Freie Bürger wollen in Wickendorf mitreden

2 Min
Bürgermeisterin Gabriele Weber
Bürgermeisterin Gabriele Weber

Die Freien Bürger Teuschnitz wollten in den weiteren Fortgang der Baumaßnahme "Ortsdurchfahrt Wickendorf" eingebunden werden. Der Stadtrat Teuschnitz sah hierfür keine Notwendigkeit. Vor der Sitzung machte sich das Gremium ein Bild vom zweiten Bauabschnitt.

Vor der Stadtratssitzung fand eine Ortsbesichtigung wegen der Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt Wickendorf statt. Der zweite Bauabschnitt beginnt auf Höhe des Anwesens der Wanderfalken und endet am Ortsausgang. Die Straße wurde ausgekoffert, und der Dreizeiler für die Straßenführung ist im Bau. Die Wasserleitungsanschlüsse wurden teilweise erneuert. "Bei den jüngsten schweren Regenfällen hat sich gezeigt, dass am Ortseingang Richtung Teuschnitz an zwei Stellen Oberflächen-Entwässerungsmaßnahmen dringend erforderlich sind", so Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU).

Der Auftrag für eine Aufweitung der Kreuzung Dorfstraße/Dorfplatz durch zusätzliche Pflasterungsmaßnahmen wurde bereits erteilt. Beim Anwesen Dorfstraße 25 zweigen zwei Stichstraßen ab. Plangemäß ist der Ausbau der Einmündungsbereiche der Stichstraße vorgesehen.


Sinnvolle Vorgehensweise

"Sinnvoll und zweckmäßig ist eine Oberflächenbehandlung beider Stichstraßen. Das Gleiche gilt für die Stichstraße östlich der Dorfstraße. Was wir jetzt nicht machen, wird gar nicht mehr gemacht", ist sich die Bürgermeisterin sicher. Das sah das Gremium genauso. Per Beschluss befürwortete es die Oberflächenbehandlung der drei Stichstraßen. Das Ingenieurbüro HTS-Plan aus Kronach wird mit der Kostenermittlung beauftragt.

Die Freien Bürger Teuschnitz hatten in einem Schreiben beantragt, dass sechs einzelne Anträge in der Ratssitzung behandelt werden sollten. Dabei handelte es sich um die Aufweitung und Aufpflasterung des Kurvenbereichs im Bereich des Gasthauses "Linde" und der Kurve an der Abzweigung Fibigstraße, die Belassung der Bushaltestelle auf der bisherigen Fahrbahnseite, die Nichtversetzung der Kapelle an der Schule, die Versetzung der Straßenlampe vor dem Anwesen Dorfstraße 5, die Herstellung eines durchgehend befestigten Seitenstreifens sowie die förmliche Beteiligung bei den Wünschen der Anlieger zur Gestaltung der Bereiche hinter der Verkehrsfläche.

Legitimer Anspruch?

Im Hinblick auf dieses Schreiben warf die Bürgermeisterin die Frage in den Raum, ob die Freien Bürger Teuschnitz legitimiert seien, zu einem Wickendorfer Großprojekt, das circa 100 Bürger betreffe, zu sprechen. "Die Stadträte aus Wickendorf haben keine Änderungswünsche an der Ortsdurchfahrt vorgebracht", betonte sie. Die Maßnahme sei ein Jahr im Gange. Zwei Drittel seien abgeschlossen, und die offizielle Straßeneinweihung sei für Anfang Augst vorgesehen.

"Für die Ortsdurchfahrt mussten zahlreiche Pläne und Planunterlagen erstellt, eingereicht und geprüft werden. Das Staatliche Bauamt Bamberg und die Regierung von Oberfranken haben die Maßnahme geprüft und genehmigt. Große Planabweichungen können nur mit Zustimmung dieser Behörden vorgenommen werden. Ein baulicher Grundsatz heißt, dass nach Plan gebaut werden muss", stellte sie klar.

Neben dem Straßenbau lägen spezielle Pläne vor, die von Ingenieurbüros beziehungsweise Versorgern gestellt worden seien, und zwar für die Straßenbeleuchtung, Wasserversorgung, Kanalisation, Stromleitungen sowie Begrünung. Gebaut werde nach den Plänen der Experten.

"Bürgerbeteiligung hat hohe Priorität"

"Die Bürgerbeteiligung hat in Teuschnitz bei allen Großprojekten hohe Priorität", betonte Weber. So hätten zwei gut besuchte Anliegerversammlungen stattgefunden. Außer den wöchentlichen Jour-Fix-Terminen fänden laufend Gespräche mit den Anliegern statt, wenn es um die Anpassung von Zufahrten und Zugängen sowie um die Gestaltung von Stadtgrund hinter dem Straßen-Dreizeiler gehe.

Im Zuge des Straßenausbaues habe sich der Stadtrat mit konkreten Themen und Maßnahmen befasst. Vermutungen der Freien Bürger Teuschnitz zur Bushaltestelle und Kapelle stünden in keinem Zusammenhang mit dem Straßenbau und würden in diesem Zusammenhang auch nicht weiter behandelt.

Zweiter Bürgermeister Stephanus Neubauer (FW) bestätigte: "Wenn es Schwierigkeiten seitens der Anlieger gab, wurden diese immer vor Ort besprochen." Für die optimale Ausleuchtung habe man Fachplaner beauftragt. "Sind die Fachleute dumm oder sind andere schlauer?", fragte er.

Harald Fehn (SPD) beschwichtigte bezüglich der Kapelle: "Die Leute machen sich halt einen Kopf. Da ist doch nichts Schlimmes dabei." Ein Gehsteig werde aber in Wickendorf nicht gebraucht.

Gehsteig würde hohe Kosten verursachen

Dieser Gehsteig würde laut der Bürgermeisterin Mehrkosten von rund 200 000 Euro verursachen. Sollte dies von den Wickendorfern gewünscht werden, kämen für die Anlieger Kosten in Höhe von 200 Euro pro laufenden Meter hinzu. "Wir haben bezüglich der Straßenbeleuchtung alles uns Mögliche getan", erklärte sie. Aufgabe der Straßenbeleuchtung sei es, Verkehrsflächen sicher zu machen. Man sei verpflichtet, diese auszuleuchten. "Wenn die Wickendorfer Bürger etwas wollen, sollen sie selbst einen Antrag stellen", erklärte Weber.

Das Schreiben nahm der Stadtrat zur Kenntnis. Eine Beschlussfassung sei nicht erforderlich, da die Maßnahme plangerecht durchgeführt worden sei. Beim Straßenbau und bei der Straßenbeleuchtung hätten die Fachleute das Wort. Die Belange der Bürger seien entsprechend berücksichtigt worden.