Jessica Karg zieht sieben Wachteln auf

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Jessica Karg aus Gundelsdorf hat sieben Wachteln in ihrer Obhut. Die Tierchen hegt und pflegt sie so, dass die sonst so scheuen Hühnervögel sogar zutraulich geworden sind. Foto: K.-H. Hofmann
Jessica Karg aus Gundelsdorf hat sieben Wachteln in ihrer Obhut. Die Tierchen hegt und pflegt sie so, dass die sonst so scheuen Hühnervögel sogar zutraulich geworden sind. Foto: K.-H. Hofmann
Eine der Wachteln von Jessica Karg
Eine der Wachteln von Jessica Karg
 

Jessica Karg aus Gundelsdorf hat ein großes Herz für Tiere. Aus reiner Tierliebe hat sie vor über einem Jahr sieben kleine Wachteln angenommen. Der vorherige Besitzer wollte die Vögelchen in der freien Natur aussetzen.

Das Aussetzen wäre der sichere Tod für die Wachteln gewesen, weshalb man diese Vögel bei uns auch nur noch selten in freier Natur sieht. So nahm die Gundelsdorferin die sieben weiblichen Tiere zu sich nach Hause. Wie eine Wachtelkönigin beschützt und pflegt sie die kleinen Hühnervögel dort. Eine Voliere war bereits vorhanden, weil Jessica und auch ihre Mutter, Carmen Karg, schon immer Vögel in ihrem Garten gehalten hatten.

Besondere Einstellung

"Die Zucht kommt für uns nicht infrage, wir hegen und pflegen die lustigen Federtierchen nur, weil wir Tiere gern haben und sie keinesfalls eines unnatürlichen Todes sterben lassen wollen - sprich schlachten für Nahrungszwecke", sagt Jessica Karg. Mutter und Tochter sind sich in ihrer Ansicht einig, keine Haustiere zu töten.
Auf beide trifft im wahrsten Sinne des Wortes die Redensart zu: "Ich kann keiner Fliege etwas zu Leide tun".

In Deutschland ist die Wachtel bereits seit vielen Jahren von der Jagd ganzjährig verschont. Wachteln gelten sowohl wegen ihrer Eier als auch wegen ihres Fleisches als Delikatesse. Sie werden immer beliebter als Heimtiere, da sie im Vergleich zu anderen Hühnervögeln sehr wenig Platz benötigen.

Warum keine Zucht?

Warum züchten die Kargs dann die kleinen Hühnervögel nicht? Platz wäre in der Voliere doch noch vorhanden. "Mein Grundprinzip ist nunmal, keinem Tier etwas anzutun. Und wenn ich züchten würde, hieße das, ein Tier nur auf kurze Dauer zu halten und dann für die Vermarktung freizugeben. Das ist aber nicht mein Ding", betont Jessica Karg. Vielmehr will ich sie hegen und pflegen. Sie kauft eigens Futter für ihre Schützlinge ein, "damit es ihnen gut bei uns in der Voliere geht".

"Die Voliere bietet den Tieren Schutz vor Raubvögeln. In freier Natur wären sie schon längst vertilgt worden, und das täte mir sehr leid", sagt die 29-jährige zweifache Mutter und gelernte Kinderpflegerin. Seit neun Jahren ist sie in der Gastronomie bei Mutter Carmen Karg in deren Bistro tätig. Jessica Karg fügt hinzu, dass die Tierchen im Lauf der Zeit sehr zutraulich geworden seien, weil sie spürten, dass sie artgerecht gehegt und gepflegt werden und sich jemand um sie kümmert. Auch der weit vernehmbare so genannte Wachtelschlag ist ab und an zu hören. Doch er stört genau so wenig wie das sanfte Piepsen der Vögel.

Ein Zuhause für viele Tiere

Zum Tier-Repertoire von Jessica Karg gehören außerdem Katzen und Hunde, eine Schildkröte, ein Hase und ein bunter Papagei aus Indien sowie ein Pflaumenkopfsittich. Weil sie das Besondere liebt, hat sie auch exotische Katzen im Haus unter ihren Schutz gestellt.

"Früher", erzählt sie, "hatte ich neben Hasen, Katzen und Hunden auch Meerschweinchen, Enten, Gänse, Koikarpfen und Goldfische". Während sie das sagt, reckt eine kleine Wachtel ihren Kopf nach Jessica. "Sehen sie?", ruft sie. "Jetzt will sie genommen und gestreichelt werden. So zutraulich sind die Tierchen, wenn ich komme." Ein sanfter Griff, und schon hat sie ihren Schützling in ihren Händen.