Jungjäger gibt Debüt bei Hubertusmesse

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Der Jungjäger und Parforcehornbläser Leander Scherbel freut sich sehr auf sein Debüt in den Reihen des Bläsercorps anlässlich der Hubertusmesse in der St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen. Foto: K.-H. Hofmann
Der Jungjäger und Parforcehornbläser Leander Scherbel freut sich sehr auf sein Debüt in den Reihen des Bläsercorps anlässlich der Hubertusmesse in der St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen. Foto: K.-H. Hofmann

Leander Scherbel aus Pressig spielt am Samstag in Rothenkirchen erstmals mit den Parforcehornbläsern.

Der 49-jährige Leander Scherbel aus Pressig hat den jüngsten Kurs der Jägerschule Kronach mit erfolgreicher Jägerprüfung absolviert. Im Februar nächsten Jahres wird er nach alter Tradition den Jägerschlag erhalten.

Scherbel ist aber bereits in der Jägerschaft integriert und engagiert. Bei der Hubertusmesse am Samstag in der St. Bartholomäus-Kirche Rothenkirchen wird er sein Debüt als Parforcehornbläser geben und freut sich auf die musikalischen Darbietungen. Nach seiner bestandenen Jägerprüfung meldete er sich auch sofort beim Bläsercorps der Kreisgruppe Kronach im Jagdschutz und Jägerverband (BJV) des Landesverbandes Bayern an.

Das grüne Abitur

Warum die Jägerprüfung im Volksmund auch gerne als grünes Abitur bezeichnet wird, verdeutlicht der gelernte Glastechniker: "Ich wusste nicht, was auf mich zukommen wird, als
ich mich im September 2012 zum Jägerkurs in der Jägerschule, unter Leitung von Bernd Laaß, angemeldet habe. Die erste Überraschung war für mich das sehr umfangreiche Lehrmaterial für die theoretische Einführung in das Waidmannswissen. In circa neun Monaten wurde dieses und vieles andere in Wochenendseminaren und mit Schießübungen durch kompetente Dozenten vermittelt. Die vielen Stunden der Aufarbeitung und des Lernens zu Hause, das unverzichtbar und notwendig ist, habe ich nicht gezählt", so Scherbel.

Er weiß vom "Prüfungsstress" der staatlichen Jägerprüfung zu berichten. Unter anderem lagen ihm 1300 Fragen zur schriftlichen Beantwortung vor. In der mündlichen Prüfung wurde Wissen aus sechs Fachgebieten geprüft. Die praktische Prüfung umfassten den Umgang und die Handhabung verschiedener Lang- und Kurzwaffen und eine abschließende Schießprüfung am Schießstand. "Das war wirklich harte Arbeit und auch Stress. Ich hatte mir das Vorhaben, den Jagdschein zu bekommen, nicht so umfangreich und schwierig vorgestellt und das alles lief ja neben der Berufsausübung", gibt Scherbel, der in einem großen Glaswerk in Tettau beschäftigt ist, nach bestandener Prüfung zu. Obwohl er schon vor Jahren auch die Fischereischeinprüfung erfolgreich absolvierte, die es auch in sich hatte, betont er.

Zum zukünftigen Aufgabengebiet sieht der "Jungwaidmann", neben den jagdlichen vom Jagdrecht her bestimmten Aufgaben, besonders die Pflege und den Erhalt jagdlichen Brauchtums, wie Jägersprache, Bruchzeichen oder Jagdsignale mit dem Jagdhorn wie auch die Jagdmusik als Herausforderung und Verpflichtung. Deshalb hat er sich seit Februar dieses Jahres dem Bläsercorps der Kreisgruppe Kronach, unter Leitung von Heiner Reuss, angeschlossen. "Dies schon alleine auch deshalb, weil Musik eine große Leidenschaft von mir ist. Ich spiele seit Jahrzehnten Klavier und Posaune und bin schon über zehn Jahre Dirigent des Gesangvereins "Liederhort" Buchbach.

Wie kommt ein Endvierziger auf die Idee, den Jagdschein zu machen? "Die Verbundenheit und das Bedürfnis, in der Natur eine Aufgabe zu erfüllen, war schon in früher Jugendzeit ein Wunsch von mir. Schon in der Schulzeit war der Wald eine vertraute Umgebung, bei der es jedes Mal etwas Neues für mich zu entdecken gab", sagt der gebürtige Kehlbacher. "Bei einem Waldspaziergang im Sommer 2012 traf ich einen Jungjäger und kam mit ihm ins Gespräch. Dies war für mich Impuls und Ermutigung, den Weg zur Jägerausbildung zu gehen. Den Weg alleine zu gehen, wäre noch schwieriger gewesen als ohnehin schon. Ich hatte das Glück, mit Wolfgang Hammerschmidt (Revierinhaber Hirschfeld) einen sehr erfahrenen Waidmann stets an meiner Seite zu haben, der mich während der Ausbildung und in meinem Vorhaben unterstützte."

Die Hubertusmesse

Gottesdienst Die BJV-Kreisgruppe Kronach lädt am Samstag, 9. November, ab 18 Uhr zur Hubertusmesse in die St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen ein. Der Gottesdienst wird von Pater Helmut Haagen zelebriert und findet zu Ehren des Heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger, statt.

Musik Das Bläsercorps, unter Leitung von Heiner Reuss, wird die Hubertusmesse musikalisch mit der "La Grande Messe de Saint Hubert" umrahmen. Diese große liturgische Messe zu Ehren Sant Hubertus von J. Catin nach historischen Fanfaren und Jagdstücken französischer Tradition des 17./18. Jahrhunderts zurückgehend, wurde für Parforcehörner in Stimmung Es eingerichtet und mit weiteren Jagdstücken durch Professor Michael Höltzel erweitert.

Feier Anschließend ab 19.30 Uhr findet die traditionelle Hubertusfeier im Landgasthof Treuner unter der Gesamtleitung von Hegeringleiter Reinhold Heinlein, statt. Wildbret, Musik und eine große Tombola werden geboten. Auch dazu ist die Bevölkerung eingeladen.