Noch nicht genau erforscht
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Ob sich für die FWO, deren Leitungswasser aus der Ködeltalsperre stammt, dann gravierende Änderungen ergeben, sei schwer vorherzusagen. Das komme immer auf die örtlichen Bedingungen der jeweiligen Wasserwerke beziehungsweise der Wasserversorger an. "Im Grunde kann man diesen neuen Richtlinien aber wohl sehr gelassen entgegensehen", meint der FWO-Verbandsdirektor.
Auf Blei etwa werde in Deutschland längst geprüft. Vor Jahren schon seien die Wasserversorger aufgefordert worden, nachzuweisen, ob sie noch alte Bleirohre besitzen und auf das giftige Schwermetall zu überprüfen. "Da müssten die meisten Wasserversorger eigentlich schon wissen, was los ist", meint Rauh.
Doch warum sind in der EU-Richtlinie manche Schadstoffe konkret genannt, während an anderer Stelle nur schwammig von "hormonverändernde Stoffen" die Rede ist? "Das liegt daran, dass die Auswirkungen auf die Gesundheit bei den meisten Stoffe, die in den Verordnungen stehen, schon erforscht sind", erklärt Rauh. Bei manchen Stoffen befinde sich die Forschung aber erst in einem frühen Stadium. Daher sei es schwierig, bereits jetzt einen Grenzwert festzulegen.
Ob die FWO alle Werte, die die Trinkwasserverordnung vorschreibt, auch korrekt einhält, überwacht das im Landratsamt angesiedelte Gesundheitsamt - das sich mit ungelegten Eiern gar nicht erst beschäftigt. Maßgeblich für die Arbeit des Gesundheitsamtes sei die Trinkwasserverordnung, die regelmäßig an aktuelle EU-Relegungen angepasst werde, teilt das Amt schriftlich mit.
Und wie ist es um die Qualität des Trinkwassers im Kreis Kronach bestellt? Wie im restlichen Bundesgebiet müsse Trinkwasser selbstverständlich auch im Kreis Kronach "so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist. Es muss rein und genusstauglich sein." Was offenbar bedeuten soll, dass es genau das ist: rein und genusstauglich.
Werden Grenzwerte überschritten, ordne man gegebenenfalls Maßnahmen an, "die zur Abwendung der Gefahr für die menschliche Gesundheit erforderlich sind". In den vergangenen Jahren habe das Gesundheitsamt allerdings nur selten Auffälligkeiten im Trinkwasser festgestellt.
Trinkwasserspender für Grundschulen
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Dass Trinkwasser in ganz Europa noch besser werden und vor allem für alle verfügbar sein soll, geht auf die europäische Bürgerinitiative "Right2Water" (Recht auf Wasser) zurück. Die forderte vor fünf Jahren nämlich genau das und sammelte dafür die Unterschriften von 1,8 Millionen Menschen.
FWO-Verbandsdirektor Markus Rauh schwimmt mit der Initiative auf einer Wellenlänge. Staatliche Ebenen, auch kommunale, aufzufordern, noch mehr dafür zu tun, damit Leitungswasser benutzt wird, sei der richtige Schritt. "Die FWO leistet da schon ihren Teil", sagt Rauh und verweist auf inzwischen 40 Trinkwasserspender, die die FWO in ihrem Verbandsgebiet vor allem an Grundschulen gesponsert hat. Weitere seinen im kommenden Jahr geplant. Schon jetzt gebe es entsprechende Anfragen.
Dabei handelte es sich um Wasserspender, die mit einem Filter zwischen Leitungsnetz und Spender ausgestattet sind. "Auch wenn der aufgrund der Wasserqualität gar nicht nötig wäre", meint der Verbandsdirektor. Weil sich der Wasserauslass in regelmäßigen Abständen erhitzt, sei auch ausgeschlossen, dass Keime von außen in den Spender gelangen können. "Solche Spender werden auch in Altenheimen und Kliniken aufgestellt", betont Rauh.