Kronacher Weihnachtsmarkt gibt Rätsel auf

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Die "Kronacher Weihnacht" wird auch 2014 von der Aktionsgemeinschaft organisiert. Wenn es nach Dietrich Denzner geht, soll 2015 aber jemand anderes die Fäden in die Hand nehmen. Foto: Archiv/Fugmann
Die "Kronacher Weihnacht" wird auch 2014 von der Aktionsgemeinschaft organisiert. Wenn es nach Dietrich Denzner geht, soll 2015 aber jemand anderes die Fäden in die Hand nehmen. Foto: Archiv/Fugmann
Dietrich Denzner
Dietrich Denzner
 

Wie es ab 2015 mit der "Kronacher Weihnacht" weitergeht, ist noch nicht klar. Auch ihre Vergangenheit warf in der Hauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Kronach einige Fragen auf.

Am Marienplatz herrscht ein reges Treiben. Obwohl kein Schnee liegt, genießen viele Einheimische und Auswärtige das weihnachtliche Flair. Auch 2014 soll es wieder einen lebhaften Markt geben. Doch was danach kommt, steht noch in den Sternen. Nicht nur das sorgte in der Hauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Kronach für intensive Diskussionen. Auch die Abrechnungen der Weihnachtsmärkte 2012 und 2013 standen zur Diskussion.

Vorsitzender Dietrich Denzner zog vor über 30 Mitgliedern in der "Alten Torwache" ein positives Fazit des Jahres 2013. Die Veranstaltungen der Aktionsgemeinschaft Kronach hätten erstaunlich viele Menschen zum Besuch der Innenstadt bewegt. An die Händler appellierte er, nicht nur die Einnahmen an den verkaufsoffenen Sonntagen zu sehen, sondern auch zu berücksichtigen, was sich dadurch im Nachgang noch getan hat.
Von einem aus seiner Sicht wunderbaren Tag sprach Denzner hinsichtlich des nochmals ausgebauten Stadtfestes. Auch die Veranstaltung zum 3. Oktober müsse nicht groß verändert werden, denn "dieser Tag läuft", so der Vorsitzende.


Für Erfolg viel Zeit geopfert

Als Erfolg stufte er in seiner Bilanz auch die "Kronacher Weihnacht" ein. Für diese Veranstaltung ist die Aktionsgemeinschaft heuer letztmals vertraglich als Ausrichter eingespannt. Und obwohl sich Denzner über die Entwicklung freut, sollte die "Kronacher Weihnacht" seiner Ansicht nach wieder abgegeben werden. Eventuell zurück an die Stadt oder an Interessierte.

Als Grund dafür nannte er die Arbeit und inzwischen auch den Ärger, welche die damit befassten Mitglieder hätten. "Für einen Einzelhändler ist das kaum noch zu bewältigen", ging er auf die Belastung im vergangenen Jahr während der Geschäftszeiten ein, die noch von Kritik wegen der Straßensperrung begleitet worden sei. "Man steckt viel Zeit in das Programm, und dann kommt die Peitsche raus", schimpfte er. Einige Mitglieder wiesen aber darauf hin, dass es die Geschäfte in der Schwedenstraße durch die Sperrung gerade an den vorweihnachtlichen Samstagen schwer hätten. Matthias Kümmet meinte: "Keiner will den Markt abschaffen, aber wir müssen alle Interessen unter einen Hut bringen und nicht mit Scheuklappen etwas durchdrücken. Die Fieranten sollen überleben und wir auch."

Denzner merkte an, dass es mehrere Lösungsmöglichkeiten gebe. Entweder müsse man an der Sperrung festhalten, oder den Markt verkleinern beziehungsweise ihn weiter in Richtung Stadtgraben verschieben, um die Straße wieder frei zu bekommen. Sollte man sich letztlich wieder für eine Sperrung des Bereichs am Marienplatz entscheiden, wäre auch ein späterer Zeitpunkt an den Samstagen - 15 oder 15.30 Uhr statt 14 Uhr - für ihn eine Option.


Gewinn soll in Hütten fließen

2013 habe die Aktionsgemeinschaft einen Gewinn mit dem Markt erwirtschaftet, führte Denzner weiter aus. Dieser solle in die Sanierung der Hütten gesteckt werden. Außerdem betonte er, dass der Markt ohne die Unterstützung der Stadt durch Dienstleistungen seiner Ansicht nach für die Aktionsgemeinschaft nicht zu schultern wäre.

Gerade wenn es um die Arbeiten und die Finanzierung der "Kronacher Weihnacht" geht, vermisst Jochen Friedrich die Transparenz in der Abrechnung. Er fragte an, ob es 2012 Tricksereien darin gegeben habe. Und er wollte wissen, warum der Markt abgegeben werden soll, wenn er doch inzwischen profitabel sei.


Zehn stimmen gegen Entlastung

Denzner untermauerte mehrfach, dass bei der Abrechnung alles mit rechten Dingen zugegangen sei und die Zahlen auch vom Steuerbüro geprüft und abgesegnet worden seien. "Und wenn ich meine Arbeitsstunden berechnen würde, dann würde auch nichts mehr rausspringen."

Kassenwart Ulrich Kaiser berichtete von einem leichten Gesamtüberschuss der Aktionsgemeinschaft im Jahr 2013. Auf Anfrage schätzte er den Gewinn beim vergangenen Weihnachtsmarkt auf grob um die 5000 Euro. Für das Jahr 2012 werde er keine Angaben machen, er könne die Zahlen aber gerne im Nachhinein zusammenstellen und erklären, sagte er. Friedrich antwortete knapp: "Dann kann ich Sie heute aber nicht entlasten."

Genau das trat anschließend ein. Sowohl gegen die Entlastung des Vorstandes als auch des Kassierers votierten zehn Mitglieder, was jedoch nicht ausreichte, um die Entlastung zu verhindern.