Der Fränkische Marienweg wurde erweitert und führt nun auch durch den Kreis - vier Wallfahrtsorte sind dabei.
Was haben die Marienwallfahrtsorte "Königin des Friedens" in Glosberg, "Königin der Märtyrer" in Haßlach bei Teuschnitz, "Mariä Aufnahme in den Himmel", in Neuengrün und "Mariae Geburt" in Steinwiesen gemeinsam? Sie alle liegen auf der Route der "Osterweiterung" des Fränkischen Marienweges in Oberfranken. Bereits seit 2002 besteht der Weg in Unterfranken im Bistum Würzburg, nun wurde er auf Mittel- und Oberfranken ausgeweitet.
Er verbindet 90 Wallfahrtsorte und die Wanderregionen Spessart, Rhön, Haßberge, Steigerwald, Frankenwald, Fränkische Alb und Fränkische Schweiz. Der bisherige Unterfränkische Marienweg war bereits 900 Kilometer lang, nun wird er um 1100 Kilometer erweitert und führt bis in die obersten Spitzen von Oberfranken.
Wanderungen bereits möglich
Am 25. März sollte Erzbischof Ludwig Schick den "neuen" Fränkische Marienweg für den Bamberger Teil eigentlich einweihen. Leider machte aber die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung. Aber der Festakt wird zu gegebener Zeit nachgeholt. Auf den Spuren der Marienwallfahrtsorte kann man jedoch bereits wandern. Ausgestattet mit einem Pilgerausweis, in den man in jedem Wallfahrtsort einen Stempel erhält, geht es per Fuß oder Rad von Ort zu Ort. Ganz im Sinne des Jakobsweges, der bereits durch ganz Europa ausgeweitet worden ist.
Das Frankenland durchzieht ein dichtes Netz von Marienwallfahrtsorten. Überall finden sich Madonnen an Hauswänden, Bildstöcke am Weg, Grotten in den Gärten, Kapellen in Feld und Wald. Schlichte Volkskunst und Werke von höchstem künstlerischem Rang erzählen in allen Variationen von der Mutter Jesu, von Vertrauen und Dank, vom christlichen Glauben der Vorfahren. Der Fränkische Marienweg würdigt diese Prägung.
Zu den zwei großen Pilgerschleifen im unterfränkischen Bistum Würzburg erschließen nun die Ave-Maria- und die Magnificat-Route die Marien-Gnadenorte im Erzbistum Bamberg neu. Jetzt trägt der Fränkische Marienweg zu Recht seinen Namen. Denn er verbindet die drei Regierungsbezirke und die beiden Diözesen Frankens, auch wenn die Marienverehrung seit der Reformation in den Gebieten des Erzbistums Bamberg unterschiedlich ausgeprägt ist.
Im Landkreis Kronach wurden vier Wallfahrtsorte in diesen Fränkischen Marienweg aufgenommen. Bekannt ist vor allem Neuengrün, ein kleines Rundangerdorf, das zur Stadt Wallenfels gehört und auch kirchlich von dort durch Pater Jan Poja betreut wird. Seit 1946 findet Anfang September die Friedenswallfahrt, früher Heimkehrerwallfahrt genannt, statt. Zahlreiche Soldatenkameradschaften, Vereine und Menschen aus dem gesamten Umkreis versammeln sich unter dem Friedenskreuz und die Friedensstandarte wird Jahr für Jahr an eine andere Gemeinde weitergegeben.
Nun ziert die Kirche neben dem Eingangsportal das Logo des Fränkischen Marienweges, Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm und der Aufschrift "Diese Kirche ist eine Station auf dem Fränkischen Marienweg". An allen vier Gotteshäusern prangt diese Tafel und zeigt den Pilgern den Weg. Als gemeinsames Erkennungszeichen gibt es auch ein Pilgertuch mit dem Pilgerlogo.