In Tiefenbach soll ein Signal für naturnahen Tourismus gegeben werden

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Andreas Beetz hat ein klares Bild von dem Projekt, das er in Tiefenbach verwirklichen will. Der Baubeginn für das erste Ferienhaus steht unmittelbar bevor. Foto: Marian Hamacher
Andreas Beetz hat ein klares Bild von dem Projekt, das er in Tiefenbach verwirklichen will. Der Baubeginn für das erste Ferienhaus steht unmittelbar bevor. Foto: Marian Hamacher
Hier liegt Tiefenbach. Quelle: Openstreetmap/Grafik: Micho Haller
Hier liegt Tiefenbach. Quelle: Openstreetmap/Grafik: Micho Haller
 

Andreas Beetz sieht im Landkreis Kronach ein touristisches Potenzial schlummern. Der 26-Jährige wagt sich nun an den Bau von Ferienhäusern in der Gemeinde Wilhelmsthal.

Andreas Beetz ist nicht der Typ für den Schuss ins Blaue. Das zeigt sich schnell beim Besuch des jungen Mannes in unserer Redaktion. Trotz seiner erst 26 Jahre weiß er genau, was er will. Er sucht nach einer Herausforderung für sich und nach einer Idee, die seine Heimat ein Stück voranbringen kann. Gefunden hat er beides in seinem Projekt "Frankenwald Chalets".

In den etwas abgelegenen Weiler Tiefenbach bei Steinberg haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder von ihren Navis fehlgeleitete Lastwagen verirrt. Der gebürtige Neukenrother Andreas Beetz möchte nun dafür sorgen, dass lieber bewusst Touristen den Weg dorthin einschlagen. Der 26-Jährige, wohnt zwar in Küps, hat aber verwandtschaftliche Bindungen nach Tiefenbach. Dort hat er sich zum Ziel gesetzt, zunächst zwei Ferienhäuser auf einem 4500 Quadratmeter großen Areal zu errichten.

Schon Ende Februar/Anfang März soll der Bau des ersten Gebäudes beginnen. Wenn es gut angenommen wird, soll das zweite Haus im nächsten oder übernächsten Jahr folgen. Eine spätere Erweiterung darüber hinaus ist denkbar.

Bei Nurn im Markt Steinwiesen gab es im vergangenen Jahr Überlegungen für ein Feriendorf inmitten des Waldes, das letztlich am Widerstand der Bevölkerung gescheitert ist. In Tiefenbach mit seinen 31 Einwohnern scheint Beetz' Vorhaben hingegen akzeptiert zu werden. Das mag an der kleineren Dimension liegen und daran, dass es an die bestehende Bebauung angeschlossen wird. Vor allem aber liegt es wohl daran, "dass ich einen großen Teil meiner Kindheit dort verbracht und ein gutes Verhältnis zu den Leuten habe", erklärt der junge Mann.

Schöne Natur

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Der handwerklich talentierte Beetz hatte zunächst eigentlich vor, dort Wohnraum zum Vermieten zu errichten. Dann folgte das Umdenken. Er wollte ein Projekt angehen, das ihn fester einbindet und zugleich der Region etwas bietet.

"Wir haben eine sehr schöne Gegend, aber gerade im Ferienhaus-Bereich ist sehr wenig vorhanden. Und ich will etwas Besonderes schaffen", erläutert er seine neue Idee. "Durch die Ferienhäuser soll bei den Leuten ankommen, dass bei uns endlich mal was passiert."

Touristisch verkaufe sich die Region nämlich unter Wert. Sein Projekt versteht Beetz daher auch ein wenig als Anstoß für Gleichgesinnte, die touristisch noch brach liegenden Potenziale auf eine verträgliche Weise zu nutzen. Diese Botschaft scheint auch auf politischer Ebene angekommen zu sein. Die Gemeinde Wilhelmsthal und Landrat Klaus Löffler hätten ihn bei seinen bisherigen Schritten gut unterstützt, sagt der 26-Jährige.

Wenn Beetz über sein Vorhaben spricht, wird schnell klar, wohin der Weg führen soll. Immer wieder kommt er auf die Schlagworte "Qualität" und "Natur" zu sprechen. Beides will er zusammenführen. Im Rahmen des Programms "Drinnen bei uns" vom Landkreis unterstützt möchte er heimische Baumaterialien, wie Schiefer oder Holz, intensiv einbinden. Gleichzeitig will er seinen Gästen neben den Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten auch das aktive Erleben der heimischen Natur schmackhaft machen.

Auch junge Leute ansprechen

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"Ich möchte Leute ansprechen, die den naturverbundenen Urlaub suchen", stellt er fest. Da habe der Frankenwald eine Menge zu bieten. Und dass naturnaher Tourismus kein Anliegen nur der älteren Generationen ist, steht für ihn außer Zweifel. Er selbst sei viel unterwegs und treffe dabei die verschiedensten Menschen. Darunter seien auch viele junge Leute, die zum Beispiel das Wandern für sich entdeckt haben. "Man hört's, die Nachfrage ist da", stellt er fest. Bislang fehle es nur an Angeboten.