In Kronach wird für das Projekt "Demokratie leben" ein Jugendforum gegründet. Ein Konzert im Struwwelpeter ist die Belohnung für die engagierten jungen Leute. Die Band "Montreal" hat sich dafür angekündigt.
So spaßig ihre PR-Fotos wirken, so ernsthaft gehen die Mitglieder der Hamburger Band "Montreal" mit dem Thema "Demokratie" um. In Kronach übernahmen sie im Jahr 2010 schon die Patenschaft für "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" am Frankenwald-Gymnasium. Nun kehren sie zurück, um ein weiteres Projekt für eine Vielfalt in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Dieses Vorhaben wurde im Jugend- und Kulturtreff "Struwwelpeter" vorgestellt.
Kreisjugendpfleger Bernd Pflaum ging auf die "Partnerschaft für Demokratie" im Kreis Kronach - Träger ist der Landkreis - und das damit verknüpfte Bundesprogramm "Demokratie leben" ein. Es zielt darauf ab, die Menschen zu sensibilisieren. Jeglichem Extremismus soll eine Absage erteilt, die Demokratie gestärkt werden. Gefördert werden in diesem Rahmen Projekte für Erwachsene wie auch Jugendliche. Gerade bei den Jüngeren gibt es jedoch eine Besonderheit gegenüber anderen Programmen. Im Jugendbereich können die Beteiligten selbst über die Verwendung der Fördermittel entscheiden. Und in diesem auf fünf Jahre angelegten Projekt gibt es jährlich immerhin 5000 Euro für Jugendaktionen.
"Die Jugendlichen sollen sich auf diesem Weg für die Demokratie und Vielfalt einbringen", verdeutlichte Annegret Kestler von der koordinierenden Volkshochschule den Sinn und Zweck des Projektes. Damit es soweit kommt, muss jedoch erst noch ein vorbereitender Schritt vollzogen werden. Der Landkreis braucht ein Jugendforum, das selbst Projektideen einbringen, zugleich aber auch über die Vorschläge anderer entscheiden kann. Die Gründung dieses Gremiums soll am Freitag, 13. November, im "Struwwelpeter" über die Bühne gehen.
Talk und Musik
Bei diesem Treffen wird auch die Band "Montreal" auftreten. Zuvor steht sie jedoch in einer Talkrunde Rede und Antwort. Zudem können sich die Jugendlichen an fünf Stationen mit Themen wie Demokratie, Rassismus, Ehrenamt, Heimat und Projektarbeit auseinandersetzen.
Kreisjugendring-Vorsitzender Andy Fischer würde sich wünschen, dass sich etwa zwölf bis 15 Personen an diesem Abend herauskristallisieren, die im Jugendforum mitmachen. "Basisdemokratische Strukturen werden immer wichtiger", weiß Fischer. Und dass Jugendliche in einem eigenen Gremium eigenständig Mittel hierfür verwalten dürfen, hält er für einen richtigen Ansatz.
Wenn sich möglichst aus allen weiterführenden Schulen und zusätzlich aus der öffentlichen Jugendarbeit Teilnehmer in diesem Gremium zusammenfinden würden, wäre das für Fischer der Idealfall. "Das Forum kann eine total bunte Mischung aus allen Bereichen sein", unterstrich auch Pflaum.
Karten sichern
Wenn das Gremium gefunden ist, dann werden die engagierten Jugendlichen auch noch belohnt. Dann rockt "Montreal" den "Struwwelpeter". Für dessen Leiter Samuel Rauch ist das "der absolute Knaller". Die Band sei schließlich nicht irgendwer, sondern habe sich deutschlandweit einen guten Ruf erarbeitet. Und die Besucher kostet das Konzert nichts. Sie müssen nur vorab am Worldcafé teilnehmen und sich zunächst eine Karte sichern, weil der Platz im "Struwwel" begrenzt ist. Die auf 180 Besucher limitierten Tickets bekommen Interessierte (ab 14 Jahre) nach den Herbstferien in den weiterführenden Schulen des Landkreises, im "Struwwelpeter" oder auch in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings (Landratsamt). Sollten noch Restplätze frei sein, wird am Konzertabend spontan entschieden, ob weitere Gäste eingelassen werden können.