Feuerwerk fürs Freischießen kommt heuer aus Küps

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Eine Rakete mit rotem Chrysanthemeneffekt steigt in die Luft. So leuchtet und glitzert der Himmel am Donnerstag wieder über Kronach. Foto: privat
Eine Rakete mit rotem Chrysanthemeneffekt steigt in die Luft. So leuchtet und glitzert der Himmel am Donnerstag wieder über Kronach. Foto: privat
So sehen die Abschussrohre aus, in die die Feuerwerksbomben gefüllt werden. 60 bis 160 Zentimeter sind diese Rohre lang. Foto: privat
So sehen die Abschussrohre aus, in die die Feuerwerksbomben gefüllt werden. 60 bis 160 Zentimeter sind diese Rohre lang. Foto: privat
 
Markus Blomenhofer steckt eine Bombe in ein Abschussrohr. Foto: privat
Markus Blomenhofer steckt eine Bombe in ein Abschussrohr. Foto: privat
 

Das Brillantfeuerwerk beim Kronacher Freischießen ist eine Tradition. Zum ersten Mal seit langem organisiert eine heimische Firma das bunte Treiben.

Chrysantheme, Trauerweide und Palme - was sich wie Bezeichnungen aus der Pflanzenwelt anhört, beschreibt in der Pyrotechnik bunte Feuerwerks-Motive. Markus Blomenhofer kennt diese alle. Er ist Geschäftsführer der Johannisthaler Firma Blomenhofer Pyrotechnik. Zum ersten Mal seit langem veranstaltet in diesem Jahr eine heimische Firma das Feuerwerk auf dem Freischießen. "Das ist ein Highlight für mich. Es ist schön, wenn man als Mann vor Ort genommen wird", sagt Blomenhofer. Am morgigen Donnerstag glitzert es über der Hofwiese unter dem Motto "Der Himmel über Kronach in Sternen und Blitzen".

In der Nähe von Küps besitzt Blomenhofer ein genehmigtes Lager, in dem er die Effekte verpackt und das Material mit Anzündvorrichtungen versieht. Sonst ist der Pyrotechniker auf Volksfesten oder anderen feierlichen Anlässen im Einsatz. Die Feuerwerke zum Schützenfest in Lichtenfels waren in diesem Jahr sein Werk.


Feuerwerk am Computer planen

Seine Hauptaufgabe ist es, das Feuerwerk daheim am Computer zu planen. Schließlich muss bei einem Feuerwerk jeder Effekt getaktet sein, damit ein schöner Gesamteindruck entsteht. Die Produkte werden in China, Taiwan, Italien oder Deutschland gefertigt.

Blomenhofer zündet beim Freischießen so genannte Kugel- und Zylinderbomben. Diese haben ein Kaliber von bis zu 300 Millimetern Durchmesser. Am Himmel breitet sich eine Bombe auf einen Durchmesser von bis zu 300 Metern aus. Über dem Festungswald, an einem sonst ruhigen und einsamen Ort, positioniert Blomenhofer am Donnerstag die Pyrotechnik. Je größer die Kaliber sind, desto größer muss der Sicherheitsabstand zu öffentlichen Straßen und Siedlungen sein. Ungefähr zwölf bis 15 Minuten dauert die Show am Freischießen. Danach muss Blomenhofer jede Abschussstelle überprüfen und aufräumen.

Hauptberuflich ist Blomenhofer seit 2003 als Polymer-Chemiker tätig. Die Pyrotechnik betreibt er im Nebenerwerb. Klar, die Verbindung liegt nahe, schließlich funktioniert ein Feuerwerk nur mit chemischen Reaktionen. "Als Chemiker ist es natürlich interessant für mich, wie sich die Farben entwickeln", sagt Blomenhofer. Nicht nur für ihn ist das interessant - die Besucher des Kronacher Freischießens staunen jedes Jahr aufs Neue über die bunten Farben am Himmel.