"Kommst Du mit, die Zeit entdecken?" hieß es in Neufang. Die Katholische Kita St. Laurentius veranstaltete einen Tag rund um Uhr und Zeit.
Edgar Wich betrachtet mit seinen Enkelkindern, dem fünfjährigen Kilian und der vier Jahre älteren Celine, eine wunderschöne Uhr, die zwei Tauben zieren. "Die Uhr gehörte meinem Schwiegervater. Er hat sie als Geburtstaggeschenk erhalten", erzählt der 57-Jährige.
Wann das war, wisse er nicht genau. Sein Schwiegervater sei vor rund zehn Jahren verstorben. Die Uhr sei mindestens 40 Jahre alt, wahrscheinlich aber noch weitaus älter. Die Uhr hatte er bislang im Keller gelagert.
"Als mich Kilian fragte, ob wir eine Uhr für die Ausstellung haben, habe ich mich an sie erinnert. Sie war ganz verstaubt. Ich habe sie saubergemacht, auseinandergelegt und wieder zusammengeschraubt. Sie ging sofort wieder. Jetzt bekommt sie natürlich einen Ehrenplatz in unserem Wohnzimmer", verspricht Edgar Wich.
Die Uhr mit den schwarzen Tauben war nur eines von vielen Exponaten des Uhrenmuseums im Pfarrhauswohnzimmer. Und was gab es da nicht alles zu sehen: richtig alte "Schmuckstücke", darunter beispielsweise eine große Bahnhofsuhr, eine Schachuhr, eine Stoppuhr, eine Schrankuhr mit Schlüssel zum Aufziehen sowie mehrere Wetterhäuschen, bis hin zu ganz modernen Uhren wie einem Mickey-Mouse-Wecker.
Bilderausstellungen ("Tag für Tag im Kindergarten - Jeder Tag ist ein Lernspieltag", "Früher /Heute -Neufang vor vielen Jahren" sowie "Auch Erzieherinnen waren einmal klein") waren ebenso zu bestaunen wie ein Rollkino, ein Jahreszeitenkreis sowie "Kleine Tipps mit großer Wirkung" zum Thema "sich Zeit nehmen".
Vor dem Pfarrhaus waren Uhren von früher aufgebaut - so beispielsweise eine von den Kindern selbst "justierte" Sonnenuhr, die den veränderlichen Stand der Sonne am Himmel als Tageszeit anzeigte. Als Zeiger diente der Schatten eines in die Erde gesteckten Stabs.
Auch mit Hilfe von Feuer lässt sich die Zeit messen - und zwar als Kerzenuhr, eine Erfindung des Mittelalters. Schon damals wussten die Menschen, dass eine gleichmäßig brennende Kerzenflamme immer die gleiche Menge Wachs verbrennt.
Das wahrscheinlich älteste Gerät zur Zeitmessung ist die Wasseruhr, die vor mehr als 3000 Jahren im alten Ägypten erfunden wurde. Dabei wird als Hilfsmittel Wasser verwendet: Durch ein Loch in einem Tongefäß läuft das Wasser in ein anderes Gefäß ab. Mit Markierungen kann man diesen Vorgang in Zeitabschnitte einteilen. Das gleiche Prinzip wird auch bei Sanduhren verwendet.
Eine solche Sanduhr konnten die Kinder in einem Workshop in der seit Januar dieses Jahres ins Pfarrheim ausgelagerten Kita nachbauen. Zwei gleich große Flaschen wurden dabei mit einem dünnen Röhrchen miteinander verbunden. Eine der Flaschen wurde mit Sand gefüllt, beim Aufstellen der Uhr rieselte der Sand durch das Röhrchen in den anderen Behälter.
Auch die weiteren Mitmachaktionen und Spiele rund um die Zeit fanden regen Zuspruch. Der Erlös des Fests kommt der Renovierung des Kindergartens zugute.
Das Jahresthema steht unter dem Motto "Kommst du mit die Zeit entdecken?" So drehte sich in den letzten Monaten alles im Kinderg