Gute Taktik führt Kronacher "Buch-Checker" zum Sieg

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Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen freuen sich die Schüler der 6a des Frankenwald-Gymnasiums über den ersten Platz des "Buch-Checker"-Wettbewerbs eines Online-Buchhändlers. Foto: Jan Koch
Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen freuen sich die Schüler der 6a des Frankenwald-Gymnasiums über den ersten Platz des "Buch-Checker"-Wettbewerbs eines Online-Buchhändlers.  Foto: Jan Koch
Birgit Göckel
Birgit Göckel
 

Lange sah es so aus, dass die Klasse 6a beim Wettbewerb "Buch-Checker" verlieren würde. Die Konkurrenz verfasste einfach mehr Buchbewertungen. Doch dank ihrer Taktik haben die Schüler des Frankenwald-Gymnasiums gewonnen.

Es war ein Kopf-an Kopf-Rennen. Und kurzfristig, genauer gesagt Ende März, sah es fast so aus, als würden sich die 24 Schüler der 6a des Frankenwald-Gymnasiums den Sieg beim "Buch-Checker"-Wettbewerb des Online-Buchhändlers "buecher.de" noch nehmen lassen.

Im Grunde genommen ging es darum, möglichst viele Bücher zu lesen und diese anschließend zu bewerten. Fünf Punkte bekamen die Schüler für eine richtig gute Rezension, null Punkte für eine schlechte. Der Text musste nicht so ausführlich wie eine Buchbesprechung im Kulturteil einer Zeitung sein. Eben in der Kürze einer Kundenbewertung, wie sie im Internet üblich ist. Aussuchen durften sich die Schüler die Bücher selbst.
Es spielte keine Rolle, ob es ein Sachbuch, ein Krimi, ein Comic oder ein Kochbuch ist, das sie bewerten wollten.


Am Ego gekratzt

Doppelt bitter im Endspurt für die Schüler des Frankenwald-Gymnasiums: Sie lagen nicht nur hinten, sondern sie lagen auch hinter Konkurrenten, die, na ja, noch auf die Grundschule gehen. "Das hat sehr am Ego meiner Schüler gekratzt", erzählt Klassleiterin Birgit Göckel. "Am Ende haben sie sich doppelt und dreifach angestrengt." Es sei "sehr spannend" gewesen, sagt Tanja Hofmann.

"Gerade zum Schluss wollten wir noch ganz viele Bewertungen schreiben, weil wir gewinnen wollten." Das wirkte sich auch auf die Freizeitplanung aus: "Die Osterferien waren wirklich Stress pur", bestätigt Christoph Bauer. "Ich glaube, ich habe in den Ferien allein 100 Bewertungen geschrieben." Um ihre Schüler zu motivieren, hat Lehrerin Birgit Göckel eine Liste im Klassenzimmer mit dem aktuellen Stand aufgehängt. "Da war jeder Fünf-Punkte-Schritt eine Bestätigung, dass wir es schaffen können."


Geheimwaffe im Schlussspurt

Die Strategie der 6a war dabei ganz klar auf den Endspurt ausgelegt: "Als es zum Schluss enger wurde und uns die Konkurrenz überholt hatte, mussten wir uns nochmal besonders reinhängen", erklärt Birgit Göckel. Eine Woche vor dem Ende des Wettbewerbs hat die 6a ihre Geheimwaffe ins Spiel gebracht: Bereits vorbereitete Rezensionen. So zogen sie deutlich an den Jülicher Grundschülern vorbei.

Rund 2300 Bewertungen haben die Schüler vom Frankenwald eingereicht und damit rund 10 900 Punkte gesammelt. Bis zum 31.März gingen beim Veranstalter rund 18 000 Rezensionen von 166 Klassen ein. Eine echte Mammutaufgabe für den Online-Buchhändler, schließlich mussten alle Rezensionen gesichtet und bewertet werden. "Es gibt zwar einen Computer, der die Rezensionen auf Dubletten überprüft, also, ob sie aus unserem Shop einfach kopiert wurde", sagt Daniela Nistler, Marketing-Mitarbeiterin bei "buecher.de". "Die restliche Überprüfung ist dann tatsächlich von Menschenhand geschehen." 50 Bewertungen habe ein Mitarbeiter in der Stunde geschafft - während des Schlussspurts habe gar der Geschäftsführer geholfen.


Ein halbes Jahr harter Arbeit

Nachdem die letzte Rezension bewertet war, stand fest: Der erste Platz geht nicht nach Jülich, sondern nach Kronach. Laut Klassleiterin Birgit Göckel das Ergebnis eines halben Jahres harter Arbeit. Hinzu sei gekommen, "dass wir unten im Haus die Kreisbibliothek haben". Jederzeit konnten sich die Schüler dort mit Lesestoff versorgen. Das können die Schüler der 6a jetzt auch im Internet. Jeder bekommt einen 100-Euro-Gutschein.