Kinder halten Küpser Schulgarten in Schuss

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Die Leiterin der AG Schulgarten, Monika Graß, schält für Krista, Lea, Lisa und Danny (von links) leckere Topinambur.
Die Leiterin der AG Schulgarten, Monika Graß, schält für Krista, Lea, Lisa und Danny (von links) leckere Topinambur.

Die Volksschule Küps hat einen schönen Schulgarten. Er wird von den Schülern selbst gepflegt. Dafür und für weitere umweltbewusste Aktivitäten erhielt die Einrichtung nun das Zertifikat "Umweltschule".

Fleißig sind die vier jungen "Gärtnermeister" an diesem Vormittag bei der Arbeit. In dem liebevoll angelegten, kleinen Gartenparadies gibt es für Lisa, Lea, Krista und Danny jede Menge zu tun. Schließlich müssen sie "ihr" grünes Reich auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.

Während die Mädchen Kohlrabi und Karotten ernten, lockert Danny mit seiner Schaufel den Erdboden und befördert gelbe Wurzelknollen ans Tageslicht. "Das sind Topinambur. Die schmecken so ähnlich wie Kartoffeln. Man kann sie roh und gekocht essen", erklärt er fachmännisch, während er sich den Schweiß von der Stirn wischt. Die vier Kinder waschen ihre "Schätze" in einem Fass mit Trinkwasser, bevor sie genüsslich in das knackige Gemüse beißen.

52 Kinder machen mit


"Wir haben das ganze Jahr über in unserem Garten viel zu tun. Wir säen und pflanzen, hacken den Boden, jäten Unkraut oder sieben Kompost. Und natürlich müssen wir regelmäßig gießen. Bis wir all die leckeren Sachen ernten könnten, dauert es ganz schön lange und es macht schon viel Arbeit", räumen die Nachwuchs-Gartler ein, die der Arbeitsgemeinschaft Schulgarten für Schüler der dritten bis fünften Jahrgangsstufe angehören.
Geleitet wird diese Gemeinschaft von Förderlehrerin Monika Graß. "In unserer AG sind 52 Jungen und Mädchen, aufgeteilt in mehreren Gruppen.
Die Kinder treffen sich zur gemeinsamen Arbeit, wenn ihre Mitschüler schon nach Hause gehen. Sie opfern ihre Freizeit", lobt die Betreuerin das Engagement.

Der Schulgarten wird ausschließlich nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Als Dünger dienen Kompost, Brennnesseljauche und Mulchen mit Grasschnitt. Die Pflänzchen werden nach Möglichkeit selbst herangezogen, die Ernte wird gemeinsam zubereitet und verzehrt. "Die Schüler sollen frisch geerntetes Obst und Gemüse genießen und eine sinnvolle Freizeitgestaltung kennen lernen. Wenn sie Verantwortung für Pflanzen und Tiere im Schulgarten übernehmen, stärkt sie das auch in der Sozialkompetenz", ist sich die Lehrerin sicher. Gleichzeitig sollen die Kinder einen sorgfältigen Umgang mit Gartengeräten lernen und für Naturkreisläufe sowie Belange der Ökologie sensibilisiert werden.

"Bei uns wachsen viele Gemüsearten wie Paprika, Gurken, Tomaten, Bohnen oder Zucchini. Außerdem haben wir einen Duft- und Kräutergarten mit Rosen und Lavendel, aber auch Petersilie oder Schnittlauch", verrät Krista, die schon seit mehreren Jahren bei der AG dabei ist. Am liebsten mag die "Gartenexpertin" aber die Erdbeeren und die vielen Sträucher mit Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren; und sogar Weiki-Kiwi gibt es. "Das sind kleinfruchtige Kiwis zum Naschen", erklärt Danny, der noch einige Exemplare der nicht großen, dafür aber leckeren Früchte am Strauch entdeckt hat.

Leckere Gerichte


Der Junge und die Mädchen sind mit sichtbarer Begeisterung bei der Sache. "Wir haben aus dem Obst und dem Gemüse schon viele leckere Sachen zubereitet. Besonders gut waren die Pommes, die wir aus unseren Kartoffeln im Backofen gemacht haben. Die schmeckten viel besser als die gekauften. Außerdem sind sie viel gesünder, weil wir sie ohne Fett gebacken haben", erzählt Lea. Gut geschmeckt habe ihr auch der Kopfsalat aus dem Schulgarten mit Radieschen und Lauchzwiebeln.

"Das Gärtnern macht Spaß. Man sitzt nicht im Klassenzimmer, sondern kann sich an der frischen Luft bewegen. Ich freue mich immer auf meinen Garteneinsatz", meint die Küpserin.

Schon mehrere Jahre in Folge hat man auch eine Erntedankfeier an der Schule durchgeführt - mit Kartoffeln aus dem Schulgarten, dazu Quark, Gemüse oder Äpfel. "Wir haben auch Erntegaben als Spenden von zu Hause mitgebracht. So konnten wir Körbe voller Obst und Gemüse dem Soziallädla in Kronach übergeben. Wir wollten damit Menschen eine Freude machen, die selbst nicht so viel haben", sagt Lisa.

Das andere Projekt, mit dem die Bildungseinrichtung bei der Ausschreibung zur Umweltschule gepunktet hat, war das Thema "Schule in Bewegung". In diesem Zusammenhang fanden ebenfalls verschiedene Aktionen in den jeweiligen Klassen statt, zum Beispiel die bewegte Pause, Trainieren für Olympia, Workshops wie "Seilspringen macht Schule" sowie die Teilnahme an verschiedenen Läufen, unter anderem zugunsten von Unicef.


Erneute Bewerbung geplant


"Für uns sind Themen wie gesunde Ernährung, Umweltschutz und Bewegung schon seit Langem fest im Schulalltag integriert. Die Idee, uns damit als Umweltschule zu bewerben, kam uns bei einer Info-Veranstaltung im Herbst 2011 in Kulmbach", erzählt Rektorin Silvia Krüger. Auch in diesem Jahr werde man sich um diese Auszeichnung bewerben.

Die vier Gartler haben mittlerweile ihre "kreative Pause" beendet und machen sich - frisch gestärkt - wieder an die Arbeit. Für sie und alle anderen jungen Gartenfreunde geht es übrigens auch im Winter ohne Unterbrechung weiter, schließlich hat die Schule seit geraumer Zeit ein Gewächshaus - für frisches Obst und Gemüse auch in der kalten Jahreszeit.