Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach stellte bei einem Pressegespräch die aktuellen Themen in der Region vor. Darunter auch die potenzielle Hochschule.
Die Diskussion um einen möglichen Nationalpark beschäftigte auch den Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU). "Ich verstehe nicht, wie man jetzt sagen kann, dass die Diskussion umsonst war. Das war sie ganz und gar nicht", meint er. Für den Kreis Kronach könnten daraus einige Chancen entstehen.
Als stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe sitze er öfters in Besprechungen mit Horst Seehofer zusammen. "Und eines kann ich sagen: Der Ministerpräsident macht sich für eine Hochschule im Kreis Kronach stark." Seehofer habe den festen Willen, in der Region einen neuen Akzent zu setzen - auch im Bereich des Tourismus. Michelbach nutzte das Pressegespräch, um auch kurz auf die wirtschaftliche Lage des Landkreises einzugehen. "Die Region bleibt ein Wachstumsmotor mit hoher Stabilität." Die Arbeitslosigkeit im Landkreis liege derzeit bei 2,8 Prozent. Das sei das niedrigste Niveau seit 25 Jahren.
Anpassung der Netzengelte
Doch in den nächsten Jahren werde die Energiewende zu einer der größten Herausforderungen. "Allein bei uns werden das 50 Millionen Euro an Zusatzkosten werden", so Michelbach. Zudem habe man im Landkreis mit 3,6 Cent pro Kilowattstunde das höchste Netzentgelt. Zum Vergleich: In anderen Regionen liegt dieses bei 1,2 Cent pro Kilowattstunden. Für eine größere Firma seien das mehrere 100 000 Euro im Jahr. "Das ist Wettbewerbsverzerrung", meint Michelbach.
Doch nun konnte mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz im Bundestag ein Teilerfolg erreicht werden. "Alle Netzengeltpreise kommen in einen Topf und daraus wird ein Durchschnittspreis gebildet. Wir kommen dann so bei 1,8 bis 2 Cent raus", erklärt Michelbach. Für Unternehmen und Privatleute im Landkreis wäre das eine enorme Kostensenkung.
Auch die Infrastruktur sei ein Thema, an dem man dran bleiben müsse. Etwa 120 Millionen Euro an Straßenbauförderung konnten dafür bereits gesichert werden. Doch für die Projekte im Landkreis gebe es derzeit noch kein Baurecht - außer für Zeyern. "Der vierspurige Ausbau von Lichtenfels nach Kronach ist voll finanziert. Die Gelder können abgerufen werden." Doch an vielen Stellen seien noch Klagen anhängig, weswegen es nicht losgehen kann.
Mathilde Hutzl verabschiedetHans Michelbach war es wichtig, Mathilde Hutzl seinen Dank auszusprechen. Nach 16 Jahren in der Bundeswahlkreiskonferenz verabschiedet sie sich in den Ruhestand. Als Vorsitzende der Frauenunion (Kronach) hat sie die Interessen der Frauen vertreten.