Windräder spalten Gemüter
Carl-August Heinz betonte, dass die Glasindustrie in der Rennsteig-Region zu über 50 Prozent den Landkreis finanziere. Für Carl-August Heinz steht fest, dass es - wenn man nun aus der Atom- und bis 2023 auch aus der Kohlenergie aussteigt - es ohne einen Grundlastkraftwerk, Stromtrassen und Windräder nicht gehen wird.
In seiner Ansprache äußerte er sein Unverständnis darüber, dass im Tettauer Winkel und am Rennsteig - obwohl dieses Gebiet laut Windatlas nach der Küste zum zweitstärksten Windgebiet zählt - keine Windkrafträder zugelassen werden. Und er meint: "Drei große Windräder könnten den Strombedarf der Heinz-Glashütte und den von Kleintettau decken!" Die Begründung, dass dies zu Nachteilen für den Tourismus führen würde, könne er nicht nachvollziehen. Der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch (Bft) betonte auf Nachfrage, dass die heimische Politik sehr wohl die Industrie unterstütze.
Bezüglich Windkraft könne er sich durchaus vorstellen, dass diese zur Stromerzeugung in der Region genutzt wird. Voraussetzung: "Die Windräder fügen sich in das Landschaftsbild ein."
Was die Stromleitungen von Norden nach Süden betrifft, so meint Ebertsch, dass diese in Nähe einer starken Infrastruktur angebracht werden sollten. "Es könne nicht sein, dass die Coburger Autobahn- und ICE-Anschluss haben und wir die Stromleitungen - von denen die Glasindustrie eh nicht profitieren würde!"
Die Anregungen von Carl-August Heinz, durch in der Region erzeugte Windkraft die Energieversorgungssicherheit mit zu gewährleisten, werde derzeit geprüft, so MdL Jürgen Baumgärtner (CSU). Er stellt nicht so sehr den Standort, sondern durch das komplizierte Ausschreibungsverfahren vor allem die Wirtschaftlichkeit von Windkraft infrage.
Söder soll Unternehmer einladen
Er nehme die Sorgen der Glasindustrie sehr ernst, betont Baumgärtner. Und durchaus sehe er auch viele Arbeitsplätze in Gefahr. Für ihn stehe außer Frage, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Deshalb sollen nun die Unternehmer der Glasindustrie demnächst vom Ministerpräsident Söder eingeladen werden.
Altmaier endlich Konzept vorlegen
Zudem wird seitens der Staatsregierung der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, aufgefordert, nun endlich ein schlüssiges Konzept vorzulegen, wie denn die Energiewende mit dem Atom- und gleichzeitigen Kohleausstieg zu bewältigen sei. "Je höher man in der Hierarchie angesiedelt ist, desto mehr könne man bewegen!"