Dem Krebs wird der Kampf angesagt

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Meinungsaustausch am Rand des Patiententags (von links): Martina Stauch (Onkolgin, Vereinsvorsitzende), Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Zweiter Vorsitzender "Gemeinsam gegen Krebs"), Annett Reinisch (Chefärztin Gynäkologie Frankenwaldklinik), Karin Schulz (Psychoonkologin, Deutsche Krebsgesellschaft, Beratungsstelle Bayreuth).
Meinungsaustausch am Rand des Patiententags (von links): Martina Stauch (Onkolgin, Vereinsvorsitzende), Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Zweiter Vorsitzender "Gemeinsam gegen Krebs"), Annett Reinisch (Chefärztin Gynäkologie Frankenwaldklinik), Karin Schulz (Psychoonkologin, Deutsche Krebsgesellschaft, Beratungsstelle Bayreuth).
Onkologin und Vereinsvorsitzende Martina Stauch. Im Blickpunkt ihres Referats standen neue Therapien bei Brustkrebs. Foto: K.-H. Hofmann
Onkologin und Vereinsvorsitzende Martina Stauch. Im Blickpunkt ihres Referats standen neue Therapien bei Brustkrebs. Foto: K.-H. Hofmann
 
Dritte Vorsitzende Carol Jakob (rechts) vom Verein "Gemeinsam gegen Krebs" erörtert im Gespräch mit Stadträtin Mathilde Hutzl (CSU) die Wichtigkeit von Informationen über Krebserkrankung.
Dritte Vorsitzende Carol Jakob (rechts) vom Verein "Gemeinsam gegen Krebs" erörtert im Gespräch mit Stadträtin Mathilde Hutzl (CSU) die Wichtigkeit von Informationen über Krebserkrankung.
 

Der Patiententag in der Frankenwaldklinik, veranstaltet vom Verein "Gemeinsam gegen Krebs" fand wieder große Resonanz in der Bevölkerung. Unter dem Motto "Gynäkologische und Urologische Tumore", wurden vermittelten Fachärzte viele Informationen über Brustkrebs, Eierstockkrebs und Prostatakrebs.

Dabei wird von Patienten wie Angehörigen besonders geschätzt, dass man in offenen Worten an die Fachärzte mit individuellen Fragen herantreten kann und so neuestes Fachwissen erfährt.

Die Friesenerin Carol Jakob ist vor 15 Jahren an Eierstocktumoren operiert worden. Seitdem engagiert sie sich in der Selbsthilfegruppe "Nach Krebs" und setzt sich seit der Gründung 2003 des Vereins "Gemeinsam gegen Krebs" für die Interessen von krebskranken Menschen ein.

Heimtückische Erkrankung

Vor 15 Jahren stand sie mit der Diagnose über die heimtückische Erkrankung Eierstockkrebs zunächst alleine da und wandte sich verzweifelt nach ihrer schweren Operation an die Selbsthilfegruppe "Nach Krebs". Aus diesem damaligen Pflänzlein einiger Betroffener, die sich gegenseitig Mut machten und Hoffnung zusprachen, wurden immer mehr Gleichgesinnte und einige Jahre später, im
Jahr 2003 wurde durch die Onkologin Martina Stauch der Verein "Gemeinsam gegen Krebs" ins Leben gerufen. Dieser Verein, als "Botschafter des Lebens" initiiert, kümmert sich seither hervorragend um Krebspatienten und deren Angehörige und gibt viele Informationen zur Prävention.

Solche Informationen gab es beim Patiententag vor allem im Bereich gynäkologischer und urologischer Tumore. Wieder ist es gelungen, so Carol Jakob, namhafte Fachärzte und Referenten zu gewinnen, die mit engagierten Vorträgen und in offener Diskussion den Patienten und Angehörigen für Fragen zur Verfügung standen.
Vereinsvorsitzende und Onkologin Martina Stauch wird nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, dass "Information und Aufklärung über Krebs für den Verein ein Credo sind und für gesunde Menschen zur Prävention und für kranke Menschen zur Genesung das A und O bedeuten. Je mehr man über diese heimtückische Erkrankung weiß, umso besser kann man vorbeugen und versteht es aber auch, damit umzugehen, wenn man mit einer Diagnose konfrontiert wird", erklärt die Vereinsvorsitzende.

Neue Hoffnungen gemacht

Wieder hatte sie selbst einen fundierten Vortrag über neue Therapien bei Brustkrebs vorbereitet, der vielen Patientinnen neue Hoffnungen macht. Schritt für Schritt trägt die Forschung zu einer Verlängerung der Lebenserwartung und einer verbesserten Lebensqualität bei Krebs bei, aber auch die Heilungschancen werden immer besser.

Und seit geraumer Zeit ist Martina Stauch auch Kämpferin für ganzheitliche Therapien, wozu auch Leib und Seele zählen. Deshalb war ein Referat der Psychoonkologin Karin Schulz von der Deutschen Krebsgesellschaft, Beratungsstelle Bayreuth, dem Thema gewidmet, "mit Leib und Seele leben, was Krebskranke für sich tun können". Speziell über Diagnostik und Therapien bei Eierstockkrebs informierte Annett Reinisch, Chefärztin Gynäkologie an der Frankenwaldklinik.

Wichtiger Schritt Prävention

Der Urologe Jan Wolf appellierte von ganzem Herzen, die Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen: "Sie sind der erste und wichtigste Schritt zur Prävention, aber auch zu Heilungschancen." Wolf, der über neue Therapien bei Prostatakrebs sprach, sah die Einführung von Tumorkonferenzen und einem Netzwerk interdisziplinärer ärztlicher Zusammenarbeit sowie neue Formen der Begleittherapie und Palliativmedizin als großen Fortschritt zum Wohl der Patienten. "Oberstes Ziel ist es", so Wolf, "medizinisches Handeln nach neuesten, wissenschaftlich nachgewiesenen Leitlinien und Behandlungsmethoden auszurichten. Andererseits", betont Wolf, "sollen individuelle Bedürfnisse und Wünsche der Patienten im Sinn eines ganzheitlichen Menschenbildes berücksichtigt und akzeptiert werden.

Carol Jakob, Dritte Vorsitzende des Vereins "Gemeinsam gegen Krebs", fasste es in ihrem Plädoyer als begeisterte Besucherin der vielen Informationsveranstaltungen zusammen: "Jede einzelne Veranstaltung gibt immer wieder neue Kraft und Mut und auch Tipps und Hinweise, das Leben mit Krebs sinnvoll und lebenswert mit entsprechender Lebensqualität zu gestalten".

Weitere Fachreferate hielten, Rechtsanwalt Christian Mitter über "Patientenverfügung", "Operative Versorgung bei Knochenmetastasen" Tom Hoffmann (Chefarzt Chirurgie der Frankenwaldklinik), "Kinderwunsch nach Chemotherapie", Professor Ralf Dittrich (Uni-Klinikum Erlangen). Die Krebs-Sportgruppe informierte über Bedeutung von Bewegung bei Krebs.