Zu einer musikalischen Rundreise durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten luden das Symphonische Blasorchester und das Schülerorchester Küps ein. Am Wochenende boten sie zwei Konzerte der Extraklasse.
Die Skyline - zuerst nur schemenhaft - baut sich immer gigantischer auf. Tausende Menschen beleben die Weltstadt mit einem atemberaubenden Tempo. Der Enthusiasmus nimmt ein jähes Ende an der Gedenkstätte "Ground Zero". Wie in Zeitlupe laufen die furchtbaren Bilder des 11. September 2001 vor dem geistigen Auge ab. Dann wird das ausschweifende Nachtleben New Yorks nachgezeichnet: Die überschwängliche Lebensfreude und ein unfassbares Angebot an Unterhaltung lassen die Nacht zum Tag werden. Es gibt kaum eine Stadt, über die mehr Musik geschrieben wurde als New York. In Küps gab es diese zu hören.
Von der Weltstadt in den Westen Der Komponist Guido Rennert führt in seiner sinfonischen Dichtung "New York - Eindrücke einer Weltstadt" dem Zuhörer einen Tag und eine Nacht in der Stadt vor Augen.
Das - gleich in doppelter Bedeutung - Extraklasse-Werk bildete den Mittelpunkt des zweiten Teils beim Jahreskonzert "The American Dream", zu dem am Samstag und Sonntag das Symphonische Blasorchester (SBO) und das Schülerorchester Küps eingeladen hatten. Extraklasse war nicht nur die herrliche Musik, mit der die pulsierende Metropole famos in Noten gesetzt wird. Extraklasse ist auch die Schwierigkeitsstufe dieser grandiosen Klänge, mit denen das SBO Küps im Jahr 2004 bei einem Wertungsspiel einen "ausgezeichneten Erfolg" errungen hat.
"New York" war natürlich nur eine Station, an der die Musikerinnen und Musiker bei den beiden Galakonzerten am vergangenen Wochenende Halt machten. Auf dem Programm standen auch Werke, welche die weite Landschaft Amerikas zeigten, seine wechselvolle Geschichte erzählten und das einzigartige Lebensgefühl im Land der unbegrenzten Möglichkeiten darstellten - eben den amerikanischen Traum.
Traumhaft war nicht nur die Musik, sondern auch das Bühnenbild mit einer abgestimmten Lichtinstallation sowie einer Beamer-Präsentation mit sehr stimmungsvoll ausgewählten Bildern; das sorgte für pure Gänsehaut. Durch den Abend führte Dirigent Wolfgang Riedel, der auch für die Musik- und Bildauswahl verantwortlich zeichnete. Er hatte sein Orchester punktgenau auf den großen Auftritt vorbereitet und verstand es, die Musiker zu einer tollen Leistung zu inspirieren.
Die musikalische Beschreibung der Naturgewalten und Schönheiten Amerikas, wie beispielsweise in der "Appalachian Overture", oder die wechselvolle Geschichte und das Streben nach Glück und Freiheit, unter anderem in "Virginia", "Rushmore" sowie "Sweet Land of Liberty", - das SBO traf im wahrsten Sinne des Wortes stets den richtigen Ton.
Grandios umgesetzt wurde das Hauptwerk des ersten Teils, die "Große Suite über Winnetou", die den Wilden Westen sowie die Kämpfe um Frieden und Freiheit der amerikanischen Ureinwohner beschreibt.
Glitzerwelt des Broadway Im zweiten Teil entführte das Orchester in die Glitzerwelt des Broadways. Zur Hommage an die goldenen Zeiten des Swing und Jazz gerieten die Interpretationen musikalischer Kostbarkeiten von George Gershwin sowie Glenn Miller. Und natürlich durften auch große amerikanische Stars wie "Tiger" Tom Jones oder der unvergessliche Michael Jackson nicht fehlen.
Dem Schüler- und Jugendorchester Küps oblag unter Leitung von Anna Ringlstetter die Eröffnung des zweitens Teils. Mit dem "U.S.A. March" sowie Frank Sinatras "My Way" verdienten sich die Nachwuchsmusiker viel Applaus.
Bravo-Rufe gab es für ihren "Cup"-Song, einem Becher-Lied aus dem Film "Pitch Perfect" - basierend auf dem Song "When I'm Gone". Während Anna Ringlstetter sang, zeigten die jungen Talente, wie sich mit Plastikbechern und vielen geschickten Händen wunderbar Musik machen lässt.
Musikschulleiter Holger Pohl sowie Michael Scheler, Vorsitzender des Fördervereins für die Schüler- und Jugendorchester Küps, hatten die Gäste willkommen geheißen.
Bürgermeister Herbert Schneider war begeistert vom Gesamtkunstwerk des Jahreskonzertes.
Abschließend gab es Standing Ovations der begeisterten Gäste, die sich vehement zwei Zugaben erklatschten. Diese wurden ihnen gewährt in Form von "Viva las Vegas", einem Tribut an Elvis Presley, sowie "Amazing Grace". Die Hymne der Sklavenbefreiung bildete den würdevollen, innig-ergreifenden Abschluss des Galakonzerts.