Jakobskreuzkraut breitet sich im Frankenwald aus

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Jakobskreuzkraut Fotos: Amt für Landwirtschaft und Forsten, Kulmbach
Jakobskreuzkraut  Fotos: Amt für Landwirtschaft und Forsten, Kulmbach
 
Frank Stübinger Foto: van
Frank Stübinger  Foto: van
 

Das Jakobskreuzkraut kann vor allem für Pferde und Rinder giftig sein. Die Pflanze breitet sich zunehmend im Frankenwald aus. Dabei ist dies leicht zu vermeiden.

Eine Pflanze mit gelber Blüte oder rötlichem Stängel macht den den Landwirten und Pferdebesitzern Kummer. Gelangt das Jakobskreuzkraut ins Futter von Pferden und Rindern kann es langfristig zur Vergiftung führen. Konkrete Fälle sind in der Region noch nicht bekannt, doch in in den vergangenen Jahren hat es sich im Frankenwald ausgebreitet.

Landwirte riefen Pflanzenbauberater Frank Stübinger nach Nordhalben und Nurn. "Das Kraut tritt regional auf", erklärt Stübinger vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Kulmbach. Das Jakobskreuzkraut, auch als Greiskraut bekannt, ist in Europa heimisch. Im Frühjahr ist die Pflanze unauffällig und erinnert eher an Löwenzahn. Sie ist langlebig, ab dem zweiten Jahr blüht sie goldgelb.

Lücken ziehen sie an"Das Aussamen ist das Problem", sagt Stübinger. Meist wächst das Kraut in Straßengräben. Früher sei es öfters ins Saatgutmischungen enthalten gewesen. Die Pflanze verbreitet sich schnell durch die Luft aus. Sie kann größere Distanzen überwinden und sucht sich offenen Boden, der durch Schneisen, kleine Beschädigungen oder Überweidung verursacht wird. Betroffen sind vor allem Wiesen, die seltener als zwei Mal im Jahr gemäht werden und Lücken aufweisen.

"Das Kraut ist ein Gewinner des Klimawandels", sagt Stübinger. Längere Trockenphasen schwächen die Grasnarbe. Auch die extensive Bewirtschaftung kann ein Grund für die Zunahme des Jakobskreuzkrauts sein.
Die Pflanze enthält Alkaloide, die in der Leber zu toxischen Verbindungen umwandelt und angehäuft werden. Fressen Pferde oder Kühe vom Jakobskreuzkraut, besteht die Gefahr, dass es zu akuten und chronischen Vergiftungen kommt. Die Symptome der Vergiftung ähneln derer vieler andere Krankheiten.
Normalerweise meiden die Tiere die Pflanze, da sie sehr bitter schmeckt, erklärt Stübinger. Das Problem ist allerdings, dass sie sich leicht in das Heu mischen kann. Im getrockneten Zustand schmeckt es nicht mehr bitter, ist aber noch immer giftig.

Deshalb sei die Bekämpfung des Krauts wichtig, um die Tiere vor einer Vergiftung zu schützen. "Man möchte die Pflanze natürlich nicht ausrotten", sagt Stübinger. Aber durch die Aufklärung hat jeder die Chance, seine Flächen frei zu halten." Einzelne Pflanzen können heraus gestochen werden. Ist eine größere Fläche befallen, muss es chemisch bekämpft werden. Stübinger rät präventiv zu handeln. Intensive Nutzung und Wiesenpflege können der Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts auf natürliche Weise entgegen wirken.

Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung und der Bayerische Bauernverband informieren am Mittwoch, den 13. März, über das Jakobskreuzkraut. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gasthof Deuerling in Nurn. Es geht um das Vorkommen, die Bekämpfung und die Giftigkeit des Jakobskreuzkrauts - auch aus Sicht des Naturschutzes.


Weiterführende Links:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft:
http://www.lfl.bayern.de/ips/landwirtschaft/14117/index.php?context=/lfl/ips/unkraut/

Naturschutzbund Baden-Württemberg:
http://baden-wuerttemberg.nabu.de/themen/landwirtschaft/aktuelles/11399.html

Bildungs- und Wissenszentrum Aulendorf (Baden-Württemberg):
https://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/show/1207863_l1/LVVG5_Kreuzkraut.pdf

Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein:
http://www.schleswig-holstein.de/LLUR/DE/Startseite/PDF/Jakobskreuzkraut__blob=publicationFile.pdf