch in den Sternen steht, ob für die Ortsumgehung im Verkehrswegeplan jemals eine Ampel auftaucht, gibt es für ein anderes Projekt bereits grünes Licht. Bei zwei Gegenstimmen stimmte der Rat für den "Solarpark Küps" und somit den Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Der Bebauungsplan soll vom Kronacher Ingenieurbüro IVS erstellt werden.

Dem Antrag wurde allerdings nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass der Antragsteller alle mit dem Verfahren verbundenen Kosten übernimmt. "Der Solarpark ist ein Baustein zur Energiewende", sagte CSU-Fraktionssprecherin Ursula Eberle-Berlips. Auch weil mit der Raiffeisenbank Küps-Miwitz-Stockheim eine heimische Bank involviert ist und Bürger an dem Vorhaben beteiligt werden können, stimme die CSU für das den Solarpark. "Auch die Rückbaubarkeit spricht dafür", ergänzte Ralf Pohl (SPD). Kritisch sehe seine Fraktion jedoch die Wahl der Fläche für die Photovoltaikanlage.

Keine Kritikpunkte sah der Marktgemeinderat bei zwei Kostenvereinbarungen, die im Zuge der Dorferneuerung Theisenort aktualisiert wurden. Kein Wunder, denn die Bauarbeiten am Oberflächenkanal in der Kellergasse werden für die Marktgemeinde deutlich günstiger. Inzwischen liegt dafür ein Angebot über rund 278 000 Euro einer Sonnefelder Firma vor. Gefördert werde das Vorhaben statt mit 65 Prozent nun mit fast 90 Prozent, erklärte Schneider: "Das ist für unsere Situation hervorragend." Für die Erneuerung der Blumenstraße und eines Teils der Kellerstraße, entfalle ein Teil der Vereinbarung, nämlich Ver- und Entsorgungseinrichtungen.


Neuer Standort für Container

Einen neuen Standort sollen die Altglas- und Weißblech-Container in Schmölz erhalten. Bisher wurden leere Flaschen auf einer Fläche gleich neben dem Kinderspielplatz entsorgt. "Dadurch gab es bisher die Gefahr, dass sich Kinder Schnittverletzungen zuziehen", sagte Schneider. Durch herumliegende klebrige Flaschen würden im Sommer zudem vermehrt Wespen angelockt.

Zwischenzeitlich überlegte die Marktgemeinde, die Container in der Schmölzer Ortsmitte in der Nähe der Bushaltestelle aufzustellen - was als Idee aber verworfen wurde. Zukünftig muss etwas weiter gefahren werden, um Leergut loszuwerden. Denn nach eingehender Prüfung habe man sich für das Gewerbegebiet entschieden. Dort sollen die Container dann gegenüber der Firma Zöllner (Kaullache 4) zu finden sein.