Getreide gedroschen wie anno dazumal

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Die Getreide-Erntevorführungen in Schmölz fanden großes Interesse. Mittels Dreschflegel wurden früher die Getreidekörner aus den Ähren herausgeschlagen (gedroschen). Diese schweißtreibende Arbeit führten auf dem Dorfplatz in Schmölz (von links) Werner Völker, Michael Haderlein, Nicolai Hisl und Helmut Schindhelm vor. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Die Getreide-Erntevorführungen in Schmölz fanden großes Interesse. Mittels Dreschflegel wurden früher die Getreidekörner aus den Ähren herausgeschlagen (gedroschen). Diese schweißtreibende Arbeit führten auf dem Dorfplatz in Schmölz (von links) Werner Völker, Michael Haderlein, Nicolai Hisl und Helmut Schindhelm vor.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Die Schlepperfreunde Schmölz zeigten, wie man früher das Getreide aus den Ähren herausbekam.

Am Wochenende zogen die Schlepperfreunde Schmölz nicht nur zahlreiche Traktoren-Freunde an, sondern auch viele an landwirtschaftlicher Technik und Entwicklung Interessierte fanden sich am Samstag und Sonntag in Schmölz ein.

Der Vorsitzende der Schlepper freunde, Edgar Redwitz und Schirmherr Landrat Oswald Marr waren überwältigt von der guten Resonanz. Es wurden über 1000 Besucher gezählt und über 100 Schlepper und Traktoren tuckerten durch den Küpser Gemeindeteil.


Lehr- und Lernprogramm

Schon der Ziehsägen-Wettbewerb am Samstag war eine große Gaudi. Noch spannender und interessanter wurde es aber am Sonntag. Denn die Schlepper freunde boten neben einem Unterhaltungsprogramm vor allem am Sonntagnachmittag ein interessantes Lehr- und Lernprogramm über die Entwicklung der Getreide-Erntetechnik.

Erntemethoden und Technik, von der Handarbeit in der Vergangenheit, bis zur Vollautomatisierung in der Gegenwart, standen sich gegenüber und wurden nebeneinander demonstriert. Die Getreideernte damals und heute verdeutlichte eine arbeitsintensive Vergangenheit, die heute durch Fachwissen über Technik und technische Vorgänge abgelöst wird.

Bis zur Mechanisierung der Landwirtschaft wurde Getreide manuell in mehreren Arbeitsschritten geerntet. Zuerst mähte man das Getreide mit Sichel, Sichte oder Sense ab und band es in der Regel zu Garben, die man zunächst auf dem Feld stehen ließ. In der Regel transportierte man die Garben dann zum Bauernhof, dort wurde das Getreide, oft nach weiterer Lagerung, in der Scheune auf der Tenne mit Dreschflegeln ausgedroschen.

Anschließend reinigte man es durch Sieben oder Worfeln von der Spreu und Verunreinigungen wie Erde oder Unkrautsamen. Später wurden dafür einfache handbetriebene Windfegen verwendet, bei denen ein Siebkasten das Getreide in einen darunter angebrachten Windkasten rieseln ließ; diese Windsichtung ist bis heute Bestandteil der Reinigungsstufe von Mähdreschern.

Diese Vorgänge von damals und die heute vollautomatisierte Getreideernte wurden vom Korn bis zum Mahlgut vorgeführt und riefen bei jüngeren Besuchern teilweise Erstaunen hervor.