Der bayerische Innenminister gab beim Treffen mit Thüringens Ministerpräsident Ramelow in Ludwigsstadt ein Bekenntnis zur örtlichen Inspektion ab.
Beim Besuch des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann und des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow am Dienstagabend im Rathaus von Ludwigsstadt bekundeten beide Politiker, die Zusammenarbeit länderübergreifend intensivieren zu wollen. Die Spitzenpolitiker waren zu den Feierlichkeiten anlässlich 30 Jahre Grenzöffnung am Falkenstein gekommen. Sowohl Bürgermeister Timo Ehrhardt als auch Landrat Klaus Löffler nutzten die Gelegenheit, um sich bei Herrmann für die Fördergelder aus München zu bedanken.
Folgte man den Reden von Herrmann und Ramelow, so ging es darum, Restmauern zu überwinden, Gemeinsames zu forcieren und den Blick nach vorn zu richten. Lobend wurde die Zusammenarbeit zwischen Ludwigsstadt und Probstzella erwähnt. Bürgermeister Timo Ehrhardt wies darauf hin, dass beide Gemeinden im Feuerwehrwesen und bei Anschaffungen in den Bauhöfen zusammenarbeiten.
Verbindendes im Mittelpunkt
Ramelow und Herrmann sehen es mit als ihre Aufgabe an, die Chancen der Wiedervereinigung zusammen mit den Lokalpolitikern und den Menschen zu nutzen und die ehemaligen Grenzregionen zu unterstützen. Das Gemeinsame und Verbindende sollte dabei im Mittelpunkt stehen.
Hermann sprach nicht nur von Unterstützung in Infrastrukturen, sondern auch von der Entwicklung neuer Technologien.
Der bayerische Innenminister kam schließlich einer Bitte von Bürgermeister Timo Ehrhardt nach, als er betonte: "Ich setze mich dafür ein, dass die kleine Polizeiinspektion Ludwigsstadt erhalten bleibt!" Aber: "Eine Grenzpolizei richten wir nicht wieder ein!"
Damit erinnerte er an die Zeit der Mauer, als Polizeibeamte in Ludwigsstadt und in Probstzella das Leben an der Grenze beobachteten. Er und auch Ramelow sahen beispielsweise im touristischen Bereich eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit als sinnvoll an. Die Region habe eine lange und gemeinsame Geschichte, jetzt gehe es um eine gemeinsame Zukunft. "Der Tourist denkt nicht in Verwaltungsgrenzen, sondern in Landschaften!" meinte Herrmann.
Ramelow erinnerte an den Tag der Franken in Neustadt. Er habe damals eine gemeinsame Kultur zwischen den Franken und den Thüringern erkannt, die vergessen schien. Und diese Kulturen gelte es, zu stärken. Er sicherte den Anwesenden zu: "Wir fördern auf thüringischer Seite das Zusammenwachsen!"
Der Fränkische Tag könnte da einen wichtigen Beitrag liefern und ab und zu darüber berichten, was hinter der Grenze zu Thüringen so passiert. Wir werden zwar darüber informiert was in Hongkong los ist, aber 10 km hinter Tettau ist Terra incognita.