An der Stelle der alten Scheunen in der Kronacher Mangstraße soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen.
Mit großer Freude nahmen die Mitglieder des Ausschusses für Bauen, Stadtentwicklung und Wirtschaft der Stadt Kronach zwei Bauprojekte zur Kenntnis. So stieß der Antrag auf Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in der Mangstraße auf einhellige Zustimmung. Allerdings verlangte das Gremium eine überarbeitete Planung, die den besonderen Wert des Altstadtensembles besser berücksichtigt.
Bäume müssen gefällt werden
Mit dem Projekt verbunden ist die Schaffung von 19 Stellplätzen. Da hierfür auch Bäume gefällt werden sollen, besteht noch Diskussionsbedarf. Hier will man auch Stadtförster Ulrich Dautel einschalten, die auch wegen möglicher Neupflanzungen in dem Bereich gehört werden soll.
Stadtplaner Daniel Gerber wies auch darauf hin, dass der Neubau im Überschwemmungsbereich erfolgen soll.
Auch liege nach Kenntnis der Stadt keine Abbruchgenehmigung für die Scheunenreihe mit Sandsteinbrandmauern aus dem 18. Jahrhundert des als Einzelbaudenkmal zählenden und im Ensemblebereich der Stadt liegenden Gebäudetrakts vor.
Der Planer des Projekts, Horst Hanna, signalisierte Gesprächsbereitschaft zu den vorgebrachten Verbesserungen und Abänderungen.
Parkplätze machen Sorge
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) sprach von einer tollen und erfreulichen Entwicklung in der Mangstraße. Winfried Lebok (CSU) sah es als richtig und wichtig an, dass Stadtplaner Gerber auf den stadtbildprägenden Baubestand hinweise. Auch sei zu prüfen, ob ein Garagenensemble notwendig und sinnvoll ist. Auch in Sachen Baumschutz sei ein sensibles Vorgehen gefragt.
Karl H. Fick (SPD) begrüßte den Antrag.
Er sah in der Umsetzung dieses Projekts eine weitere Komplettierung des Gebäudekomplexes in der Mangstraße. Dem Wohn- und Geschäftshau wurde schließlich unter bestimmten Voraussetzungen das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Für die beantragten zehn ebenerdigen Stellplätze mit Schrankenanlage und vier Flachdach-Garagen stellte das Gremium die Entscheidung zurück. Zunächst sollen die Planungen den Grundzügen des Bebauungsplanes angeglichen und ein bessere Einfügen in das Altstadtensemble erreicht werden. Auch eine bessere Abstimmung auf die "Vorbereitenden Untersuchungen Soziale Stadt Kronach" will man erreichen.
Ställe für Bio-Hähnchen
Dem Neubau zweier Ställe für Bio-Hähnchen im Bereich Sandäcker, wo bereits ein ähnlicher Stall steht, ist aus Sicht der Stadt Kronach nichts entgegenzusetzen, wie Daniel Gerber erklärte.
Der Ausschuss erteilte das gemeindliche Einvernehmen.
Eine gute Nachricht gibt es auch für den Hagebaumarkt der Firma Karst-Baustoffe. Dem Antrag auf Montage einer zwölf Meter hohen Werbepylone stimmten die Stadträte zu.
Wolfgang Hümmer (CSU) regte an, die Festungsstraße möglichst bald zu sanieren. "Die Unebenheiten werden immer größer und unerträglicher, es muss sich was tun", forderte er. Bürgermeister Beiergrößlein versicherte, dass er bereits ein Ingenieurbüro eingeschaltet habe. "Spätestens im nächsten Jahr ist ein Ausbau vorgesehen."
Festungsstraße vor Sanierung?
Darüber zeigte sich Hümmer enttäuscht. Die Festungsstraße sei für den Tourismus enorm wichtig, da könne man nicht länger warten.
Daraufhin versicherte der Bürgermeister, das Thema in einer Finanzausschusssitzung aufzugreifen und die Vorschläge des Ingenieurbüros vorzulegen.
Hans- Georg Simon (FW) fand es richtig und wichtig, wenn das Projekt angeschoben wird. "Wenn wir 130 000 Euro für eine alte Scheune in Friesen übrig haben, sollten wir auch die für Tourismus so wichtige Straße herrichten können, das muss im Finanzausschuss beraten werden", meinte er. Winfried Lebok forderte gar eine Sondersitzung zum Thema Festungszufahrt einzuberufen.