Vor kurzem stellte der Fernsehgerätehersteller Loewe aus Kronach einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Nun gibt es neue Hoffnung.
Es soll einen Finanzinvestor geben. Einen, der Loewe retten soll. Gestern gab der TV-Hersteller aus Kronach bekannt, dass ein erster Investor ein konkretes, schriftliches Angebot vorgelegt hat.Dies bedeutet aber nicht, dass der Investor die Loewe-Aktiengesellschaft übernehmen wird. Er möchte den Geschäftsbetrieb und wesentliche Vermögensgegenstände der Loewe AG kaufen. Beispielsweise könnte der Investor den Geschäftsbetrieb in eine GmbH übertragen.
Prüfung des Angebots kann noch dauern
"Der Bieter hat zugesagt, das Konzept der strategischen Neuausrichtung langfristig zu unterstützen", hieß es in der Pressemeldung von Loewe. Das Angebot werde nun geprüft. Das könne dauern.
Loewe möchte weder einen Kaufpreis noch einen Namen nennen.
Ein Sprecher sagte jedoch, dass es einer der sechs Investoren sei, mit denen bereits seit einigen Wochen verhandelt werde. Am Samstag lief die Frist für die Bewerbungen aus. Wie der Sprecher erklärte, ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch die anderen fünf Interessenten noch Angebote abgeben werden. Es gebe keinen Zeitdruck, sagte er.
Der Coburg-Kronacher Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) ärgert sich über das "Versteckspiel" von Loewe. Er verstehe nicht, weshalb das Unternehmen nicht sagt, wer der Investor ist. Das Insolvenzverfahren läuft derweil weiter. Wie die Staatsanwaltschaft Coburg bestätigte, wird es im November eine Gläubigerversammlung geben. Hier wird geprüft und abgestimmt, ob die Gläubiger mit den Plänen einverstanden sind.
Die Aktionäre nahmen die gestrige Nachricht schlecht auf. Da sich der Interessent nicht an der AG beteiligen will, könnten sie am Ende leer ausgehen.
Die Aktie brach zeitweise um mehr als 40 Prozent auf 2,05 Euro ein.
Über 300 Mitarbeiter entlassen
Schon in den vergangenen Monaten hat die Aktie stark an Wert verloren. Im Jahr 2012 schrieb Loewe einen Verlust von Zinsen und Steuern von knapp 30 Millionen Euro. Seit Beginn des Jahres wurden schon über 300 Mitarbeiter in Kronach entlassen.