Die Gemeinden im Kreis Kronach sind beim Ausbau der Breitbandlei(s)tungen auf einem guten Weg. In Hesselbach ist der Ausbau des Datennetzes fast abgeschlossen. Die Gemeinde Wilhelmsthal profitiert dabei von ihrer frühen Entscheidung, in das gut geförderte Projekt einzusteigen.
Nach und nach werden nun fast alle Kommunen im Landkreis auf einen moderneren Stand gebracht, was das Internet betrifft.
"In letzter Zeit ging's richtig rund", freut sich Wolfgang Puff von der Wirtschafts- und Struktur-Entwicklungsgesellschaft (WSE) des Landkreises, dass die Gemeinden die Chance nutzen, die ihnen das Förderprogramm des Freistaates bietet. Die WSE hat die Gemeinden des Landkreises zusammen mit dem vom Landkreis
Kronach beauftragten Beratungs- und Planungsbüro auf einem großen Teil des Weges begleitet. Durch das enge Miteinander in diesem Förderverfahren sind inzwischen große Fortschritte erzielt worden. Weitgehend haben die Kommunen bereits die Phase erreicht, in der sie alleine die letzten Schritte bis zum Ausbau mit den Anbietern absolvieren.
Noch vor dem Auswahlverfahren befindet sich - Stand Dezember 2015 - Tettau. "Als einzige Gemeinde ist Tettau noch im Beratungsverfahren", weist Puff auf einen "schwierigen Fall" hin. Da Kabel Deutschland dort in den 80er-Jahren einen großen Ausbau vorgenommen hat, der offiziell 30 Megabit pro Sekunde an Datengeschwindigkeit ermöglicht, wäre die Marktgemeinde eigentlich von einer Förderung ausgeschlossen. "Viele Leute stellen aber weniger als 30 Megabit pro Sekunde fest", stellt Puff klar. Deshalb müsse man im Prinzip Anschluss für Anschluss prüfen, wo eine Förderung greifen könnte. "Und je komplizierter ein Antrag wird, desto schwieriger wird es, ein gutes Angebot zu finden." Dennoch kämpfe Bürgermeister Peter Ebertsch (Bündnis für Tettau) um einen guten Anschluss für die örtlichen Betriebe.
Tschirn und Weißenbrunn (für Hummendorf) haben sich zunächst aus dem Programm verabschiedet, weil der Netzbetreiber in den entsprechenden Bereichen selbst einen Vollausbau angekündigt hat. Das gilt übrigens auch für das innerstädtische Gebiet Kronachs. Ein solcher Vollausbau muss innerhalb von drei Jahren nach der Bekanntgabe erfolgen. Von Anfang an außen vor im Verfahren ist Reichenbach. Dort ist man mit dem jetzigen Leistungsniveau offenbar zufrieden.
Weitere Fördermöglichkeiten
In Ludwigsstadt, Pressig, Teuschnitz und Nordhalben läuft derzeit das Auswahlverfahren. Wallenfels, Marktrodach und Küps haben bereits ihren Förderantrag gestellt. Der Förderbescheid wurde erteilt beziehungsweise ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn eingeleitet in Steinbach am Wald, Stockheim, Wilhelmsthal, Steinwiesen, Mitwitz, Kronach und Schneckenlohe.
"Eines hat sich gezeigt: Wir waren sehr schnell", zieht Puff ein Zwischenfazit für den Landkreis zum Förderverfahren. Eben dieses Verfahren habe auch den Markt transparent gemacht und Überraschungen mit sich gebracht. "Teilweise kommt die Rechnung durcheinander", sagt Puff mit Blick auf die "Kampfpreise", die mancherorts plötzlich die kalkulierten Summen pulverisieren. So kann die zur Verfügung stehende Förderung nicht immer voll ausgereizt werden, manchmal sogar nur zu einem geringen Teil. "Dann sind Gelder übrig." Ein Beispiel hierfür ist Mitwitz, wo rund 350.000 Euro weniger nötig waren als geplant. Das eröffnet Möglichkeiten, den Ausbau weiter fortzuführen. "Es gibt Schätzungen, wonach von den 1,5 Milliarden Euro Fördermitteln in Bayern nur die Hälfte gebunden werden kann." Gerne würde die WSE daher mit interessierten Gemeinden einen zweiten Durchlauf im Förderverfahren in Angriff nehmen.
Dieser zweite Durchlauf ist nicht die einzige Option für die Kommunen. Auch der Bund legt ein Förderprogramm (maximal 70 Prozent Zuschuss) auf. Allerdings erachtet Puff einen Einstieg in dieses Modell für schwieriger als beim bayerischen. "Aber nicht jedes Land hat ein eigenes Programm", erklärt er weiter. "Bei den bayerischen Gemeinden ist es aber in erster Linie wohl nur interessant für diejenigen, die keine Restmittel mehr haben."