Keine der bisherigen bayerischen Bierköniginnen kam aus Franken. Dieses Jahr kann sich das ändern. Zwei fränkische Bierliebhaberinnen haben es in die Endrunde geschafft. Sie können helfen, indem Sie abstimmen.
Für Oberfranken tritt Tina-Christin Rüger an. Die 25-jährige Kronacherin ist Rettungsassistentin und Disponentin in der Integrierten Leitstelle.
Aus Unterfranken geht Christine Lang an den Start. Die 22-Jährige wohnt in Schweinfurt und ist Eventmanagement- und Marketingassistentin.
Wir haben den beiden fränkischen Kandidatinnen jeweils neun Fragen gestellt.
1. Wieso möchtest du Bierkönigin werden und nicht etwa Repräsentantin von Spargel oder Wein? Tina-Christin Rüger: Gute Frage! Spargel und Wein - oder andere feine Spezialitäten - waren nie ein Thema. Dazu habe ich gar keinen Bezug. Ganz im Gegensatz zum Bier. Ich bin mit den zahlreichen Brauereien in der Umgebung aufgewachsen, habe in Biergärten und schließlich jahrelang auf dem Kronacher Freischießen bedient und auf anderen Volksfesten in der Region, wie dem Freischießen Marktzeuln, der Kirchweih in Wallenfels oder anderen kleinen Festen in der Umgebung. Als ich 2012 Kronacher Bierkönigin wurde, ist das Interesse auch an der Bierherstellung (Bierbrauen, Zutaten) gewachsen.
Christine Lang: Meine Eltern besitzen selber eine kleine Brauerei, die seit vielen Generationen im Familienbesitz ist, deshalb kann man sagen, dass ich quasi mit Bier groß geworden bin und mir die Leidenschaft dazu bereits in die Wiege gelegt wurde.
2. Als Bierkönigin muss man bestimmt öfter mal probieren. Wie viel Bier kommt da zusammen? Tina-Christin Rüger: Das kann ich schwer einschätzen. Kommt wahrscheinlich auf die Situation und die Veranstaltung an. Wichtig ist nur, dass es immer im Rahmen bleibt und der gute Gerstensaft nicht zu Kopf steigt. Ich sehe Bier als einen Genuss an und trinke nur in Maßen.
Christine Lang: Ich weiß leider nicht genau, wie viel Bier das wird, aber ich denke es wird auf jeden Fall wahnsinnig interessant, immer wieder verschiedene Biersorten und Biere von verschiedenen Brauereien zu probieren.
3. Muss man als Bierkönigin Bier gerne trinken oder ist das kein Muss? Tina-Christin Rüger: Da man als Bierkönigin weltweit das Bayerische Bier repräsentiert und verkosten muss, ist es bestimmt von Vorteil, wenn man Bier mag! So wie ich es tue.
Christine Lang: Ich denke eigentlich, dass es ein Muss ist, denn nur wer ein Bier wirklich zu schätzen weiß, kann diese Liebe auch nach außen hin repräsentieren.
4. Welche Aufgaben hat eine Bierkönigin? Tina-Christin Rüger: Die Bayerische Bierkönigin wird für die einjährige Amtszeit das Bayerische Bier, die Bayerischen Brauereien und die traditionelle Lebensart weltweit repräsentieren. Das Amt beinhaltet einige Pflichttermine und eine ganze Reihe an Veranstaltungen, die sie je nach Terminkalender besuchen kann. Sie sollte jedoch so viele Veranstaltungen wie möglich wahrnehmen. Die aktuelle Bierkönigin war neben vielen anderen Reisen zuletzt in Denver (USA) beim World Beer Cup 2014.
Christine Lang: Die Bierkönigin ist auf vielen Events und Reisen und präsentiert somit weltweit unsere bayerische Bierkultur. Sie muss ein Fass anzapfen können und sollte stets Freude und Sympathie ausstrahlen.
5. Welches Bier ist dein Favorit und warum? Tina-Christin Rüger: Fangfrage! Je nach Stimmung und Situation wechselt es: Natürlich vorrangig unsere oberfränkischen Spezialitäten, wie Kellerbier oder ab und zu ein Rauchbier. Aber ich hab mich da nicht festgelegt, gerne probiere ich auch andere Biersorten: Egal, ob es sich um ein saisonbedingtes Bier handelt oder um einen leckeren Haustrunk einer Gaststätte oder Brauerei.
Christine Lang: Mein Favorit ist ein typisches Helles, da es eher malzaromatisch ist und deshalb nicht ganz so bitter wie ein Pils schmeckt, dabei aber dennoch den "typischen" Biergeschmack und eine hohe Vollmundigkeit aufweist.
6. Was macht aus deiner Sicht gutes Bier aus? Tina-Christin Rüger: Ein Bier muss schmecken, zum Anlass passen und mit Liebe gezapft sein - das ist die Hauptsache!
Christine Lang: Auf jeden Fall die Temperatur, denn ein Bier sollte schon gekühlt sein. Außerdem darf es weder zu viel noch zu wenig Kohlensäure enthalten.
7. Woher kennst du dich so gut mit Bier aus?Tina-Christin Rüger: Die Wahl zur Kronacher Bierkönigin hat mein Interesse an der Herstellung von Bier geweckt. Ich habe seitdem zahlreiche Anstiche in Biergärten oder auf Festen in der Region gemacht und anschließend unter den Gästen verteilt. Bei einer heimischen Brauerei habe ich sogar den eigens in Kronach angebauten Hopfen zum Bier "Kronacher Goldhopfen" hinzugeben. Außerdem habe ich an der kulinarischen Stadtführung durch Kronach sowie an mehreren Brauereiführungen teilgenommen und in einer Brauerei sogar mehrere Brauprozesse begleitet. Dadurch habe ich viele Menschen aus ganz Bayern kennengelernt, die alle auf unterschiedlichste Weise mit Bier zu tun haben, wie Braumeister aus ganz Europa, Biersommeliers oder Bier-Blogger. Durch das alles ist mein Interesse mehr und mehr gewachsen. Um mein Wissen für die Wahl zur Bayerischen Bierkönigin zu vertiefen, habe ich bereits an einem Bierseminar in Coburg bei Biersommellier Michael König und bei einem privaten Bierseminar in der Deutschen Bierakademie Bamberg bei Markus Raupach teilgenommen. In Bamberg war auch die amtierende Oberfränkische Bierkönigin Sabrina Lang als persönliche "Bier-Trainerin" dabei.
Christine Lang: Wie ja bereits oben erwähnt, besitzen meine Eltern selber eine Brauerei. Bei uns war stets beim Mittag- und Abendessen Bier das Hauptthema. Seit mein Bruder seine Brauerlehre absolviert hat, kenne ich mich noch besser mit "typischen" Merkmalen, Fachbegriffen und so weiter aus.
8. Es gab ja auch eine Vorauswahl, bei der ihr auf der Bühne standet. Was musstet ihr da konkret machen? Tina-Christin Rüger: Der Vorentscheid war am Donnerstag, 10. April in München. Über 20 Personen wurden dazu eingeladen, sieben davon wurden letztendlich von der Jury für das Finale ausgewählt. Beim Vorentscheid wollte die Jury sehen, ob die Kandidatin Bezug zum Bier hat, ob sie für das Amt der Bayerischen Bierkönigin geeignet ist und ob sie vor Publikum Präsenz zeigen kann. Alle Kandidatinnen hatten die Aufgabe ca. vier Minuten auf der Bühne frei zu reden - über sich, über ihren Beruf, Hobbies und über ihre Ambitionen Bierkönigin zu werden. Ich habe von Kronach und Franken, den heimischen Brauereien, meinem Beruf als Disponentin in der Integrierten Leitstelle in Coburg erzählt. Als Disponentin nehme ich die Notrufe in den Landkreisen Kronach unter der 112, Lichtenfels und Coburg entgegen und alarmiere die jeweiligen Rettungsfahrzeuge. Die restliche Zeit habe ich über meine ehrenamtlichen Hobbies (BRK und Feuerwehr) und meine sportlichen Aktivitäten (Wandern und Tennis) erzählt. Am Ende fragte die Jury nach der Bedeutung der Hasen auf der handbemalten Dirndlschürze. Das Motiv hatte nichts mit Ostern zu tun, sondern mit einem Teil der Kronacher Stadtgeschichte: nämlich den Kronicher Housnkühn. Der Jury gefiel meine Erzählung über die Schweden und die starken Frauen von Kronach!
Christine Lang: Wir mussten uns selber vorstellen und einen kleinen Glücksbringer präsentieren. In meinem Fall war das ein 200-Gramm-Sandsäckchen, welches ich noch von meiner Zeit als aktive Steuerfrau im Rudersüdteam Deutschlands hatte. Denn damals musste ich unbedingt zwei Kilo abnehmen, um auf 50 Kilo zu kommen und habe dafür hart gekämpft (mit Personalcoach und Diäten). Am Tag des Rennens habe ich 49,8 kg gewogen und musste 200 Gramm Sand als Zusatzgewicht mit ins Boot nehmen, um auf die 50 Kilo zu kommen. Dieses Säckchen symbolisiert für mich also, dass es sich lohnt in harten Zeiten die Zähne zusammenzubeißen.
9. Wieso sollen die Leser für dich voten?Tina-Christin Rüger: Weil ich von hier bin, weil ich stolz auf meine Heimat und die heimische Bierkultur bin - die es nirgends auf der Welt in diesem Ausmaß gibt.
Christine Lang: Die Leser sollen bitte für mich voten, weil ich sowohl das fachliche Know-How im Bezug auf das Bier habe, aber auch durch langjähriges Theaterspielen und mein damaliges Schülersprecher-Amt keine Angst habe, vor Leuten zu sprechen und zu improvisieren. Außerdem reise ich furchtbar gerne und wäre wirklich voller Spaß dabei, wenn es darum geht unsere bayerische Bierkultur nach außen hin zu vertreten.
Wenn Sie nun für eine der beiden Stimmen wollen, können Sie das
hier tun.
...Fränkin schon im weiß-blauen Dirndl antritt, dann sagt mir das alles.
Es gibt auch nicht drei Franken, dieses Konstrukt hat uns Oberbayern beschert, dass wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen.
Warum brauchen wir denn überhaupt so einen Schwachsinn? Soll Bayern und der Besatzungs Rundfunk BR doch noch tausend solcher Wettbewerbe anzetteln. Wir brauchen das in Franken nicht. Wir wissen was unser Bier wert ist und trinken nicht das oberbayerische Industriebier.
ist kein bayerisches Bier. Bier hat etwas mit Kultur und nicht mit zufälligen verwaltungstechnischen Gegebenheiten zu tun. Bei der Werbung sollten sich die fränkische Brauereien nicht an den dümmsten chinesischen Touristen sondern an den hiesigen Konsumenten orientieren. Die sind nämlich gar nicht so dumm!