Frankenwald-Gymnasium wird Pilotschule

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Am Frankenwald-Gymnasium wird das Projekt "Mittelstufe plus" erprobt.
Am Frankenwald-Gymnasium wird das Projekt "Mittelstufe plus" erprobt.

Das Frankenwald-Gymnasium (FWG) in Kronach ist eines von bayernweit 47 Gymnasien, die an dem zweijährigen Pilotversuch zur "Mittelstufe plus" ab dem Schuljahr 2015/2016 teilnehmen. Das teilte Bildungsminister Ludwig Spaenle mit. 71 Schulen aus ganz Bayern hatten sich beworben, zwei Drittel davon wurden auserwählt.

"Ich freue mich. Das ist eine tolle Sache", kommentierte FWG-Schulleiter Klaus Morsch die Nachricht. Die "Mittelstufe plus" biete durch ihre Konzeption den Familien neue Spielräume, wenn es um Alternativen auf dem Bildungsweg geht. Weil in der Mittelstufe nur in der zehnten Jahrgangsstufe Nachmittagsunterricht verpflichtend stattfinde, hätten die Schüler zudem mehr Spielräume für außerschulisches Engagement. Weil dann überwiegend um 12.40 Uhr Schulschluss sei, sei darüber hinaus eine zeitnahe Schülerbeförderung gewährleistet.
"Es war uns wichtig, dass sowohl große als auch kleine Gymnasien einbezogen werden", erklärte Spaenle zum Auswahlverfahren.

"Die ,Mittelstufe plus‘ bietet den Schülern ein Jahr mehr Lernzeit. Sie ist unsere Antwort auf die wachsende Heterogenität der Schülerschaft", führte Spaenle weiter aus.
Schüler, die die Mittelstufe plus besuchen wollen und entsprechenden pädagogischen Bedarf anmelden, haben für den Stoff mehr Zeit zur Verfügung.
Die Kernfächer, zum Beispiel Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen, werden in der Regel mit jeweils drei zusätzlichen Wochenstunden angeboten. Der Stoff wird von drei auf vier Jahre gedehnt.

Einzelne Fächer werden aus den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 in die Jahrgangsstufe 9+ verlegt. Das führt zu einer Reduzierung der Fächeranzahl und der Stundenzahl pro Jahrgangsstufe. In der "Mittelstufe plus" werden die Schüler in der Regel nur 30 Wochenstunden (in den Jahrgangsstufen 8, 9, 9+) beziehungsweise 32 in der Jahrgangsstufe 10 besuchen. Dabei findet nur einmal verpflichtend Nachmittagsunterricht statt. Das bedeutet eine deutliche Entlastung der Schüler. Die Gymnasien, die sich in der Pilotphase engagieren, werden durch vier zusätzliche Lehrerwochenstunden für konzeptionelle Arbeit unterstützt. Die Schulen behalten zudem alle die Lehrerstunden, die auf Grund der geringeren Wochenstundenzahlen pro Schuljahr in der Mittelstufe plus frei werden. "Nach der Pilotphase wird es - eine positive Bilanz vorausgesetzt - jedem Gymnasium freigestellt sein, die ,Mittelstufe plus‘ anzubieten."