Neben der evangelischen Christuskirche in Kronach entsteht das neue Gemeindehaus. Am Montag erfolgte dafür der erste Spatenstich.
Eigentlich hätte der Spatenstich für das neue Gemeindehaus schon längst erfolgen sollen. Wegen archäologischer Untersuchungen verzögerten sich jedoch die Planungen. Umso größer war die Freude, als gestern der symbolische Spatenstich erfolgte.
"Wehe sie finden was", scherzt Dekanin Richter mit Blick auf die Untersuchungen. Schon fünf sogenannte "Probeschnitte" habe es im Stadtgraben, der ein Bodendenkmal ist, gegeben. Gefunden wurden aber nur einige Scherben- und Keramikteile aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Auf Grund dieser Funde habe die Bauleitung nun aber seitens der Bodendenkmalplege die Auflage erhalten, eine baubegleitende Beobachtung durch eine archäologische Fachkraft in Kauf zu nehmen. So müsse ab sofort jeder Erdmeter, der durch Baufahrzeuge ausgehoben wird, genauestens untersucht werden.
"Das heißt, wir dürfen anfangen zu bauen und können gespannt sein, ob im Gebiet des ehemaligen Stadtgrabens noch etwas von historischer Bedeutung zu Tage gefördert wird", teilt Dorothea Richter im Gemeindebrief mit.
Sofern keine historisch relevanten Funde den Bau verzögern sollten, sieht Bauleiter Oliver Butz keine Gefährdung des Zeitplans. Bis Weihnachten sollte auf jeden Fall durchgearbeitet werden können. Die Fertigstellung des Gemeindehauses ist für das Frühjahr 2016 geplant.
Auch die Baukosten von rund 1,3 Millionen Euro sind so gut wie gedeckt. Durch den Verkauf des alten Gemeindesaals am Kreuzberg und die großzügige Unterstützung durch die Landes kirche konnte bereits ein großer Teil der Kosten aufgebracht werden. Durch Spendengelder soll der Eigenanteil von 160 000 Euro finanziert werden. Der in diesem Zuge organisierte Benefizabend im September war ein voller Erfolg.
Insgesamt konnten bereits um die 70 000 Euro gesammelt werden. "Wir planen auf jeden Fall in Zukunft weitere Events", betont Pfarrer Martin Gundermann.
Das Gemeindehaus soll "ein Ort der Begegnung" werden, "ein Haus, in dem sich alle Generationen wohlfühlen", erklärt Gundermann. Um dieses Wohlfühlen auch für Senioren und Menschen mit Behinderung zu gewährleisten, wird das Gemeindehaus barrierefrei gestaltet. Es soll ebenso Raum bieten für verschiedene Selbsthilfegruppen, die Kirchenmusiker oder für Vorträge genutzt werden.
Die Vorfreude der Kirchengemeinde ist jedenfalls schon jetzt riesengroß. Und so bat Dekanin Dorothea Richter mit den Worten "Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit" aus dem Psalm 121 um den Segen für das neue Gemeindehaus.