Drei Frauen haben es auch im späteren Alter noch einmal gewagt, eine Ausbildung zu beginnen. Trotz der Doppelbelastung von Arbeit und Familie. Beim Arbeiter Samariter Bund arbeiten sie jetzt als Altenpflegerin.
Beim Arbeiter Samariter Bund (ASB) Sozialdienst in Rothenkirchen freut man sich nicht nur auf den baldigen Einzug in das neu erstellte ASB Seniorenzentrum in der Mozartstraße, sondern hat auch immer wieder Freude an gut ausgebildeten Pflegefachkräften. Sie widmen sich den Bewohnern mit Herz und Liebe. Ob Jugendliche oder Spätberufene, die Auszubildenden sind immer unter den Besten ihres jeweiligen Jahrgangs und Ausbildungsjahres.
So auch kürzlich wieder gleich drei spätberufene Pflegeschülerinnen, die ihre Ausbildung erfolgreich meisterten und ihre Abschlussprüfung mit Bravour absolvierten. Allen voran, die schon 39-jährige Bianca Schneider. Die Mutter eines Kindes ist gelernte Einzelhandelskauffrau und startete 2007 in eine neue Berufslaufbahn beim ASB in Rothenkirchen. Zunächst als Mitarbeiterin im Hauswirtschaftsbereich stellte sie bald fest, dass ihr der Umgang mit Senioren liegt und Freude macht.
Daher wurde sie als Hilfskraft im Pflegedienst beschäftigt, bis sie sich entschloss, sich nochmals auf die Schulbank zu setzen und sich einer dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin in der Pflegestation zu unterziehen.
"Eigentlich war dies schon immer mein Traumberuf, weil ich den Umgang mit älteren Menschen schon immer liebe", sagt Schneider lächelnd. "Die Schule war für mich sehr lehrreich, aber ehrlich gesagt auch ganz schön anstrengend. Vor allem wenn man noch eine kleine Familie zuhause hat", sagt sie. Es sei nicht immer leicht gewesen, alles unter einen Hut zu bringen. Sie selbst sagt von sich, eher ein praktischer Typ zu sein: "Mir macht es einfach viel mehr Spaß, die Bewohner individuell zu betreuen und zu pflegen, als den großen Anteil an Dokumentationen niederzuschreiben." Die seien zudem sehr zeitaufwändig.
Selbstständiges Arbeiten Schneider ist froh, die Ausbildung nun hinter sich zu haben, um sich voll und ganz den Bewohnern widmen zu können. Und natürlich auch wieder etwas mehr Zeit für die eigene Familie zu haben. Ähnliches gilt auch für die zwei weiteren Spätberufenen. Brigitte Daum ist 41 Jahre, ebenfalls Mutter von einem Kind und seit 2004 in der Sozialstation tätig. 2010 entschloss auch sie sich nochmals für eine Ausbildung als Altenpflegerin in der Sozialstation. Als Gründe für ihre Berufswahl und die späte Entscheidung zu einer Ausbildung nennt sie gute Kontakte zu den Klienten und den Angehörigen. Der Beruf sei außerdem sehr abwechslungsreich und erfordert eigenständiges Handeln und selbstständiges Arbeiten.
Zu den Aufgaben würden nicht nur Pflegetätigkeiten zählen, sondern auch die Betreuung von Demenzkranken, die Pflegeberatung sowie auch der mobile soziale Dienst - zum Beispiel Hilfe beim Einkaufen, beim Arztbesuch oder im Haushalt.
Das Trio vervollständigt die 37-jährige Jeanette Langbein. Die Mutter von zwei Kindern ist derzeit tätig als Altenpflegerin auf der Pflegestation. Sie absolvierte zunächst eine einjährige Ausbildung zur Pflegefachhelferin und begann 2011 mit der zweijährigen, verkürzten Ausbildung zur Altenpflegerin. Ihr gefällt an ihrem Beruf besonders die Verantwortung, die man bei Injektionen- und Medikamentengabe übernimmt, sowie die Zusammenarbeit und Teamarbeit mit Ärzten, Ergotherapeuten, Logopäden, Ernährungsfachkräften oder Angehörigen.
Pflegedienstleiterin Viola Förtsch freut sich über die drei neuen Fachkräfte.
Sie drückt den Dreien großen Respekt, Anerkennung und Wertschätzung aus, diesen Beruf erfolgreich erlernt zu haben - und das mit der Doppelbelastung Ausbildung und Familie. Zum Berufsbild zählt neben allen Pflegetätigkeiten auch die Betreuung und Hilfe zur Erhaltung der Gesundheit und zur eigenständigen Lebensführung sowie die Beratung in persönlichen, pflegerischen und sozialen Angelegenheiten.
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