Allen voran der südliche Landkreis Kronach war vom Unwetter am Donnerstagabend betroffen. Die Feuerwehren wurden zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Dabei musste nicht nur Wasser beseitigt, sondern auch noch ein Brand gelöscht werden.
Als sich am Donnerstagnachmittag dunkle Gewitterwolken auftürmten, war noch nicht absehbar, dass einigen Feuerwehren im Landkreis zahlreiche Einsätze bevorstehen. "Man konnte verfolgen, wie das Wetter gewandert ist. Angefangen hat es im Rodachtal. Am massivsten war es aber in Küps. Da waren von neun Wehren sechs im Einsatz", betonte Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger.
Alleine im Gemeindegebiet von Küps mussten zahlreiche Kehler leer gepumpt werden, wie Markus Reischl, Kommandant der Küpser Wehr und Kreisbrandmeister, erklärte. Einsätze gab es demnach in etlichen Ortsteilen sowie in Küps selbst. Dort war die Bahnunterführung in Richtung Teuschnitz voll Wasser gelaufen. Reischl schätzt, dass das Wasser rund 75 Zentimeter hoch auf der Straße stand. "Dort gibt es zwei feste eingebaute Pumpen, die ausgefallen sind.
Und dann ist auch noch ein Auto reingefahren und stecken geblieben." Da die Feuerwehr keinen Schlüssel für den Schaltschrank für die Pumpen hat, musste erst ein Mitarbeiter des Landkreises informiert werden. "Dann wartet man halt erstmal", so Reischl. Und während die Küpser Wehr mit diversen Wassereinsätzen befasst war, wurde sie auch noch zu einem Fahrzeugbrand gerufen. "Das war ein Traum", betonte der Kommandant ironisch.
Aber gerade das Auspumpen von Kellern gestaltete sich laut Reischl nicht immer einfach. "Viele haben kein Verständnis, wenn wir sagen, dass wir erst warten müssen, bis das Wasser durch ist. Dann kochen die Emotionen recht hoch und wir müssen die Leute oft erstmal beruhigen.
Es macht keinen Sinn, wenn wir 400 Liter pro Minute rauspumpen und hinten läuft ein Kubikmeter pro Minute wieder rein", erklärt Reischl, für den der Einsatz um 1.15 Uhr beendet war: "In Küps hatten wir schon oft Glück. Jetzt hat es uns aber voll erwischt."
Sieben Einsätze Etwas früher als Reischl, nämlich um 23.30 Uhr, war der Einsatz für den Kommandanten der Unterrodacher Wehr, André Kestel, beendet. Dieser blickte auf sieben Einsätze in Unter- und Oberrodach zurück. Auch dort standen mehrere Keller unter Wasser. Teilweise hatte Treibgut Wasserdurchlässe verstopft, was zu Überschwemmungen geführt hat. Beseitigen musste die Wehr zudem einen Baum, der bei der OMV-Tankstelle auf die B 173 gestürzt war.
Ähnlich erging es der Kronacher Feuerwehr.
"Beim Voitländer lag ein Baum auf der Fahrbahn", berichtete Kommandant Martin Panzer. Ansonsten sei es für die Kronacher Wehr recht ruhig gewesen.
Unfälle waren glücklicherweise nicht zu verzeichnen - obwohl das Wasser beispielsweise bei Zeyern knöchelhoch auf der Fahrbahn stand, wie ein Verkehrsteilnehmer gestern berichtete.