Gibt es für Landkreis eine Chance, die Frankenwaldklinik von Helios zurückzuerwerben? Noch hat sich der Kreistag mit einem entsprechenden Antrag nicht befasst. MdL Jürgen Baumgärtner bringt derweil eine Rückkauf-Alternative ins Gespräch.
Der Satz sollte beruhigen. Sollte die Sorge nehmen, möglicherweise die falsche Entscheidung getroffen zu haben. "Wenn wir uns nur einen Fehler erlauben, schädigt das unseren Ruf unwiederbringlich", betonte Gerald Meder daher. Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG hatte er im Landkreis Kronach gerade nicht weniger als eine Zeitenwende eingeläutet.
Eine Unterschrift unter den Vertrag, ein Handschlag mit Landrat Oswald Marr (SPD). Dann war es vollbracht. Die Frankenwaldklinik war erstmals in der Hand eines privaten Betreibers. Und da sich ein börsennotiertes Unternehmen eben keinen Fehler leisten dürfe, sei das die beste Gewähr dafür, dass die Klinik in eine gute Zukunft geführt werden kann.
Zahlreiche Negativ-Schlagzeilen
Gut 14 Jahre später dürfte Meders damalige Aussage auf nicht wenige unfreiwillig komisch wirken. Tragikomisch. Auf Mitarbeiter, auf Patienten, auf Lokalpolitiker. Denn es sind gleich einige Fehler, die sich die Frankenwaldklinik in diesem Zeitraum geleistet hat. Sowohl unter Leitung der Rhön-Klinikum AG als auch im Besitz des Helios-Konzerns, der das Krankenhaus 2014 übernahm. Allein in den vergangenen Jahren produzierte die Kronacher Klinik zahlreiche negative Schlagzeilen. Mal wegen Kündigungen von Ärzten, dann wegen massiver Kritik von Patienten oder Streitigkeiten zwischen Konzernvertretern und der Politik.
Immer wieder wurden Stimmen laut, die einen Rückkauf forderten. Das gipfelte schließlich in einem Kreistags-Antrag der Freien Wähler: zu prüfen, unter welchen genauen Umständen die Frankenwaldklinik vom Helios-Konzern zurückgekauft oder in eine andere Trägerschaft überführt werden könnte.
Passiert ist in dieser Hinsicht seitdem aber noch nichts. In der nichtöffentlichen Kreistagssitzung vom 18. Februar sei der Klinik-Rückkauf kein bestimmendes Thema gewesen, teilt Bernd Graf, Pressesprecher des Landratsamts, auf FT-Anfrage mit. "Es hat auch keinen Beschluss zum Thema Rückkauf der Klinik gegeben", betont er. Vielmehr hätten der neue Klinikgeschäftsführer Philipp Löwenstein und der Helios-Regionalgeschäftsführer Marcus Sommer einen aktuellen Sachstandsbericht abgegeben und ihre Vorstellungen zur weiteren Vorgehensweise geäußert.
Offenbar vermittelte Löwenstein dabei nicht den schlechtesten Eindruck. "Durch den neuen Geschäftsführer ist der Druck jetzt erst mal etwas raus, denn die Kommunikation bei der Vorstellung war recht gut", sagt Stefan Wicklein, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag.
Als seine Fraktion den Antrag stellte, "sind wir in Sachen Klinik ja noch auf der Stelle getreten. Da stand noch die erneute Schließung der Geburtsabteilung im Raum". Zwar solle ein möglicher Rückkauf weiter geprüft werden, zunächst allerdings nur, um Klarheit zu erlangen, was möglich wäre.
Als der damalige Landrat Marr die Klinik an Rhön verkaufte war dies ein politischer Fehler ..... neben vielen anderen .....!
Man hätte damals besser einen Marr und seinen gesamten Kreistag verkaufen oder besser verschenken sollen ...... !
Aber die hätte ja Niemand genommen, auch wenn man noch Millionen Euro dazu gegeben hätte!