An Fronleichnam lebte in Wallenfels auch wieder ein altes Ritual auf. Pater Jan Poja: Alles dreht sich um Jesus Christus.
Die Sonne zeigt sich, wie viele Menschen bei der Fronleichnamsprozession und am Straßenrand, von ihrer besten Seite. Bei herrlichem Sonnensschein zogen an Fronleichnam, mit dem Höhepunkt, dem Schwenken der Schwedenfahne, wieder hunderte von Gläubigen durch die Straßen der Flößerstadt. Diese wurden wie auch die Gehwege und Häuser im Vorfeld in "Hochglanz" versetzt.
Herrlich hergerichtet wurden in den frühen Morgenstunden auch die Altäre, so dass man in
Wallenfels das "höchste Fest des Jahres" auch wieder entsprechend feiern konnte.
Altbayerische Uniform
Eine große Rolle spielt dabei auch die teilnehmerstarke Soldatenkameradschaft mit ihren unterschiedlichen Einheiten und den Trommlerzug. Die Soldaten sind zuvor nicht nur in ihre frisch gebügelte altbayerische Uniform geschlüpft, sondern haben auch ihre Gewehre aus der Waffenkammer abgeholt. Vor Beginn der Kirchenparade wurden dann der Bürgermeister und die Honoratioren zu Hause abgeholt. Seit über 40 Jahren ist Georg (Schorsch) Heibl mit dabei. Er erinnert sich auf Anfrage: "Während meiner Wehrzeit hat die Stadt Wallenfels bei der Bundeswehr schriftlich angefragt, ob ich denn für das Fronleichnamsfest vom Dienst freigestellt werden könnte". Wie bei allen anderen wurde dies, wenn es dienstlich halbwegs machbar war, immer befürwortet. Ins Überlegen kommt der ältere Herr, als man ihn nach der Führung der Soldaten anspricht. "Christopher Zeuß ist der vierte Hauptmann während meiner über 40-jährigen aktiven Zeit beim Fronleichnamsfest", zählt er zusammen.
Nach dem "Antreten" zeichnet Hauptmann Christopher Zeuß langjährige aktive Mitglieder (siehe Info Box) aus.
Drei Altäre
Im Gleichschritt begab man sich unter den Klängen des Musikvereins bei der Kirchenparade zum Gotteshaus St. Thomas. Dort wurde Christus, in der Brotgestalt des heiligen Altarsakraments in der Monstranz abgeholt. Pater Jan Poja trug Christus in der Gestalt des Brotes bei der Prozession durch die Straßen der Flößerstadt. Mit dabei waren auch wieder die Statue des Heiligen Sebastian und die Muttergottesstatue, welche von sechs jungen Mädchen in weißen Kleidern getragen wurde. Nach drei Altären, begab man sich zur Schwedenbrücke, wo als Höhepunkt die Schwedenparade stattfand.
Das jüngste Stadtratsmitglied Matthias Zeitler begrüßte die Fahnenabordnung nach altem Brauch. Dabei werden die Fahnen gekreuzt und berühren sich gegenseitig. Anschließend begann Fähnrich Matthias Zeiler die Schwedenfahne zu schwingen. Eine Legende besagt, dass sich die Fahne nicht verheddern darf, ansonsten besteht Gefahr für den Frieden. Der junge Stadtratnachrücker zeigte sich jedoch bei seinem ersten Einsatz von den vielen hunderten Zuschauern unbeeindruckt und schwenkte die Fahne souverän. Es ging alles glatt über die Bühne.
Anschließend wurde Pater Jan Poja mit der Monstranz durch den Hauptmann auf die Schwedenbrücke geleitet und erteilte dort den Segen in alle vier Himmelsrichtungen. Mit dem Wallenfelser Heimatlied, welches 1949 von Johannes Baptist Eichhorn verfasst wurde, endete die Zeremonie auf der Brücke.
Pater Jan Poja ging in seiner Ansprache beim Gottesdienst am letzten Altar auch auf die liebgewordene Tradition ein. Fronleichnam sei gerade in Wallenfels sowohl kirchlich als auch bürgerlich ein wichtiges und wunderschönes Fest, sagte der Geistliche. Die Gläubigen haben sich mit Jesus Christus an ihrer Seite auf dem Weg gemacht um das christliche Glaubnis zu begehen und zu zeigen. "Eine ganze Stadt ist auf den Beinen, alles dreht sich um Jesus Christus auf ihn ist alles bezogen und von ihn wird alles zusammengehalten", so der Pater.
Ehrungen
Hauptmann Christopher Zeuß zeichnete vor der Kirchenparade langjährige aktive Soldaten aus. Geehrt wurden: Philipp Müller (Tambour), Patrick Hahn (Infanterie) (beide zehn Jahre), Christian Stumpf, Thomas Stumpf, Thomas Welscher, Christian Zeuß (alle Pioniere, alle 20 Jahre), Andre Weber (Infanterie) (25 Jahre), Henry Stöcker (Marine) (30 Jahre) Ralf Wilde (Marine), Reinhard Stumpf, Josef Schlee, Dieter Müller (alle Tambour), Wolfgang Reuther (Ulanen), Udo Schlee, Bernd Stumpf (beide Pioniere) (alle 40 Jahre) sowie Bruno Krinke (50 Jahre).
mw