In der Galerie des Kronacher Kunstvereins sind zurzeit Werke von Angelika und Beka Gigauri zu sehen.
Bei vielen der Kunstwerke von Angelika Gigauri geht es um Pflanzen. Die Kulmbacher Künstlerin stellt derzeit mit ihrem Mann Beka, der akademischer Kunstmaler ist, gemeinsam in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV) aus.
Der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec meinte, dass jedes einzelne Bild wie die Spitze des Eisberges erscheint, wobei der größte Teil ihrer Beschäftigung mit der Pflanze beim alleinigen Betrachten des Bildes nicht sichtbar ist. Die Skizzenbücher der Künstlerin sind gefüllt mit naturgetreuen Pflanzenstudien.
Aus diesen figürlichen Zeichnungen leiten sich dann Abstraktionen ab, die ganz intellektuell das Prinzip des Pflanzenaufbaues zeigen. Angelika Gigauri stellt ihre Pflanzenfarben alle selbst her. Mit Pflanzenfarbe muss anders gemalt werden als mit synthetischen Aquarell-, Öl- oder Acrylfarben und das Ergebnis sieht auch ganz anders aus. Würde man versuchen, die mit Aquarellfarben herzustellen, würde dies nicht gelingen.
Ein Sinnenmensch
Von Beka Gigauri, der zwei Ateliers in Berlin und Kulmbach betreibt, sind zwei Erscheinungsformen seiner Malerei zu bestaunen. Beka Gigauri liebt die Maler der Frührenaissance, Giotto, Masaccio, er schwärmt von ihrer Malweise und ihrer Wiedergabe der Umwelt. Er ist ein Sinnenmensch, der sich an der Schönheit des Sichtbaren und der Materie erfreut. Er malt auf keine gekaufte, fertiggrundierte Leinwand, sondern stellt diese selbst her. Denn bereits die Herstellung des Bilduntergrunds gehört für ihn zum Kunstwerk dazu, es ist ein sinnliches Erleben.
Mit seinem Temperament bringt Beka Gigauri das Sichtbare auf die Leinwand und man kann bei seinen Bildern Figürliches wie einen Rettungsring oder Fragmente eines Schiffes erkennen. Beka Gigauri ist ein Meister des gesteuerten Zufalls. Er beherrscht seine einzigartige Maltechnik perfekt. Farb- oder Wasserspritzer, Borstenspuren des Pinsels, Verläufe von ganz flüssiger Farbe mit zarten Farbrändern, all dies ist gekonnt gesteuert. Die Arbeiten des alten Meisters und "Handwerkers" spiegeln die Kunst seiner "Zeit" wieder, man kann sie auch treffend als echte zeitgemäße Kunst bezeichnen.
Die Vernissage wurde vom "Monika Kober Duo" und Beka Gigauri am Klavier musikalisch mitgestaltet. Das Rätsel um den Titel der Ausstellung "Rosemarie II" löste zum Schluss Angelika Gigauri selbst auf. Ihr Ziel sei es, alle Jahre eine Ausstellung ihrer verstorbenen Mutter zu widmen, deshalb gibt es in diesem Jahr "Rosemarie II" zum Gedenken an ihre Mutter.
Workshop
Im Zuge der Ausstellung "Rosemarie II" findet am kommenden Freitag von 17 bis 19 Uhr ein Workshop mit Angelika Gigauri statt. Das Thema ist Pflanzen betrachten und zeichnen. Einen Tag später, am Samstag lädt der KKV zu einem Künstlergespräch und Jazz Piano mit Beka Gigauri ein. Beginn ist um 19 Uhr in der Galerie des Vereins.
mw