Kronacher Waldbesitzer lernen richtiges Sägen

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Forstwirtschaftsmeister Thomas Uwira (Mitte) vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten überprüft die Schnittfläche und den Fallkerb des gefällten Baums, der die Fallrichtung bestimmt und ein Kippen in die gewünschte Richtung ermöglicht. Foto: K.-H. Hofmann
Forstwirtschaftsmeister Thomas Uwira (Mitte) vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten überprüft die Schnittfläche und den Fallkerb des gefällten Baums, der die Fallrichtung bestimmt und ein Kippen in die gewünschte Richtung ermöglicht. Foto: K.-H. Hofmann

Beim Holzfällen kann man viel falsch machen. In einem Motorsägenkurs lernten Kronacher Waldbesitzer, wie man einen Baum am einfachsten und sichersten zu Fall bringt.

Baumfällarbeiten gehören zu den gefährlichsten Arbeiten im Wald. Deshalb ist seit 2013 in Bayern der Motorsägenführerschein Pflicht. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach (AELF) führt jedes Jahr über 80 Motorsägenkurse in der Region durch. Einer davon fand im Kirchenwald an der Hammermühle statt.

Unfallstatistiken zeigen, dass durch mangelnde Fachkunde jedes Jahr zahlreiche schwere Unfälle - zum Teil mit Todesfolge - passieren. Dieser traurigen Statistik soll mit den Motorsägekursen entgegengewirkt werden. Die zweitägigen Lehrgänge sind für Landwirte kostenfrei, wie Forstdirektor Michael Schneider gleich zu Beginn des neuen Kurses informierte. Pro Kurs wird die Teilnehmerzahl auf acht Personen beschränkt. Damit ist eine intensive Schulung gewährleistet.

Einer der Teilnehmer war Michael Franz (45) aus Weißenbrunn. Er ist selbst Waldbesitzer mit mehreren Aufforstungsflächen mit reinem Laubholz und deshalb waldbaulich sehr interessiert.

Am ersten Tag stand bei dem Kurs Theorie auf dem Programm. Dabei ging es um die persönliche Schutzausrüstung, die Technik und Pflege der Motorsäge, Unfallverhütungsvorschriften und die richtige Baumfällung.

Am zweiten Tag wurde das Ganze dann in die Praxis umgesetzt bei einer Exkursion in den Kirchenwald an der Hammermühle im Stadtgebiet Kronach. Dort erläuterte Forstwirtschaftsmeister Thomas Uwira den ordnungsgemäßen Umgang mit der Motorsäge und anderen wichtigen Werkzeugen zur Baumfällung. Er gab Tipps und verriet Tricks zur leichteren Handhabung.

Besonders beeindruckt zeigte sich Michael Franz von den für ihn neuen Erkenntnissen zu Unfallverhütung und Umgang mit den Gefahren beim Holzfällen. "Da wurde einem die lauernde Gefahr bewusst gemacht", so der selbstständige Schreiner. Obwohl er schon 20 Jahre mit Waldarbeit zu tun habe, lernte er in dem Kurs neue Schnitte, mit denen man sich wesentlich leichter tut. "Simple einfache Schnitte und Tricks verringern die Unfallgefahr um ein Vielfaches", lautete sein Fazit.

Forstdirektor Michael Schneider legte jedem ans Herz, die Unfallverhütungsvorschriften ernst zu nehmen und genau einzuhalten, denn auch im Landkreis Kronach passierten leider immer wieder Unfälle bei Baumfällarbeiten mit gravierenden, dramatischen Folgen.

Die Organisation des Kurses lag in den Händen von Forstamtmann Christof Maar. Der Vorsitzende der Waldbauernvereinigung (WBV) Kronach- Rothenkirchen, Georg Konrad, wies die Waldbesitzer auf die Dringlichkeit der richtigen Pflege des Waldes hin und überreichte in Dankbarkeit und Anerkennung jeden Teilnehmer ein Paar Arbeitshandschuhe.