Im Kronacher "Zinshof" geht buchstäblich die Post ab

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Hochbetrieb herrscht an den Rampen der Paketzusteller. Soeben ist ein Lkw mit Paketen auf Rollbehältern eingetroffen, die einige Meter weiter an einer Rampe in die Zustellerfahrzeuge geladen werden. Auch die Stützpunktleiterin für Coburg-Kronach, Anja Amend, ist manchmal dabei und sieht nach dem Rechten. Fotos: Karl-Heinz Hofmann
Hochbetrieb herrscht an den Rampen der Paketzusteller. Soeben ist ein Lkw mit Paketen auf Rollbehältern eingetroffen, die einige Meter weiter an einer Rampe in die Zustellerfahrzeuge geladen werden. Auch die Stützpunktleiterin für Coburg-Kronach, Anja Amend, ist manchmal dabei und sieht nach dem Rechten. Fotos: Karl-Heinz Hofmann
Äußerste Konzentration bedarf es bei der Einsortierung der Toren durch die einzelnen Zusteller in Dutzende von Bezirken.
Äußerste Konzentration bedarf es bei der Einsortierung der Toren durch die einzelnen Zusteller in Dutzende von Bezirken.
 

Vom Zustellstützpunkt Kronach-Zinshof aus stellt die Deutsche Post ihren Kunden wöchentlich rund 168 000 Briefe und rund 17 600 Pakete zu.

"Da geht die Post ab!" Im wahrsten Sinne des Wortes. Gemeint ist der vor einem Jahr in Betrieb genommene neue Zustellstützpunkt der Deutschen Post im Kronacher Gewerbegebiet "Zinshof". Jeden Werktag von Montag bis Samstag herrscht hier in den Morgenstunden Hochbetrieb. Dabei beeindruckt die Logistik, mit der die rund 65 Mitarbeiter täglich ihre Zustelltour zusammenstellen und ihre Fahrzeuge mit Brief- und Paketsendungen beladen. Es kommen Briefe aus dem Briefzentrum Bamberg und Pakete werden in Lkws aus dem Paketzentrum Neumark/Vogtland angeliefert.

Vom Zustellstützpunkt (ZSP) Kronach-Zinshof aus werden täglich circa 28 700 Haushalte mit Postlieferungen in den Bezirken Kronach, Küps, Marktrodach, Weißenbrunn, Wilhelmsthal, Stockheim und Pressig versorgt. Dass alles schnell, reibungslos und vor allem richtig und trotzdem ohne Hektik verläuft, dafür sind ab etwa 7.30 Uhr 57 Vollzeit- und acht Teilzeitbeschäftigte verantwortlich.

Fahrzeugflotte von 38 Autos

Es erfordert eine ausgeklügelte Organisation und Logistik, alle 36 Verbundbezirke (Briefe und Pakete) sowie zwei Paketzusteller (nur Pakete) und einen Briefzusteller für die Innenstadt Kronach, nach Adressen sortiert, zu bestücken. Dazu steht eine Fahrzeugflotte von 38 Autos täglich zur Ausfahrt bereit, 36 sind mit Briefen und Paketen beladen, zwei sind reine Paketzusteller-Fahrzeuge.

Die Deutsche Post baut auch auf E-Mobilität, hat dafür derzeit fünf E-Autos am Zinshof stationiert, ist aber mit Ladestationen für alle hier stationierten 45 Fahrzeugen ausgestattet, denn demnächst wird die Post nur noch mit E-Autos zugestellt.

Täglich sind mit der Zustellung circa 46 Bedienstete beschäftigt, in der Weihnachtszeit ab November sogar circa 60 Mitarbeiter. Sie sind in der Regel acht bis neun Stunden im Dienst, davon circa sechs bis sechseinhalb Stunden draußen bei der Zustellung der Sendungen zu den Kunden. "Jeder Postbote läuft so am Tag seine rund sieben Kilometer", erklären bei einem Rundgang die Leiterin der Deutschen Post, ZSP Kronach und Coburg, Anja Amend, und Postbeamter Alfred Wich, ein Urgestein der Briefträger im Landkreis Kronach, der erst kürzlich 40-jähriges Dienstjubiläum feierte.

Vom ZSP Kronach-Zinshof aus werden wöchentlich rund 168 000 Briefe und rund 17 600 Pakete verladen und den Kunden zuverlässig zugestellt. Das sind Wochendurchschnittswerte, in den Wochen vor Weihnachten werden es rund 30 000 Pakete, weshalb auch neun zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Deutsche Post hatte laut Geschäftsbericht 2019 werktäglich circa 55 Millionen Briefsendungen in Deutschland im Transport- und Zustellnetz befördert. Bundesweit bestehen 4000 Zustellbezirke.

Covid-19-Sonderprozesse

Während der Corona-Pandemie ist vieles anders, auch die Deutsche-Post-Zustellung musste einige Änderungen beziehungsweise Covid-19-Sonderprozesse in der Zustellung vornehmen. So verzichtet man bei unterschriftspflichtigen Sendungen wie Einschreiben oder Paketen auf die Unterschrift des Kunden. Stattdessen dokumentieren die Zusteller die Auslieferung. Bei Sendungen, die ein Nachentgelt erfordern, die Zusatzleistung Nachnahme tragen oder mit dem Service-Identcheck (für DHL-Pakete) beauftragt wurden, wird während der aktuellen Situation kein Zustellversuch unternommen, um Zusteller und Empfänger zusätzlich zu schützen. Ziel ist es, die postalische Versorgung auch weiterhin zu gewährleisten und gleichzeitig für einen bestmöglichen Schutz von Mitarbeitern und Kunden zu sorgen.