Flößer treffen sich in Neuses

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Landrat Klaus Löffler mit den Ehrenfloßmeistern, Floßmeistern, Vorständen und Ehrengästen beim Kreisflößertreffen in Neuses. Foto: Gerd Fleischmann
Landrat Klaus Löffler mit den Ehrenfloßmeistern, Floßmeistern, Vorständen und Ehrengästen beim Kreisflößertreffen in Neuses. Foto: Gerd Fleischmann
Die Flößerkapelle Neuses umrahmte unter der Leitung von Heiko Meusel stimmungsvoll das sehr gut besuchte Kreisflößertreffen. Foto: Gerd Fleischmann
Die Flößerkapelle Neuses umrahmte unter der Leitung von Heiko Meusel stimmungsvoll das sehr gut besuchte Kreisflößertreffen.  Foto: Gerd Fleischmann
 
Zahlreich vertreten waren die Flößer aus Wallenfels in Neuses. Foto: Gerd Fleischmann
Zahlreich vertreten waren die Flößer aus Wallenfels in Neuses.  Foto: Gerd Fleischmann
 
Landrat Klaus Löffler Foto: Gerd Fleischmann
Landrat Klaus Löffler Foto: Gerd Fleischmann
 
Mit zwei Vorträgen sorgte Kreisheimatpfleger Hans Blinzler für Abwechslung. Foto: Gerd Fleischmann
Mit zwei Vorträgen sorgte Kreisheimatpfleger Hans Blinzler für Abwechslung. Foto: Gerd Fleischmann
 
Dieter Endres Foto: Gerd Fleischmann
Dieter Endres Foto: Gerd Fleischmann
 

Alle vier Flößervereinigungen im Kreis pflegen engagiert das Erbe der Flößerei. Doch bei aller Tradition gab es auch eine Premiere.

Das Kreisflößertreffen, das turnusgemäß in Neuses im SV-Sportheim stattfand, nimmt nach wie vor einen hohen Stellenwert im Landkreis Kronach ein. Die Garanten dafür sind die Flößervereinigungen aus Unterrodach, Wallenfels, Neuses und Friesen mit ihren Vorsitzenden Friedrich Fricke, Andreas Buckreus, Dieter Endres und Georg Geiger. Alle vier Interessengemeinschaften mit ihren rund 700 Mitgliedern pflegen engagiert das Erbe der Frankenwaldflößerei. Dies untermauerten Floßherr und Landrat Klaus Löffler sowie Kreisheimatpfleger Hans Blinzler aus Nordhalben in ihren Beiträgen.

Die Flößertreffen, die bereits 1969 ihren Anfang nahmen, dienten ursprünglich vor allem dazu, ehemalige Berufsflößer in geselliger Runde zu versammeln. Damals trafen sich unter der Leitung von Willi Kestel immerhin noch 110 waschechte Flößer aus Unterrodach, Oberrodach, Zeyern, Wallenfels, Steinwiesen, Neuses, Friesen und Höfles mit einem Durchschnittsalter von 67,5 Jahren im Saal der Gastwirtschaft Seidel in Unterrodach. Nach und nach hat sich die Bedeutung gewandelt. Geblieben ist allerdings die Begeisterung. Selbst der extrem trockene Sommer, der vor allem Wallenfels zu schaffen machte, tat der Einsatzfreude keinen Abbruch. So wurde das diesjährige Kreisflößertreffen stimmungsvoll mit dem von Bernd Graf neu getexteten Lied "Unser Landkreis Kronach - Oberfrankens Spitze!" eröffnet.

Landrat Klaus Löffler, der emotional den Flößern Mut zusprach und deren Idealismus würdigte, ging insbesondere auf die neuen rechtlichen Herausforderungen ein. "Bei der Ermöglichung von zulässigen Ausnahmeregelungen habe ich diese voll und ganz im Sinne der Frankenwald-Flößerei ausgeschöpft." Gemeinsam, so Klaus Löffler, habe man Wege beschritten, auf denen der bisherige Floßbetrieb der vier Vereine nach der neuen Rechtslage weiterlaufen könne.

Zentraler Bestandteil

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In diesem Jahr habe vor allem der extrem trockene Sommer eine neue Strategie für die Zukunft erfordert. Bezüglich von Wallenfels sei nun der Bau eines Floßteiches beziehungsweise eines Wasserrückhaltebecken in den Fokus gerückt. Eine vom Freistaat finanzierte Machbarkeitsstudie solle Mittel und Wege zur Zukunftssicherung der Frankenwald-Flößerei aufzeigen (wir berichteten). In diesem Zusammenhang dankte Löffler insbesondere MdL Jürgen Baumgärtner und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für die bisherige Unterstützung.

Alle vier Flößervereinigungen, so Löffler anerkennend, hätten im Jahresablauf stets "Flagge" gezeigt. Vor allem werde die regionale Identität des Landkreises Kronach ganz wesentlich gestärkt. Letztendlich sei die Flößerei ein zentraler Bestandteil unseres kulturellen Erbes. "Die Flößerei steht nicht nur für die Elemente Holz und Wasser und nicht nur für unsere heimische Wirtschafts- und Sozialgeschichte, sondern sie hat in Jahrhunderten einen ganzen Menschenschlag geprägt. Daraus resultieren Heimatverbundenheit, Weltoffenheit, Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit", betonte der Landrat. Deshalb sei das Kreisflößertreffen auch ein Ausdruck des Dankes an die Aktiven in den vier Vereinen, die einen wichtigen Dienst für unsere Heimatregion leisten. Dies gelte ebenso dem Mühlenverein Rodachtal mit Michael Kestel an der Spitze.

Zwei "Unwörter"

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Löffler , der das Engagement der Neuseser Flößer mit Vorsitzendem Dieter Endres lobte, dankte dem ehemaligen Kreisheimatpfleger Gerd Fleischmann für seinen langjährigen Flößereinsatz und überreichte den neuen Landkreisehrenkrug. "Sein umfassendes publizistisches Wirken hat maßgeblich dazu beigetragen, Themen und Werte unserer Heimatregion breiten Bevölkerungsschichten nahezubringen. Mit einem seiner wertvollen Bücher hat er auch unserer Flößerei ein literarisches Denkmal gesetzt", sagte der Landrat. Ein weiterer Dank ging an Bernd Graf und Michael Trebes von der Kreisheimatpflege für die Vorarbeiten zum Treffen in Neuses.

Die Grüße des Gastgebers überbrachte Vorsitzender Dieter Endres, der insbesondere auf die "Unwörter" von 2018 "Schifffahrtverordnung" und "Wassermangel" hinwies. Die musikalische Umrahmung des Treffens oblag der Flößerkapelle Neuses mit Dirigent Heiko Meusel und Vorsitzendem Markus Hummel. Kreisheimatpfleger Hans Blinzler bereicherte mit seinem Bildbeitrag über die Flößeraktivitäten die Zusammenkunft in Neuses. In einem weiteren Beitrag ging er auf die tausendjährige Landkreisgeschichte ein, in der an die 800 Jahre die Flößerei eine bedeutende Rolle gespielt habe. Und so ließ man bei einem deftigen "Halberromd" (Brotzeit) und an Seidla Bier einen geselligen Nachmittag ausklingen.