Ob beim diesjährigen Freischießen erneut Einschränkungen drohen, ist wohl noch nicht abzusehen. Die Anwohner-Klage ist noch nicht vom Tisch.
"Die Klage eines Anwohners vom August 2016 ist immer noch nicht entschieden", sagte Schützenmeister Frank Jungkunz in der Jahreshauptversammlung der Schützen am Donnerstag. Das Verfahren sei noch anhängig beim Verwaltungsgericht.
Die finale mündliche Verhandlung sollte eigentlich im Mai stattfinden, mittlerweile rechnet Jungkunz mit Juni. Er hofft, dass sie noch vor dem nächsten Freischießen im August stattfindet.
Vergleichsgespräche hatte der Kläger in der Vergangenheit abgelehnt. Viele gute Geister hätten sich in Gesprächen bemüht. "Alles erfolglos", zeigte sich Jungkunz enttäuscht. Die Klageanträge zielen wohl darauf ab, den Festplatzbetrieb unter der Woche um 23 Uhr zu schließen, den Ausschank um 22.30 Uhr. Freitag, Samstag und vor dem Feiertag soll jeweils eine Stunde länger geöffnet sein. "Wir verteidigen uns so gut wie möglich", sagte Jungkunz. "Rechtssicherheit hätte ich heute gerne verkündet, das ist leider nicht gelungen."
Im vergangenen Jahr wurden den Schützen das gute Wetter und der große Besucherstrom zum Verhängnis, denn der Nachbar hat die Lautstärke gemessen. Sein Vorwurf: Der zulässige Lärmpegel sei überschritten worden.
"Ich glaube - und da bin ich kein Pessimist - dass wir uns auf Veränderungen einstellen müssen", zeigte sich Rechtsanwalt Jungkunz realistisch. Er rechnet mit einem Festende um 24 Uhr. Nun müsse man sich überlegen, wie man mit der Situation umgehen will.
Lärm in der Innenstadt
Jungkunz sieht die Gefahr, dass man sich nach möglichen Änderungen der Betriebszeiten wieder mit alten Problemen herumschlagen muss. Die längere Öffnungszeit auf dem Festplatz sorgte natürlich für erheblich mehr Ruhe in der Innenstadt. Die XXL-Nächte hatten auch den Sinn, die Leute am Stadtrand zu halten.
Auf der anderen Seite gab es seitdem nach 24 Uhr auf dem Festplatz überdurchschnittlich viel Ärger. Man habe Sicherheitspersonal engagieren müsen, da die Polizei an Einsatzkräften gespart habe. Diesen Ärger werden die Schützen dann vielleicht nicht mehr haben.