Bei dieser Temperatur können jedoch bereits Inhaltsstoffe verloren gehen. Das möchte man in der Ölmühle vermeiden: "Wir wollen die Inhaltsstoffe und den Geschmack so gut behalten, wie es geht", erklärt Langner.
Denn das Kürbiskernöl schmeckt nicht nur lecker aromatisch-nussig, sondern ist mit seinen ungesättigten Fettsäuren, einem hohen Selenanteil, Karotinoiden und Antioxidantien auch noch sehr gesund.
Der Speisekürbis erobert sich einen immer größeren Freundeskreis. Besonders der leuchtend orange Hokkaido Kürbis ist ausgesprochen beliebt. Sein hoher Gehalt an Karotin macht ihn zu einer sehr gesunden und leckeren Mahlzeit. Auch zum Dekorieren von Höfen und Hauseingängen scheint er besonders in Franken der große Renner zu sein.
Kürbisse haben relativ geringe Ansprüche Boden und Klima. Dennoch lieben sie warme Standorte und einen humosen Boden.
Die Anzucht der Jungpflanzen ist sehr einfach. Man legt in kleine Töpfe so Anfang bis Mitte Mai je ein Korn ab. Die Keimdauer beträgt bei Temperaturen von 22- 25 Grad nur etwa 8 Tage. Die Keimlinge wachsen sehr schnell heran und können schon bald am Rande von Gemüsebeeten gesetzt werden, wo sie dann Platz haben und sich nach außen ausbreiten können. die Pflanzung sollte aber unbedingt nach den Eisheiligen erfolgen. Eine Direktsaat ins Beet nicht ratsam, da Schnecken sich gerne über die Keimlinge hermachen.
Kürbisse machen wenig Arbeit. Wenn ihre langen Triebe andere Kulturen bedrängen, darf man sie beherzt abschneiden. Junge Kürbisfrüchte sollten nicht auf dem blanken Boden liegen.
Besonders bei Regenwetter kann die Frucht sonst leicht faulen. Ein umgedrehter Tontopf, eine Schicht Holzwolle oder ein Brettchen verhindern den Bodenkontakt.
Kürbisse sind dann reif, wenn der Stiel vorholzt ist und der Kürbis beim Anklopfen hohl klingt. Zu früh gepflückt, halten sie nicht lange. Zur Lagerung eignen sich nur ungeschädigte Früchte, die keinen Frost abbekommen haben. Ist der Stiel abgebrochen, dringen Fäulnis und Bakterien ein. Kürbisse sollten atrocken und warm lagern, bis die Schale völlig ausgehärtet ist. Erst wenn die Haut mit den Fingernägeln nicht mehr verletzt werden kann, ist die Frucht gut haltbar. Sie sollte für die nächsten Monate an eine kühlen Platz umziehen.
Vom Kürbiskern zum Öl
Nachtrocknen Wenn die Kürbiskerne in großen Säcken in der Ölmühle ankommen, müssen sie zuerst einmal nachtrocknen. Das geschieht ohne Hilfsmittel und dauert einige Tage.
Pressen Dann kommen die Kerne im Ganzen in die Pressmaschine. Wasser kühlt die Maschine, damit sich die Produkte im Inneren nicht über 37 Grad erhitzen. Nur so kann die Rohkost-Qualität gesichert werden. Nach dem Pressen bleibt neben dem Öl noch der sogenannte "Presskuchen" übrig. Das sind unverarbeitete Feststoffe, wie Schalenteile und Eiweiß. Daraus lassen sich Chips oder Mehl machen.
Sedimentieren Nach dem Pressen muss das Öl sedimentieren, die Trübstoffe setzen sich am Boden ab. Wie lange dieser Prozess dauert, kommt auf die Flüssigkeit des Öles an. Bei den meisten Ölen dauert es zwei bis drei Tage. Weil Kürbiskernöl dickflüssiger ist, dauert das Sedimentieren rund zwei Wochen. Dann wird das Öl abgeschöpft. Der Bodensatz lässt sich beispielsweise zu Mus oder Brotaufstrich weiterverarbeiten.
Abfüllen Das fertige Öl wird in Violettglasflaschen abgefüllt. Dieses schwarze, leicht violett scheinende Glas bildet einen UV-Schutz, nur so können die Vitamine im Öl erhalten bleiben.
Rezept
Überbackener Kürbis
mit Schafskäse Kürbis ist vielseitig. Leicht zuzubereiten und sehr lecker ist dieses Rezept unseres Gartenexperten Jupp Schröder: Zutaten für vier Personen: 1 Butternut-Kürbis, 200 g Schafkäse, 200 g Sahne, 4 Eier, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauch, Basilikum, 1 Spitzer Sojasauce Zubereitung: 1. Kürbis schälen, in mundgerechte Stücke schneiden. 2. In Salzwasser etwa 10 Minuten bissfest kochen, dann gut abtropfen lassen. 3. Mit Salz, Pfeffer, Paprika, Knoblauch würzen und dann in eine gefettete Auflaufform geben. 4. Eier mit Sahne und Sojasauce verquirlen und über die Masse geben. Den Schafskäse in kleine Würfel schneiden und darüber streuen. 5. Im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten bei 180 Grad backen.