Flüchtlinge in Kronach: Landratsamt zieht erste Bilanz

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In der Dreifachturnhalle am Schulzentrum sind derzeit Flüchtlinge untergebracht. Foto: Archiv/Schreiber
In der Dreifachturnhalle am Schulzentrum sind derzeit Flüchtlinge untergebracht. Foto: Archiv/Schreiber

Seit zweieinhalb Wochen ist in der Mehrfachturnhalle am Kronacher Schulzentrum eine Notunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet. Das drängendste Problem ist nun, die derzeit 125 Flüchtlinge in anderen, kleineren Unterkünften oder Wohnungen unterzubringen.

In den zweieinhalb Wochen, in denen in der Turnhalle des Schulzentrums Flüchtlinge untergebracht sind, hatten die Verantwortlichen vor allem mit der medizinischen Betreuung der Flüchtlinge zu kämpfen, das geht aus den Antworten des Pressesprechers des Landratsamts, Bernd Graf, auf eine Anfrage des Fränkischen Tags hervor: "Viele der Flüchtlinge mussten medizinisch betreut werden, insbesondere Schwangere und kleine Kinder." Zudem habe am Wochenende eine Familie noch Nachwuchs bekommen - die Mutter und das Kind werden momentan in der Klinik versorgt.

Insgesamt leben derzeit 125 Menschen aus folgenden Herkunftsländern in der Einrichtung: Syrien, Irak, Nigeria, Afghanistan, Pakistan, Mali, Äthiopien, Albanien, Eritrea, Iran und Senegal.

"An den Ankunftstagen hat uns das BRK tatkräftig unterstützt, insbesondere Kleiderausgabe für die Flüchtlinge organisiert.
Die Betreuung der Asylbewerber (Deutschkurse, Fahrdienste zu Ärzten oder zum Einkaufen) wird vom Arbeitskreis Asyl organisiert", so Graf.

Rund 20 ehrenamtliche Helfer hätten sich bislang über diesen Arbeitskreis Asyl gemeldet. Die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen funktioniere sehr gut.

Die größte Schwierigkeit bestehe nun darin, dezentrale Unterkünfte für die Flüchtlinge zu finden: "Die Turnhallen am Schulzentrum sind nur eine Notunterkunft, das heißt für alle Asylbewerber müssen längerfristige Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden."

Dazu waren die Bürgermeister im Landkreis in den vergangenen Wochen angehalten, Leerstände in ihren Gemeinden zu finden, und diese an den Landkreis zu melden.

In Nordhalben beispielsweise sind derzeit rund 36 Personen (fünf Familien) in dezentralen Wohnungen untergebracht. In der Gemeinde Wallenfels stehen drei Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung, in Steinbach am Wald ebenfalls und in Ludwigsstadt sind nach Aussage der Gemeinde mindestens zwei Wohnungen von Asylbewerbern bezogen.