Nach 40 Jahren Schuldienst geht Karl-Heinrich Heppt in den Ruhestand. Zuletzt unterrichtete er an der Grundschule Steinwiesen.
Ein bewegtes Lehrerleben geht zu Ende. Karl-Heinrich (Charly) Heppt beendet seine berufliche Laufbahn. Seit er 1977 seine Lehramtsprüfung absolviert hatte, war er in zahlreichen Schulen aktiv. "Ich habe den ganzen Landkreis Kronach kennengelernt. Von Ludwigsstadt bis Ziegelerden, Nordhalben,
Steinwiesen und Lebenshilfe in Kronach: Jedes Mal war das eine Erfahrung für sich", erinnert sich Heppt. Eine schöne, aber auch anstrengende Zeit sei es gewesen.
Er war als Grundschullehrer ebenso einsetzbar wie in der Hauptschule und zuletzt in der Mittelschule. Er arbeitete bei der Lebenshilfe mit geistig Behinderten und hob dort die Schulspielgruppe aus der Taufe. Er spielte als jüngster Lehrer zusammen mit Otto Böhnlein in der Lehrermannschaft der Volksschule Steinwiesen und gewann gegen die sehr guten Schüler mit 4:3, daran erinnert er sich heute noch gern.
Er lernte als Linkshänder das Gitarrespielen mit rechts und holte so "seine" Schüler zum Gesang. Gefühlte 1000 Mal (eigentlich waren es nur etwa 15 Mal) war er in den Schullandheimen und das immer sehr gern. Mit seinen Zaubertricks begeisterte er nicht nur seine Schüler.
Erstes "Gaststpiel"
In Steinwiesen war Heppt das erste Mal als Vertretung des damaligen Rektors Kerner. Noch vor seiner zweiten Lehramtsprüfung war das, und danach war er als Mobile Reserve am Schulzentrum Kronach, bei der Lebenshilfe, in den Volksschulen Nordhalben und Rodachtal und zum Schluss die letzten Jahre schloss sich der Kreis wieder in der Grundschule Steinwiesen. Nun heißt es, Abschied nehmen. Von den Schülern, den Lehrern - Karl-Heinrich Heppt sagt klipp und klar: "Ich habe fertig! Forever never!"
Musik im Blut
Die Laudatio zu seiner Verabschiedung hielt Schulleiterin Roswitha Zenk, die darauf einging, dass Heppt ein sehr vielseitiger Mensch und Lehrer war. Als Musiker gilt seine besondere Vorliebe dem Jazz, was sich auch in der musikalischen Grundbildung seiner Schüler zeigte. Als Humanist kann er auch mit Altgriechisch etwas anfangen genauso wie mit dem neusprachlichen Ungarisch, das er lernt.
Ein ganz großer Teil Charly Heppts gehört der Literatur. Seine Belesenheit unterhielt und verblüffte oft das Kollegium. Sein eigenes kreatives Schaffen mit Gedichten und Aphorismen berührte und gab den eigenen Gedanken Impulse und neuen Raum.
Eine weitere Facette des scheidenden Lehrer ist die Zauberei. Als "Zauberer Carlo" brachte er nicht nur die Schüler mit seinen Tricks zum Staunen und Lachen.
Gedanken eines Ruheständlers
Mit einem Gedicht Heppts schloss Roswitha Zenk ihre Rede:
"Welchen Schuh trage ich heute nach getaner Arbeit? Den Hausschuh, den Sportschuh, den Wanderschuh oder gehe ich barfuß?" Wenn man sich nur noch solche Gedanken machen müsse, sei man wahrlich im Ruhestand angekommen.
Die vierte Klasse brachte Karl-Heinrich Heppt zum Abschied ein Ständchen. Birgit Gold und stellvertretende Schulleiterin Michaela Weinmann hatten ein Geschenk zusammengestellt. Mit der Unterschrift auf den "Entlassungspapieren" endete für Heppt nach 40 Jahren der Schuldienst. Doch langweilig wird es dem vielseitig Interessierten nicht.
Das bewies er bei der anschließenden Feier, die er mit Gedichten von Heinz Erhardt bereicherte.