Das Bläsercorps des Jagdschutz- und Jägerverbands umrahmte die Hubertusmesse in Rothenkirchen. Andächtig und ehrfurchtsvoll lauschten die Gläubigen den Klängen des Bläsercorps bei der Hubertusmesse in der St. Bartholomäus-Kirche in Rothenkirchen.
Unter Leitung von Heiner Reuss ließ das Bläsercorps des Jagdschutz- und Jägerverbandes Kreisgruppe Kronach die La Grande Messe de Saint Hubertus erklingen. Diese diente als Umrahmung des Hubertus-Gottesdienstes, den Pater Helmut Haagen zelebrierte. Konzelebrant war Regionaldekan Thomas Teuchgräber, selbst passionierter Jäger in der Jäger-Kreisgruppe Kronach.
Im jagdlich geschmückten Altarraum ging Pater Haagen in seiner Festpredigt auf die Verantwortung der Jäger für die Schöpfung und die Tiere ein. Es sei nicht nur eine neue ökologische, sondern auch eine alte christliche Wahrheit, dass der Mensch nicht zu retten sei, wenn er die Schöpfung nicht mit rette.
"Die Hubertus-Legende will bei uns und bei allen Jägern das Bewusstsein schärfen, dass sie auch in den Tieren des Waldes den Schöpfergott erkennen", sagte Haagen.
Tiere seien nicht einfach "Dinge", über die der Mensch frei verfügen und die er aus lauter Jagdlust abknallen könne. "In der Hubertus-Legende gibt sich somit auch unser Schöpfer Gott zu erkennen", sagte Pater Haagen in seiner Predigt.
Ernste Worte auf der Feier Die anschließende Hubertusfeier fand im Landgasthof Treuner statt. Dort betonte Organisator und Hegegemeinschaftsleiter Reinhold Heinlein, wie wichtig der Zusammenhalt aller beteiligten Organisationen für die Natur sei.
"Wild, Wald und Landwirtschaft müssen unter einen Hut gebracht werden, damit Landwirte, Forstwirte, Jäger und der Naturschutz gemeinsam Verantwortung übernehmen können", sagte Heinlein.
Forst- und Landwirtschaft hätten ein Selbstverständnis, das auch die Rücksichtnahme auf das Wild beinhalte.
Und dies sei doch ganz im Sinne des Heiligen Hubertus, sagte Organisator Heinlein. "Alles hat seine Berechtigung, aber alles in rechten Maße", sagt der Hegeleiter. Außerdem wies er kritisch darauf hin, dass die jährlichen Zahlen über den Landschaftsverbrauch verdeutlichen, wie eng der Lebensraum für das Wild geworden ist.
Neben dem Bläsercorps mit Jagdsignalen sorgte auch der Alleinunterhalter Bernd Schmidt für musikalische Abwechslung.
Die Hubertus-Legende Hubertus von Lüttich lebte im siebten und achten Jahrhundert im heutigen Frankreich, den Niederlanden und Belgien. Er war Bischof von Maastricht und Lüttich. Die Hubertus-Legende wird seit dem Mittelalter erzählt. Darin begegnet Hubertus auf der Jagd einem Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih und wird so bekehrt. Er wird unter anderem als Schutzpatron der Jagd angesehen. Bis zur französischen Revolution war Saint-Hubert (ein Ort, der nach ihm benannt wurde) in den Ardennen ein Wallfahrtsort.