Kronacher Berufsschule ist ein Sanierungsfall

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Die Ablagerungen in den Wasserrohren sind enorm und führen mitunter zu kompletten Verstopfungen. Foto: Alexander Löffler
Die Ablagerungen in den Wasserrohren sind enorm und führen mitunter zu kompletten Verstopfungen. Foto: Alexander Löffler
Zu eng ist es teilweise in den Klassenzimmern. Ein neues Raumkonzept muss her. Foto: Alexander Löffler
Zu eng ist es teilweise in den Klassenzimmern. Ein neues Raumkonzept muss her. Foto: Alexander Löffler
 
Foto: Alexander Löffler
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Es gibt zwar einen Aufenthalt, aber der wird den Anforderungen nicht gerecht. Foto: Alexander Löffler
Es gibt zwar einen Aufenthalt, aber der wird den Anforderungen nicht gerecht. Foto: Alexander Löffler
 
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Die Kronacher Berufsschule ist optisch weitestgehend in einem guten Zustand. Wer jedoch hinter die Kulissen blickt, stellt schnell fest, dass eine Generalsanierung dringend nötig ist.

Wer das 1967 erbaute Hauptgebäude der Lorenz-Kaim-Schule in Kronach betritt, merkt dem Gebäude sein Alter nicht zwingend an. Alles wirkt aufgeräumt, die Farbe an den Wänden ist relativ frisch. Mängel sind auf den ersten Blick keine zu erkennen. Wenn man jedoch hinter die Kulissen blickt, erhält man ein anderes Bild. Eines, dass das Alter des Gebäudes dann eben doch knallhart aufzeigt.

Deshalb hofft Schulleiter Rudolf Schirmer auf eine Sanierung der Schule, die dringend erforderlich ist. "Vom optischen Eindruck sind die Gebäude gut. Das muss auch so sein. Wir können die Schule ja nicht vergammeln lassen", betont Schirmer.

Die komplette Haustechnik und auch das Raumkonzept entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand und erschweren damit auch die Abläufe an der Berufsschule. "Wir sind heute darauf angewiesen, viel flexibler reagieren zu können.
Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen."

Als Beispiel dafür nennt Schirmer den Bereich für die Bäcker, dessen Maschinen überaltert sind und auch von der Raumausstattung längst nicht mehr den Anforderungen entspricht. Die Planungen für eine Erneuerung liegen längst in der Schublade, angesichts der avisierten Generalsanierung lassen die Verantwortlichen nun aber ihren gesunden Menschenverstand walten: "Es würde keinen Sinn machen, jetzt viel Geld zu investieren. Und bei einer späteren Generalsanierung müssten dann beispielsweise die Fliesen wieder abgeklopft werden", betont Schirmer. Deshalb habe man dieses Vorhaben erstmal hintangestellt.

Im Zuge der Sanierung soll jedoch der Bereich auf den aktuellen Stand gebracht werden. Dann soll ein neuer Backofen Einzug halten. Zudem will man ein zeitgemäßes Fachraumkonzept umsetzen, das der heute üblichen Verknüpfung von praktischem und theoretischem Unterricht gerecht wird. "Wir dürfen nicht hinterherhinken, sondern müssen eigentlich immer eine Nasenlänge voraus sein", spricht Schirmer nicht zuletzt die Erwartungen der Unternehmen an, deren Auszubildende in der Lorenz-Kaim-Schule unterrichtet werden.

"Es stehen immer mehr die betrieblichen Abläufe im Mittelpunkt. Wenn sich der Lehrplan für die Mechatroniker ändert, kann es sein, dass wir eine CNC-Maschine kaufen müssen", nennt der Schulleiter ein Beispiel. "Die Ausstattung ist das A und O für die Beschulung eines Berufs. Darüber kann man die Qualität beeinflussen."

Räumliche Verknüpfungen zwischen den Berufsfeldern
Und eben diese spielt natürlich für eine Berufsschule eine wichtige Rolle. Dass dann aber Schulklassen ständig Klassenzimmer wechseln müssen, ist vor dem Hintergrund des Prinzips der kurzen Wege nicht dienlich - zumal es Berufszweige mit Verknüpfungen gibt: "Viele Berufsfelder überschneiden sich und verwenden gemeinsame Anlagen. Da geht vieles ineinander über."

Als Beispiel nennt Schirmer die Industriemechaniker und Mechatroniker, die auf Grund ihrer Gemeinsamkeiten auf einem Stockwerk untergebracht sein sollten. Auf Grund der jetzigen Größe der Räume ist dies allerdings nicht möglich. Bei einer Generalsanierung des Hauptgebäudes sollen dafür ebenso die Voraussetzungen geschaffen werden wie für einen Rückzugsraum für die Schüler. "Die Berufsschule war schon immer eine Ganztagsschule. Wir haben aber keinen vernünftigen Raum, in dem die Schüler ihre Mittagspause verbringen können."

Haustechnik ist veraltet
Neben diesen räumlichen Veränderungen steht auch eine komplette Erneuerung der Haustechnik an. Der Schulleiter spricht allen voran die Elektrik mit zahlreichen Kurzschlüssen an. Vor nicht allzu langer Zeit war man gezwungen, die Lampen im Lehrerzimmer auszutauschen, um den Brandschutz zu gewährleisten. Generell kommt es immer wieder zu Stromausfällen, da das Stromnetz den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird.

"Wir haben 260 Computer fest vernetzt. Hinzu kommen noch 60 Laptops und die gesamte Automatisierungstechnik wie Roboter. Dafür waren die Gebäude ursprünglich gar nicht konzipiert", erklärt Schirmer.


"Museale" Heizung
Auch die Steuerung der Heizungsanlage hat fast schon musealen Charakter. "Wenn da was kaputt geht, ist das gar nicht so einfach. Es existieren keine Pläne mehr", erklärt Hausmeister Thomas Zwingmann, der darüber hinaus ein Rohr zeigt, das auf Grund von Ablagerungen nahezu undurchlässig ist. Wenn sich diese lösen, birgt dies Gefahren für die zahlreichen Haushaltsgeräte in der Schule. "Wenn wir einmal das Wasser abstellen und dann wieder anstellen, kann man darauf warten, dass wir einen Kundendienst brauchen", erklärt Schirmer die Notwendigkeit der Generalsanierung.

Und obwohl das Nebengebäude keiner generellen Sanierung bedarf, energetisch liegt dennoch einiges im Argen, was ein Blick auf die Fenster erkennen lässt, die nur unmerklich eine Dämmfunktion erfüllen. Auch das Dach ist mitunter undicht.

Dennoch will Rudolf Schirmer nicht klagen. Doch hofft er auf eine möglichst schnelle Einleitung der Generalsanierung. Als Ergebnis stellt sich Schirmer ein offenes und lichtdurchflutetes Schulhaus vor: "Wir wollen zeigen, dass Unterricht nicht nur hinter verschlossenen Türen stattfinden muss", spricht Schirmer seine Vorstellungen an, will aber auch das Lehrerkollegium eng mit einbinden. "Jeder Lehrer wird mitgenommen und soll sich einbringen. Das ist unser Verständnis von Qualität."