Dreschen wie zu Großvaters Zeiten

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Gabelweise wurden die Getreidebündel in die Dreschmaschine eingelegt.
Gabelweise wurden die Getreidebündel in die Dreschmaschine eingelegt.
Dieter Koch (60) war die Attraktion des Tages: Denn sein Hanomag R 19 aus dem Jahr 1954 schnurrte wie am Schnürchen und trieb die Dreschmaschine an.
Dieter Koch (60) war die Attraktion des Tages: Denn sein Hanomag R 19 aus dem Jahr 1954 schnurrte wie am Schnürchen und trieb die Dreschmaschine an.
 
Stefan Eckert (46) zeigt bei der Schlepperfreunde-Ausstellung einen Lanz aus dem Jahr 1957 mit 20 PS und nur einem Zylinder. "Den hab ich gekauft, der war schon restauriert", erklärt Eckert.
Stefan Eckert (46) zeigt bei der Schlepperfreunde-Ausstellung einen Lanz aus dem Jahr 1957 mit 20 PS und nur einem Zylinder. "Den hab ich gekauft, der war schon restauriert", erklärt Eckert.
 
Der Vorsitzende der Schlepperfreunde Schmölz, Edgar Redwitz, schwört auf MAN - und freute sich über den Ansturm beim Dreschfest. Fotos: Sonja Adam
Der Vorsitzende der Schlepperfreunde Schmölz, Edgar Redwitz, schwört auf MAN - und freute sich über den Ansturm beim Dreschfest. Fotos: Sonja Adam
 
Rudi Meyer zeigte, wie man früher das Stroh zu Bündeln gebunden hat - per Hand. "Das hab ich noch von meinen Eltern gelernt", sagt Meyer.
Rudi Meyer zeigte, wie man früher das Stroh zu Bündeln gebunden hat - per Hand. "Das hab ich noch von meinen Eltern gelernt", sagt Meyer.
 
Hinten fiel das Stroh aus der Dreschmaschine.
Hinten fiel das Stroh aus der Dreschmaschine.
 
Gabelweise wurden die Getreidebündel in die Dreschmaschine eingelegt.
Gabelweise wurden die Getreidebündel in die Dreschmaschine eingelegt.
 
An der Seite der Dreschmaschine von Anton Schlüter München kam das Korn heraus.
An der Seite der Dreschmaschine von Anton Schlüter München kam das Korn heraus.
 
Marco Redwitz (36) hatte die weiteste Anreise, denn er kam eigens aus Kanada: Er ist kaufmännischer Leiter eines internationalen Unternehmens, aber sein Traktor steht bei seinem Vater. Sein Motto: Hauptsache von MAN.
Marco Redwitz (36) hatte die weiteste Anreise, denn er kam eigens aus Kanada: Er ist kaufmännischer Leiter eines internationalen Unternehmens, aber sein Traktor steht bei seinem Vater. Sein Motto: Hauptsache von MAN.
 
 

Beim ersten Dreschfest, das die Schlepperfreunde Schmölz initiiert hatten, war eine alte Dreschmaschine eine Riesen-Schau. Man zeigte, wie früher das Getreider verarbeitet wurde. Rund 20 alte Schlepper waren zu bestaunen.

"Es geht uns nicht nur um die alten Schlepper, aber auch. Wir wollen eigentlich altes Brauchtum und alles, was mit Landwirtschaft zu tun hat, bewahren", erklärt der Vorsitzende der Schlepperfreunde Schmölz, Edgar Redwitz (59). Er selbst schwört auf MAN-Traktoren in sattem Grün. Doch eigentlich gehört der Schlepper, den Edgar Redwitz detailliert erklärt, gar nicht dem Vorsitzenden selbst, sondern seinem Sohn Marco (36). Zwei MAN-Traktoren nennt er sein eigen: einen Zweizylinder-MAN-Schlepper mit 28 PS und einen Vier-Zylinder MAN-Schlepper mit 45 PS. "Wir haben noch einen, der wird aber erst noch restauriert", verrät Marco Redwitz, der mindestens genau so schlepperverrrückt wie sein Vater ist. Auch Mercedes-Schlepper finden die beiden schön. Insgesamt waren 20 Schlepper zu sehen.

Marco Redwitz lebt derzeit eigentlich in Kanada, weil er dort bei einem internationalen Unternehmen tätig ist. Doch wenn er nach Hause kommt, dann fachsimpelt er mit seinem Vater und mit den anderen über die Schlepper. Denn die alten Schlepper waren noch richtig aus Blech, sie hatten Charme und sie waren zuverlässig. Für Marco Redwitz war es eine Selbstverständlichkeit, beim ersten Dreschfest der Schlepperfreunde dabei zu sein.
Höhepunkte waren natürlich die Dreschvorführungen. Helmut Schindhelm (72) schwang den Dreschflegel und zeigte, wie zu Großvaters Zeiten das Korn per Hand gedroschen wurde.

In den dreißiger Jahren gab es dann schon die ersten Dreschmaschinen. Und eine solche Maschine von Anton Schlüter haben die Schlepperfreunde von Hans Friedlein einst geschenkt bekommen. Mit dieser Maschine zeigten sie, wie die Ernte früher vonstatten ging. Oben wird das Getreide eingelegt. "Das haben meistens die Frauen gemacht. Aber man darf nicht zu viel auf einmal einlegen, sonst schafft es die Maschine nicht. Immer schön locker und gleichmäßig einlegen", erklärt Rudi Meyer. Und dann passiert es doch: Die Maschine verstopfte. Mit so genanntem Riemenschmieröl oder "Riemenpech" wird der Riemen, der die Maschine antreibt, wieder in Gang gebracht.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Dienstag-Ausgabe des Fränkischen Tags Kronach.