Konzept beeindruckt Ministerin

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Der Bewohner Willi Gebelein (rechts) erklärte Arbeiten in der Schreinerei. Mit im Bild (von links) Heimleiter Gerhard Seidl, CSU-Kreisrätin Angela Wiegand, CSU-Landratskandidat Klaus Löffler, Gesundheitsministerin Melanie Huml, der Leiter de Arbeitstherapie, Dirk Raupach, und die FU-Vorsitzende Anni Thiel. Foto: Veronika Schadeck
Der Bewohner Willi Gebelein (rechts) erklärte Arbeiten in der Schreinerei. Mit im Bild (von links) Heimleiter Gerhard Seidl, CSU-Kreisrätin Angela Wiegand, CSU-Landratskandidat Klaus Löffler, Gesundheitsministerin Melanie Huml, der Leiter de Arbeitstherapie, Dirk Raupach, und die FU-Vorsitzende Anni Thiel. Foto: Veronika Schadeck

Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml informierte sich im Haus Fischbachtal, wopsychisch belastete und suchtkranke Menschen betreut werden.

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, besuchte am Montagnachmittag zusammen mit dem CSU-Landratskandidaten Klaus Löffler die Betreuungseinrichtung Haus Fischbachtal in Kronach.

Ihr gehe es darum, zu sehen, wie das ins Leben gerufene Qualitätskonzept der Staatsregierung umsetzbar sei. Wie es den Menschen dabei gehe, die nicht nur die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt haben. Weiterhin habe sich das Gesundheitsministerium in diesem Jahr im Rahmen der Gesundheitsinitiative "Gesund Leben. Bayern" das Schwerpunktthema "Psychische Gesundheit" auf die Fahne geschrieben, begründete Melanie Huml ihren Besuch. Zudem beschäftige sie sich mit der Frage: "Was können wir gebrauchen, damit wir noch mehr präventiv tätig werden können?"

Der Heimleiter Gerhard Seidl führte aus, dass in früheren Zeiten im Haus Fischbachtal nahezu ausschließlich Alkoholkranke wohnten.
Mittlerweile liege der Anteil der 32 Bewohner mit psychischen Erkrankungen bei nahezu 50 Prozent. "Der Übergang von der psychischen Erkrankung zur Sucht ist fließend".

Seidl führte die Ministerin und auch Klaus Löffler durch sein Haus und zeigte unter anderem die Werkstätten, Haushaltsräume, Kreativwerkstatt und andere Räumlichkeiten. Das Fischbachtal-Haus sei eine offene Einrichtung erklärte er, keiner werde gezwungen, dort zu wohnen. Ziel sei die Wiederherstellung beziehungsweise die Verbesserung der körperlichen und seelischen Gesundheit. Der Tagesablauf wird gemeinschaftlich geregelt. Es werden Projekte geplant und Arbeitsabläufe besprochen, erklärte er. Das Haus ist mit 32 Bewohnern voll besetzt, hinzu kommen knapp 20 Bewohner in den Außengruppen. "Jeder, der zu uns kommt, muss entgiftet sein!" erklärte Seidel der Ministerin.

Seit zwei Jahren wohne sie im Fischbachtal-Haus, erzählte die Bewohnerin Claudia S. Ihre Geschichte war bewegend. Sie sprach von Depressionen, Alkoholsucht, verschiedenen Therapien, die nicht zum Erfolg geführt hätten, von einem Kind, das sie nach der Geburt im Krankenhaus zur Adoption freigab. Sie wollte letztendlich in diesem Haus wohnen. Und es sei ein guter Schritt gewesen.

Melanie Huml zeigte sich beeindruckt vom Konzept im Fischbachtalhaus. Sie nahm sich Zeit, um mit den Bewohnern zu reden. Es sei wichtig, den Menschen eine Aufgabe zukommen zu lassen, damit diese sich gebraucht fühlen. Es geht dabei um die eigene Wertschätzung und Selbstwertgefühl.


Wunsch: Strom vom Dach

Gerhard Seidl nutzte den Besuch der Ministerin und des CSU-Landratskandidaten auch dazu, seine Anliegen vorzubringen. Er möchte eine Photovoltaikanlage ausschließlich zur Produktion des eigenen Stroms auf dem Dach anbringen. Das Problem sei, dass dadurch die Gemeinnützigkeit in Gefahr geraten könnte, weil das Haus Fischbachtal in den gewerblichen Bereich kommen würde.

Weiterhin sprach er die Problematik an, einen Termin beim Facharzt zu kommen. Bei einem Augenarzt in Kronach müsse man in der Regel über sechs Monate Wartezeit einkalkulieren. Diesbezüglich verspricht sich Huml zumindest etwas Verbesserung durch das Förderprogramm, das junge Ärzte bei Gründung einer Praxis in Anspruch nehmen können.

Klaus Löffler sprach von einem tollen Konzept. "Es ist toll, wie ihr versucht, Menschen Zukunftsperspektiven zu geben!", lobte er die Einrichtung. Sein Dank galt dem Heimleiter und aber auch der Ministerin, die sich Zeit für diesen Besuch genommen hatte.