Ins Detail gehen könne er zurzeit noch nicht, da gerade "erste Schritte" getan würden. Ebenso wenig mag Baumgärtner Gerüchte bestätigen oder dementieren. Davon sind in Kronach mittlerweile eine ganze Reihe zu hören. Und einige der Aussagen stammen aus durchaus glaubwürdigen Quellen. Demnach ist das Interesse für ein mexikanisches Restaurant in der Oberen Stadt anscheinend ebenso verbrieft wie die Eröffnung einer neuen Bar. Gemunkelt wird auch über verschiedene Anfragen für Vorhaben aus der der Musikgastronomie.
Ein Dreh- und Angelpunkt in der Belebung der Kronacher Szene könnte der Bereich am Hussitenplatz werden. Wie zu erfahren ist, sollen Abriss- und Umbauarbeiten für ein schöneres Ambiente angedacht sein. Der LCC hat das Gelände gekauft. Das ehemalige Autohaus Endres wird abgerissen, genauso wie die alten Garagen.
In die Planungen miteingebunden und maßgeblich am Wandel des Kühnlenzhofs beteiligt ist Thomas Kießling, Betreiber des Crown Royal. "Der komplette Platz wird hergerichtet und viel offener", freut sich der erfahrene Gastronom. Seine Spielothek, die gleichzeitig Bar und Café ist, bekommt von außen ebenfalls einen neuen Anstrich.
Ein Club für Jung und Alt
Im Kühnlenzhof 4 soll ein weiteres Café einziehen - direkt im Einzugsgebiet der Studenten, für die auf dem Gelände ein Wohngebäude mit 250 Einheiten gebaut wird. Die markanteste Neuerung wird jedoch der Club sein, der über dem Crown Royal entsteht. "Das wird eine Art kleines Eventcenter, das über eine Außentreppe erreichbar sein wird", erklärt Kießling seine Pläne. Bereits in der Vergangenheit hat die Gastronomen-Familie dort gelegentlich Ü-30-Partys veranstaltet. Künftig sollen Livemusik-Events und Partys für Jung und Alt stattfinden - die Organisation übernimmt Kießlings Tochter.
Was ihm dabei wichtig ist: "Das wird nicht nur ein Angebot für Studenten, sondern für alle Kronacher." Auch Tanztees für die ältere Generation wären in dem neuen Eventcenter mit Tanzfläche vorstellbar. Ziel sei es, dass die Gäste der jeweiligen Veranstaltung altersmäßig unter sich blieben. "Wir wollen bei den verschiedenen Partys auf die Altersstruktur achten, um jeder Generation gerecht zu werden."
Alleine für die Umbauten an dem markanten Backsteingebäude rechnet Kießling mit Kosten in Höhe von 300 000 Euro - ein finanzieller Kraftakt, der ohne Unterstützung des LCC nicht zu stemmen wäre. "Die wollen hier wirklich was bewegen."
Eine Innenstadt, die sowohl tagsüber als auch in der Nacht vor Leben pulsiert und Lust darauf macht, rauszugehen und etwas zu erleben. Kießling glaubt an diese Vision, die sich am dunklen Kronacher Nachthimmel abzeichnet und appelliert an die Kronacher, die gastronomischen Angebote zu nutzen und somit zu unterstützen. "Wenn wir alle zusammenarbeiten, kann hier wirklich ein hübsches Fleckchen entstehen."
Das glaubt auch Mirco Iuliano und hofft, dass noch mehr Gastronomen die Vielfalt in Kronachs Nachtleben steigern werden. Nicht zuletzt die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben in ihm das Gefühl geweckt, dass "die Leute vielleicht wieder etwas geselliger und offener" geworden sind. "Vielleicht trauen sich dadurch auch andere, mal um die Ecke zu denken." Wenn nicht jetzt, wann dann?
Der Meister und sein Lakai haben mal wieder geträumt. Jetzt, fast 2 Jahre später ist genau was von den Fantasien umgesetzt worden? Richtig, in Kronach gehen nach wie vor um 20 Uhr die Gehsteige hoch und dann war es das.