Fotobörse zieht Kamera-Fans aus nah und fern an

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Den weitesten Anfahrtsweg hatten Takashi Iwasaki und seine Ehefrau Yuko aus einem Stadtteil von Tokio, Auf dem Bild sind sie im Gespräch mit einem Fotoliebhaber aus der Schweiz.
Den weitesten Anfahrtsweg hatten Takashi Iwasaki und seine Ehefrau Yuko aus einem Stadtteil von Tokio, Auf dem Bild sind sie  im Gespräch mit einem Fotoliebhaber aus der Schweiz.
Besucher wurden bei der Steinberger Fotobörse gut beraten. Fotos: Heike Schülein
Besucher wurden bei der Steinberger Fotobörse gut beraten.  Fotos: Heike Schülein
 
Kai Bornemann vom Pentax Vertriebsteam (rechts) stellte das aktuelle Pentax-Programm vor.
Kai Bornemann vom Pentax Vertriebsteam (rechts) stellte das aktuelle Pentax-Programm vor.
 
Auch heuer war die zehnjährige Sophie Babik aus Lahm die jüngste Ausstellerin.
Auch heuer war die zehnjährige Sophie Babik aus Lahm die jüngste Ausstellerin.
 

Auch in diesem Jahr war die Veranstaltung der Fotofreunde Steinberg ein Erfolg. Den weitesten Anfahrtsweg hatte ein japanisches Ehepaar. Das kam von Hamburg in den Frankenwald und flog anschließend zurück nach Tokio.

"Man trifft sich gerne in Steinberg", hört man immer wieder von Händlern und Besuchern der Steinberger Fotobörse. Dass diese längst zu einem festen Bestandteil im Terminkalender vieler Amateur- als auch Profi-Fotografen aus vielen Bundesländern geworden ist, ist hinreichend bekannt.

Dass sich heuer aber selbst zwei Japaner im "kleinen" Steinberg die Ehre gaben, verwundert dann doch. Takashi Iwasaki und seine Ehefrau Yuko sind auf zahlreichen großen Fotobörsen in der Welt "zu Hause" und kommen viel herum. Beide sprechen zwar kein Deutsch, fühlen sich aber auch in Steinberg sichtlich wohl. "Wir sprechen halt Englisch, notfalls mit Händen und Füßen", meint die sympathische Japanerin, die sich gerade angeregt mit einem Schweizer unterhält, den sie von einer Fotobörse in Tokio kennt.

Seit mehreren Tagen unterwegs


In Steinberg sind die beiden zum ersten Mal. Auf die Börse aufmerksam wurde das Ehepaar über das Internet, wo es nach Fotobörsen Ausschau hielt. "Wir sind schon seit mehreren Tagen unterwegs. Wir waren bei unserer Tour bei verschiedenen Fotobörsen, unter anderem im französischen Lyon, gestern in Hamburg und heute sind wir hier", meint Takashi Iwasaki.

Am Montag gehe es nach der anstrengenden Reise zurück nach Hause. Ihre Heimat ist mehr als 9000 Kilometer von Steinberg entfernt. Das Ehepaar lebt und arbeitet in Kamimeguro, einem Stadtteil von Tokio, wo es gemeinsam ein Fotogeschäft mit den gängigen Marken betreibt. "Es gefällt uns in Steinberg. Es ist gemütlich. Die Leute sind sehr nett", loben die beiden, die - wie sie verraten - schon gut verkauft und Kontakte geknüpft haben.

Als die Fotofreunde Steinberg im Jahr 2000 erstmals den Versuch einer Börse wagten, hatte wohl niemand zu hoffen gewagt - geschweige denn geahnt, dass nunmehr internationales Flair bei der kleinen "Photokina" des Frankenwaldes herrscht. Die Frage war: Wie viele Anbieter werden sich melden, wie viele Besucher werden kommen und lohnt sich der ganze Aufwand?

Heute, zwölf Jahre später, kennt man die Antworten. Womit lässt sich die Anziehungskraft der Steinberger Fotobörse erklären? Zum Erfolg tragen - neben dem umfangreichen Spektrum an Information, Technik, Unterhaltung rund um die Fotografie - insbesondere die hervorragende Organisation und das in dieser Form einmalige Rahmenprogramm bei. Einmal mehr war heuer die Überblend-Diaschau von Weltenbummler Lars Hofmann, der dieses Mal auf eine virtuelle Reise in die Südsee, auf die Osterinseln und nach Tahiti entführte, ein Erlebnis.

Hochwertige Fotografien


Neben den Steinberger Fotofreunden stellte auch der befreundete "fotoclub 70" aus Sonneberg wieder eine Auswahl seiner hochwertigen Fotografien aus. Interessant war es, die Menschen zu beobachten, wie sie - teilweise schmunzelnd oder staunend, bisweilen auch eher fragend oder stirnrunzelnd - die höchst unterschiedlichen Bilder betrachteten und dabei sicherlich Anregungen für eigene Motive fanden. Nicht zuletzt ist es aber auch die nahezu familiäre Atmosphäre, die die Ausstellung umgibt und von allen Gästen hochgeschätzt wird.

Eine lange Palette von Objektiven füllte auch heuer die Tische. Zubehör und Fachliteratur waren zu finden. Man mag übers Internet ebenfalls manches Schnäppchen ergattern, doch in Steinberg konnte man die Objekte in die Hand nehmen, ausprobieren, Fachleute um Rat fragen und gleich kaufen. Dort endet die professionelle Rundumbetreuung nicht mit dem Kauf. Doch nicht nur die Kronachtalhalle war voll belegt, auch im Foyer, den Gängen und in den Vereinszimmern herrschte während des ganzen Tags reger Betrieb. Es wurde gefachsimpelt und sich ausgetauscht. Auch wenn man nicht "vom Fach" war, lohnte der Besuch allemal.

Am Ende konnte der langjährige Vorsitzende Herbert Agel wieder eine überaus positive Bilanz der Veranstaltung ziehen. Sein Dank galt allen Mitgliedern, die viel Arbeit in die Vorbereitung investiert und sich zuvorkommend um die Aussteller und Besucher gekümmert hätten. Takashi Iwasaki und Yuko wollen nämlich nächstes Jahr wiederkommen. Sie kündigen an: "Wenn es klappt, sind wir wieder mit dabei."